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Werra-Kalibergbau-Museum Nachlass Dr. Fricke

Nachlass Dr. Fricke

Nachlass von Dr. Günther Fricke, Bad Hersfeld. Fricke hatte im KAFI unter der Leitung von Professor Dr. Arno Singewald mit Hans Domning jahrelang am ESTA-Verfahren getüftelt und in einem eigens dafür gebauten Technikum Großversuche unternommen. Für die ersten Proben mit einer großtechnischen Anlage wurden die Werke Neuhof-Ellers und Wintershall ausgewählt. Nach erfolgreichen Tests im Jahr 1973 bekam die Fabrik in Neuhof-Ellers 1974 die weltweit erste ESTA-Anlage zur abwasserfreien Herstellung von Kieserit. In Wintershall ging 1977 die erste ESTA-Stufe in Betrieb, 1979 folgte eine zweite Stufe. Es dauerte allerdings noch bis in die 1980er Jahre, bis das ESTA-Verfahren auch wirtschaftlich erfolgreich einsetzbar war.

[ 6 Objekte ]

Leonitkristalle auf Halit an Holzstab

Diese eindrucksvolle Leonit-Kristallstufe ist der mittlere Teil einer noch größeren Kristallbildung, die ein ovales Rundholz (ca. 35 mm Durchmesser) vollständig ummantelt hatte. Ein weiteres Teil (das 'Kopfstück') ist in der Sammlung unter Inv.-Nr. 00405 erhalten. Wie der aufgeklebte Zettel belegt, wurde das Objekt im Kaliwerk Unterbreizbach in Richtung des Hattorfer Feldes gefunden. Auf einer Basis von Halit-Würfeln haben sich strahlenförmig flachen, weißlichen Kristalle gebildet - teilweise mit einem keilförmigen, teils mit schwalbenschanzförmigem Ende. Diese Leonit-Kristalle (K2Mg(SO4)2•4H2O) sind an einer Laugenstelle auskristallisiert und haben einen weißen bis rötlich-braunem Belag. Aus geologischen Ursachen oder bei Erkundungsbohrungen kann Wasser ins Grubengebäude gelangen und Salze aus dem umgebenden Salzgestein lösen. Diese Lauge kann wieder auskristallisieren. Geschieht dieser Vorgang ungestört und mit genügend Zeit, so können - je nach Zusammensetzung der Salzlösung - unterschiedliche Mineralien entstehen. Der Mittelteil der Kristallbildung wurde auf ein resopalbeschichtete Spanplatte geklebt, deren Kanten mit braunem Holzfurnier kaschiert sind.

Blaues Steinsalz

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Polyhalit

Polyhalit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfate“. Im Werra-Salinar geht man beim Polyhalit von einem Umwandlungsprodukt unter dem Einfluss des Vulkanismus aus. Neben Kalium und Magnesium enthält Polyhalit auch Calcium. Das reine Minaral ist farblos, es kann jedoch durch Fremdbeimengungen aber auch grauweiß, braun, rosarot oder rotbraun sein. In dieser rosaroten Stufe zeigt sich der Polyhalit als schuppig-faseriges Mineral-Aggregat, das durch eine Schicht von Halit-Kristallen überkrustet ist..

Sammelbox mit verschiedenen Salzkristallen

In der rechteckigen Sammelbox (16x7x9,5 cm) sind die folgenden Mineralien arrangiert: rosafarbener Polyhalit (2 Stufen), Steinsalz mit Pyrit, gelber Astrakanit (Blödit) und dunkelgrauer Anhydrit sowie sechs Stufen blaues Steinsalz. Die kleinen Stufen sind alle auf dem roten Deckelboden in einer Schicht aus weißem Wachs eingegossen und fixiert. Bis auf das blaue Steinsalz sind alle mit kleinen Papierstreifen beschriftet. Die Herkunft der Mineralien ist nicht dokumentiert. Da sie jedoch aus dem Besitz eines K+S-Mitarbeiters stammen, kann davon ausgegangen werden, dass sie alle in den Kaliwerken des Werra-Fulda-Revieres gefunden wurden.

Steinsalz mit Pyrit in Sammelbox

In einer hochformatigen, kubusförmigen Klarsichtbox sind zwei kleine Stufen aus kristallinem Steinsalz mit schönen, eingelagerten Pyritkristallen arrangiert. Die Mineralien sind im einer ca. ein Zentimeter starken weißen Wachsschicht eingegossen. Der Deckel der Box ist verklebt.

Plattendolomit

Der Plattendolomit ist ein Karbonat-Gestein, das als geologische Schicht im Werra-Kalibergbau-Revier eine bedeutende Rolle spielt. Der Plattendolomit ist eine stark wasserführende Zone die über der Salzlagerstätte liegt und von ihr durch eine wasserdichte Tonschicht getrennt wird. Beim Abteufen der Schächte verursachten diese Zone oft große Probleme und die Schächte mussten sorgfältig abgedichtet werden. Ein Wasserzufluss ins Salzgebirge musste unbedingt verhinder werden. Seit den 1930er Jahren spielte die geologische Schicht für die Entsorgung der Kaliabwässer eine immer bedeutendere Rolle. An der Mineralienstufe ist der Grund dafür sehr gut erkennbar: Wie ein Schwamm ist das Gestein von kleinen Hohlräumen und Gängen durchzogen. So konnten die salzhaltigen Abwässer in großen Mangen im Untergrund gelagert werden und sind dort relativ sicher dauerhaft fixiert. Erst seit Anfang der 2020er Jahre dürfen hier keine Abwässer mehr entsorgt werden.

[Stand der Information: ]