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Kunstmuseum Solingen Nachlass Preusse

Nachlass Preusse

1981 erhält August Preusse posthum in seiner Geburtsstadt Solingen den Bürgerpreis der "Bürgerstiftung 600 Solingen" verliehen. Gleichzeitig übergeben die Schwestern August Preusses´ damit seinen künstlerischen als auch dichterischen Nachlass in den Besitz der Stadt Solingen bzw. den des Klingenmuseums. Preusses Arbeiten zeigen einen von Expressionismus kommenden zur modernen Sachlichkeit und Abstraktion gelangenden Künstler, der viel zu früh verstorben ist. Übergeben wurden mehrere Mappen mit knapp 560 Kreide-, Bleistift-, Feder-, Lino- und Holzschnittarbeiten. Hinzu kamen einige Ölgemälde. Bereits 1959 hatte das Klingenmuseum zum ersten mal Preusses Werke in einer umfassenden Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert, damals begleitet von der Bitte der Stadt, sich um den Nachlass dieses Solinger Künstlers zu kümmern.
Johannes August Preusse wurde 1908 in Solingen geboren und begann seine künstlerische Ausbildung in der kunstgewerblichen Abteilung der Fachschule für Stahlwarenindustrie, anschließend an der Kunstgewerbeschule in Marburg und an der Kunstakademie Berlin-Charlottenburg. Bis zum Jahr 1933 war Preusse einer von vier Meisterschülern der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf bei Heinrich Nauen und Paul Klee. Als Klee 1933 ausgeschlossen wurde, musste auch Preusse fliehen, da er als gelernter Grafiker Ausreisepapiere für jüdische Kommilitonen gefälscht hatte. Preusse wurde einberufen. 1942 traf eine Granate ein Bauernhaus an der Ostfront, in dem sich Preuße als Geländezeichner aufhielt. Preusse starb im Alter von 34 Jahren. Er war für einen Kollegen, den später in Berlin bekanntgewordenen Künstler Kurt Sieth eingesprungen.

[ 26 Objekte ]

Preusse, August "Bildnis Irene Hüsgen"

Das Bildnis von Irene Hüsgen ist das Portrait einer dunkelhaarigen Frau in Form eines Kopfstücks. Sie blickt nach unten vor sich, weshalb dem Betrachter nur ihre geschlossenen Lider ansichtig werden. Ihr fast schwarzes Haar bildet mit der zu sehenden Kleidung eine mehrheitlich dunkle Fläche im Bild, die durch ihre gelbliche Gesichtsfarbe sowie den hellgrauen Hintergrund aufgelockert wird. Auch die Augenbrauen und die Lippen sind dunkel. Der Betrachter ist von dem unkonventionellen Portrait verwirrt und fragt sich, wieso die Frau nicht zu ihm hinschaut. Durch diese Geste des Hinabblickens erhält die Portraitierte zudem einen nachdenklichen, verschlossenen Ausdruck.

Preusse, August "Bergisches Haus bei Pilghausen"

Preusses "Bergisches Haus bei Pilghausen" ist die Ansicht eines freistehenden Gebäudes bei Nacht. Das Fachwerkhaus steht im ländlichen Bereich, als Besonderheiten sind die im Bergischgrün gehaltenen Fensterläden und die roten Dachziegel.

Preusse, August "Baumwurzel"

Eine abstrakte Landschaftsmalerei August Preusses. Auf einem überwiegend Blau gehaltenem Grund heben sich die Umrisse von einem Baumstamm, einer abgeschnittenen Baumwurzel sowie von anderen, nicht eindeutig definierbaren Objekten ab. Durch einen hohen Weißanteil sowie die Farben Rot, Gelb und Blau erhalten die Umrisse etwas Leuchtendes. Im Hintergrund angedeutete Zaunpfähle und ein nächtlicher Himmel mit hellen Wolken machen ersichtlich, dass es sich hier um eine Ansicht auf einer Koppel oder Weide handeln kann. Die Objekte sind mit unterschiedlichen Strukturen wiedergegeben, mal mit geschlängelten Linien, mal wie getupft.

Preusse, August "Bild mit Stacheldraht"

Das Werk von August Preusse "Bild mit Stacheldraht" zeigt eine Ölmalerei mit abstrakter Formensprache. Das querformatige Bild besteht aus geometrischen Formen, die vor allem in schmutzigen und gedeckten Tönen angelegt sind. Während sich der Hintergrund aus einer Tupftechnik zusammensetzt, die dunkelblau bis grüngelb getönt ist, befinden sich im Vordergrund des Bildes horizontal aufstrebende Formen, die in ihrer Breite und Höhe variieren. Auf der rechten Bildhälfte lassen sich aufrecht positionierte Formen lokalisieren, die eine helle Fläche besitzen und dunkel konturiert sind. Über den geschwungenen in rot und gelb eingefärbte Formen treten rote Balken auf, die diese überlappen. Auf der rechten Bildhälfte türmen sich längliche und trapezförmige Objekte, die nicht immer von Farbe ausgefüllt sind. Hinter den im Vordergrund platzierten Formen breiten sich im Mittelgrund längliche Gestalten aus, die wellenförmig angelegt sind und durch ihre dunkelblaue und grüne Farbe auffallen. Die einzige Lichtquelle im Bild deutet sich in der rechten oberen Bildecke an. Diese bildet sich als kreisrunde Figur ab, die aufgrund ihrer Helligkeit als Lichtpunkt gedeutet werden kann. Über den geometrischen Formen ziehen sich, was dem Bild seinen Titel verleiht, stacheldrahtartige Linien durch den Raum und verleihen so dem Werk eine düstere Stimmung.

Preusse, August "Festes und Lockeres"

In einem stark in die Horizontale betontem Querformat stellt diese Malerei August Preusses eine abstrakte Komposition von verschiedenen Formen dar. Dabei strukturieren drei senkrecht angeordnete, graue Balken mit einer Krümmung in der Mitte den Vordergrund, indem sie wie Säulen mit etwas Abstand nebeneinander stehen. Sie weisen jeweils drei waagerechte schwarze Striche auf sowie eine markante schwarze Umrandung. Von ihrer oberen und unteren Begrenzung verlaufen weiß-gestrichelte, schmale Linien diagonal in den Bildhintergrund und enden in einem viereckigen kleinen weißen Korpus. Die Linien hinter den "Säulen" sind von der Breite ungefähr vom selben Umfang wie diese und wirken daher wie deren Schatten. Hinterlegt ist die Komposition von einer dunklen, grünlichen Fläche, welche in dünne, abwechselnd gelbe und blaue Streifen unterteilt ist.

Preusse, August "Dynamische Formen"

Das Werk "Dynamische Formen" von August Preusse erinnert an eine abstrakte Landschaftsdarstellung. Dieser Eindruck wird hervorgerufen durch die in Schichten angeordneten Farben, die sich wie eine hügelige Landschaft zur oberen Bildkante erstrecken. Sie weisen eine organische, gewellte Form auf und sind mit jeweils verschiedenen Farben wie blaut, rot und grün ausgestaltet. In unterschiedlichen Abständen sind auf diesem Gebilde schmale, senkrechte Pfähle platziert. Im Vordergrund links unten ist zudem ein tropfenförmiges, weiß konturiertes Konstrukt zu sehen. Der Hintergrund ist gelb gehalten, weiße, runde Formen erwecken die Assoziationen zu einem bewölkten Himmel.

Preusse, August "Familienbild"

Preusses "Familie" ist eine Ölmalerei auf Leinwand im Hochformat. Die Malweise erinnert dabei an expressionistische Personendarstellungen, deren Gestaltung eine Stilisierung sowie Reduzierung erfahren. Relativ zentral und umgeben von einer dunklen Fläche hebt sich eine Figurengruppe aus dem Bild hervor. Sie besteht aus drei Menschen, bei denen es sich offenbar um eine Familie aus einer Mutter, einem Vater und einem Kleinkind handelt. Sie sind dicht aneinander gerückt und scheinen nebeneinander zu sitzen. Dabei ist die Frau links im Profil wiedergegeben, sie schaut zu dem Kind, welches im rechten Bildteil von den Armen des Vaters gehalten wird. Dieser sitzt in der Mitte und blickt ebenfalls auf das Kind. Die Frau hat kürzeres, dunkles Haar, der Mann scheint eine Mütze aufzuhaben. Das Kind ist mit dem gelb-blonden Haar und dem ebenfalls gelb gemalten Oberkörper der hellste Punkt im Bild. Es sitzt mit dem Rücken seitlich zum Betrachter, sodass sein Gesicht nur en wenig zu sehen ist. Dieses ist nicht mit Gesichstzügen dargestellt worden.

Preusse, August "Unterwasserelemente"

Die Darstellung zeigt die abstrakte Interpretation einer Unterwasserwelt, die anhand verschiedener geometrischer und organischer Objekte gebildet wird. Dabei ist die Grundfläche des Bildes dunkelblau gehalten, wobei Wasser anhand einer gewellten Struktur angedeutet wird. Im Vordergrund wird das Bild durch eine markante braune, in der MItte geknickte und breite Linie getrennt. In beiden Bildhälften sind verschiedene organische Formen zu sehen, die an Pflanzen erinnern. So etwa im rechten hinteren Bildraum: hier wird eine Anemone oder Seepflanze dargestellt. Die Farbgebung des Bildes ist zwar bunt und verfügt unter anderem über leuchtendes rot, wirkt dennoch aber nicht grell. Dies ist mit den gedekcten Nuancen zu begründen, welche dem Werk zudem Tiefe verleihen.

Preusse, August "Abgeschnittene Sonnenblume"

Zu sehen ist ein Stilleben als Blumenstück von August Preusse. Es besteht aus einer einzelnen, üppigen Sonnenblume, deren Blütenkopf vom restlichen Stiel abgeschnitten wurde. Der große Blütenkopf liegt dabei fast zentral im Bildmittelpunkt, das Stück mit dem abgeschnittenen Stiel ragt mit der Schnittkante in den rechten Bildraum. Dahinter ist das große, welk aussehende Blatt der Sonnenblume deponiert. Unterlegt ist die Blume von einer grau-weißen, leicht schräg angeordneten Fläche. Im Hintergrund, der vor allem links hinter dem Blütenkopf sichtbar ist, wurde in neutralem dunkelgrau gehalten und weist geballte, wokenähnliche Formen in Grauabstufungen auf. Die Darstellung der Sonnenblume ist formatfüllend und ist gestaltungskonform mit dem gewählten Querformat.

Preusse, August "Gehäufte Formen"

Es handelt sich um eine abstrakte geometrische Komposition, welche aus unterschiedlichen Körpern und Flächen zusammengesetzt wurde. Diese befinden sich auf einem Untergrund, der sich größtenteils aus hellgelber Farbe bildet, der jedoch im rechten Bildraum von türkisblauer Fläche abgelöst wird. Zusätzlich ist im linken unteren Bildteil ein dunkelblau gemalter Hintergrund ersichtlich, der sich wie ein schwerer Stoffvorhang in zwei Falten legt. Das zentral angeordnete geometrisch konzipierte Gebilde stellt dabei den Bildmittelpunkt dar und wird von einer dunkelblauen Linie konturiert. In der umrahmten Fläche befinden sich mehrere kleinteiligere geometrische Körper, die entweder in gelb, grün oder blau gemalt sind. Anhand der Anordnung der Flächen im eher linken Bereich es dunkel unterlegten Gebildes wird hier der Eindruck hervorgerufen, es wurde ein Gesicht dargestellt. Manche der Flächen sind überdies schraffiert worden, während andere wiederum monochrom ausgefüllt sind. Dieses Werk gehört zu den abstrakten geometrischen Kompositionen, die August Preusse in seinem Leben realisiert hat.

Preusse, August "Weibl. Portrait; 3/4 Profil"

Das von August Preusse geschaffene "Frauenportrait" zeigt ein Schulterstück einer nicht näher benannten Frau. Im Vordergrund des Portraits neigt sich das Gesicht im Dreiviertelprofil dem linken Bildrand zu. Dabei blicken die Augen jenseits des linken Bildraums. Das Gesicht ist oval geformt und äußerst rundlich. Es wird von einer nicht dargestellten Lichtquelle beleuchtet, dabei lassen sich Lichtreflexionen auf der Schulter sowie unter den Augen erkennen, die besonders die rundlichen Wangen betonen. Während die linke Gesichtshälfte einen warmen Teint besitzt, fällt die rechte Gesichtsseite entlang der Schläfe in Schatten aus. Diese ballen sich rund um den Wangenknochen und schaffen so eine starke Kontur. Die lange schmale Nase wirft Falten entlang des Mundes, der rötlich-orange getönt ist. Der kleine Mund geht in ein schmales, rundliches Kinn über, das wiederum in den Kiefer reicht, der sich durch eine korpulente Rundung auszeichnet. Die brünette Kurzhaarfrisur rahmt das Gesicht ein und besitzt eine elegante Wellenform. In der oberen rechten Bildhälfte scheint das Haar in den dunklen Hintergrund überzugehen. Des Weiteren ist der Hals äußerst markant geformt und geht in eine Schulterpartie über, die vom Bildrand überschnitten wird. Die Schultern sind nicht bedeckt und werden ebenfalls belichtet. Der Hintergrund bildet eine undefinierbare Fläche, die in der linken unteren Ecke beleuchtet wird.

Preusse, August "Stillleben mit Kaffeemühle"

Zu sehen ist ein Stillleben im verbreiterten Querformat, welches eine Kaffeemühle aus dunklem Holz sowie eine schwarze Obstschale mit Goldrand zeigt. Beide Gegenstände sind zentral ins Bild gerückt, wobei die Obstschale etwas kleiner ist und etwas weiter links positioniert wurde. Um die Objekte herum ist ein graues Tuch gebettet, welches in welligen Falten um die Gegenstände drapiert wurde. Darunter ist eine bräunliche Fläche zu sehen, bei der es sich wahrscheinlich um einen Tisch handelt. Diese wird auch im Hintergrund weitergeführt, jedoch ist hier nur ein minimales Stück davon zu sehen. Weiterhin sind hier sind zwei quadratische Flächen zu erkennen, eine grüne links und eine weiße rechts. In der Obstschale liegen ein grüner Apfel und eine etwas dunkler grün gemalte Birne. Insgesamt ist das Bild recht dunkel gehalten und wird von kühlen Grautönen dominiert. Die Obstschale mit dem goldenen Rand und dem grünen Obst stellt den hellsten Punkt im Bild dar. Weiterhin weisen einzelne Partien im Bild wie etwa Teile des Tischtuches hell-weiße Lichtreflexe auf und verleihen dem Stillleben dadurch mehr Helligkeit.

Preusse, August "Netze"

Gegeben ist eine abstrakte Ölmalerei von August Preusse aus dem Jahr 1932. In einem querrechteckigen Format ist eine Landschaftsmalerei gegeben, die Fischernetze von unterschiedlichen Dimensionierungen zum Thema hat. Zentral im Bild angeordnet ist ein großes rundes Netz zu sehen, welches mit gefangenen Fischen und Muscheln gefüllt ist. Hierbei handelt es sich um die am meisten naturalistisch und konkretisierte Darstellung im Gemälde, die anderen Gegenstände wirken dagegen wesentlich abstrakter und weniger naturalistisch. Das rot gesäumte Netz befindet sich auf verschiedenfarbigen, überienandergestapelten geometrischen Flächen, bei denen es sich um ein Schiff handeln könnte. Etwas weiter links ist ein dünner weißer Mast mit transparentem Segel auszumachen, was ebenfalls auf ein Schiff hindeutet. Die blaue Fläche im Hintergrund ist in zwei Kompartimente aufgeteilt und stellt den Horizont sowie das offene Meer dar. Im linken Bildraum befinden sich bräunlich gehaltene Partien sowie eine Weiterführung des großen runden Fischernetzes. Diese Darstellung füllt zudem den Hintergrund auf dieser Bildseite, weshalb hier kein Teil des Himmels bzw. des Wassers erkennbar ist.

Preusse, August "Weiße Fläche"

Die hochformatige Ölmalerei "Weiße Flächen" von August Preusse aus dem Jahr 1931 besitzt das Maß 40 cm x 28 cm und fällt vor allem durch die abstrakte Formensprache auf. Die auf dunkler Fläche begründeten Formen unterscheiden sich in Gestalt und Farbe. Während der schwarze Hintergrund von einer braunen Form eingerahmt wird, streben grüne wie auch graue Strukturen in den oberen Bildrand und füllen den Mittelgrund auf beiden Bildhälften aus. Zwischen beiden Flächen befinden sich weitere grün konturierte, rechteckige Formen, die übereinander gestapelt sind und von einer größeren braunen Fläche überlagert werden. Wie der Titel bereits preis gibt, bilden die ,,weißen Flächen" die Besonderheit des Kunstwerks und wie aufgetürmt nehmen die weiß getönten, sich vom dunklen Hintergrund abhebenden Formen die Aufmerksamkeit des Betrachters ein. Dabei sind die weißen Flächen durch gestrichene Linien miteinander verbunden und wirken, als könnten sie Treppenstufen in den von geometrisch gestapelten Raum bilden und so bis zur Spitze der grauen Fläche führen, die wie ein Berg empor wächst und jegliche Formen überragt.

Preusse, August "(Bild mit) Sonne"

Es liegt eine abstrakte Ölmalerei von August Preusse mit dem Titel "(Bild mit) Sonne" vor. Bei dieser form reduzierten Darstellung überlagern sich unterschiedlich geschwungene und gewölbte Formen mit plötzlich aufsteigenden Kurven und gradlinigen Kanten. Die scharf konturierte Formensprache fällt durch ihre Geometrie und gegensätzliche Farbgebung auf. So stehen sich zum einen rot und blau, wie auch gelb und rot gegenüber, sodass ein scharfer Kontrast für eine angedeutete Raumwirkung sorgt. Wie der Titel preis gibt, scheint die Ölmalerei eine Sonne anzudeuten, die hinter den grauen und blauen Formen anbricht, sodass rote und orangene Farben nach vorne drängen und die Fläche ausfüllen, als wäre soeben die Sonne aufgestiegen und würde die Nacht verdrängen. Blau und grau finden sich vor allem in den Randbezirken der Bildfläche und unterstützen die Tag-und-Nacht-Allegorie. Außerdem scheint vom unteren Bildrand bis in die Bildmitte ein Weg in den Bildraum zu verlaufen, der von hoch aufragenden grünen Gräsern gesäumt wird.

Preusse, August "Stilleben mit Gitarre"

Die Ölmalerei "Stillleben mit Gitarre" von August Preusse zeigt sich überlagernde Objekte im Querformat auf blaugrauem Hintergrund. Hierbei kommen, wie der Titel bereits anmerkt, auf der Seite liegende Instrumente zum Vorschein, die auf einer schräg liegenden Fläche im hinteren Bereich der Stapelung angeordnet sind. Die Gitarre befindet sich in der linken oberen Bildhälfte und scheint aus hellem Holz zu bestehen, eine Violine reiht sich vor dieser auf und verdeckt den Gitarrenhals. Dabei wird die Violine aus dunklem Holz von weiteren Gegenständen wie auch einem Notenblatt einem weiteren Objekt aus Holz verdeckt. Diese Überlagerung findet sich auch vor der Gitarre wider. Ein runder Gegenstand, wie auch weitere kreisrunde Objekte befinden sich auf einem weißen Tuch in einer Schale und ahmen vermutlich Obst nach. Die sehr körperreduzierten Objekte treten durch verwaschene, helle Rot und Gelbtöne auf. Vor der seitlich gekippten, nach oben verlagerten Schale befinden sich weitere Platten, die einander überlappen, sodass die spitz zulaufenden geometrischen Kanten zum Vorschein kommen. Weitere spitze Flächen treten hinter den Instrumenten hervor, die eine helle Oberfläche besitzen und sich so deutlich vom blauen Hintergrund abheben. Das Werk besitzt eine reduzierte wie auch stilisierte Formensprache und wirkt anhand der Instrumente verflächigt, sodass Konturen und intensive Schlagschatten einerseits Kontrast und Raumwirkung erzeugen

Preusse, August "Portrait eines Mannes im Profil"

Die hier gegebene Ölmalerei zeigt das "Portrait eines Mannes im Profil" von August Preusse. Dargestellt ist ein Format ausfüllendes Seitenprofil einer nicht näher benannten männlichen Person. Es handelt sich hierbei um ein Kopfstück, da nur Gesicht und Hals im Vordergrund des Bildes auftreten. Der Kopf des Mannes befindet sich im Zentrum des Bildes. Dabei wird das rechte Auge vom Gestell der Brille überdeckt. Das Gesicht wird durch eine frontale Lichtquelle und besonders entlang des oberen Wangenknochens in Szene gesetzt. Das kleine runde Kinn besitzt wie auch die Mund-und Nasenpartie eine markante Kontur, verursacht durch schwarze Linien, die sich von der hellen Umgebung sowie dem rosig warmen Teint der Haut abheben. Die rote Unterlippe des Mannes ist nach vorne gerückt und steht hervor, dabei ist der Mund leicht geöffnet. Die Mundfalte besitzt ebenfalls eine starke Kontur und geht in die breite Nase über, dessen großes Nasenloch deutlich schattiert ist. Entlang des Brillenglases lässt sich erkennen, wie der von Licht betonte Nasenrücken in wärmere Farbakzente weicht, die sich durch einen mehrschichtigen Farbauftrag überlappen und so zur Modellierung des Körperteils beitragen. Die schräg auf der Nase liegende Brille zeigt im Profil einzig das auffallend goldene Gestell sowie die Umrahmung des Glases. Das Gestell hebt sich vom Gesicht ab und kontrastiert mit dem im Schatten liegenden Auge. Als dunkle Kontur wölbt sich die sich verjüngende Augenbraue über dem Auge und geht in eine schmale in Falten gelegte Stirn über, die wiederum vom Schläfenhaar umgeben ist. Das Haar ist von dunkler Farbe und wird entlang der Schläfe beleuchtet, sodass es einen gelblichen Stich besitzt.D as Haar besteht aus dichten Locken. Da der obere Bildrand das Kopfhaar überschneidet, wirkt das Haar entlang Schläfe und Nacken wie geschoren und fällt deutlich kürzer aus. Entlang des Hinterkopfs wird der Hintergrund ausgeleuchtet und besitzt so einen warmen Schein, während kühlere Farben wie auch ein größerer Weißanteil die linke Bildhälfte dominieren.

Preusse, August "Halbfigurportrait Peter Krämer"

August Preusses Ölgemälde zeigt das Halbfigurenportrait Peter Krämers. Der Portraitierte ist dabei mittig auf der vordersten Bildebene platziert, seiner Darstellung folgt das Hochformat. Ausgefüllt wird das Werk beinahe gänzlich von dem Oberkörper des Mannes. Er wendet seinen recht massigen Körper sowie sein Gesicht nach links. Die Hände hat er unter dem Bauch in den Schop gelegt und locker gefaltet. Er trägt eine hellblaue Strickjacke mit abgesetzter Knopfleiste, unter der ein weißes Hemd und eine schwarze Krawatte hervorscheinen. An seinem Gesicht sind der volle graue Schnäuzer und die schrägen Augenbrauen über den tief liegenden Augen am auffälligsten. Außerdem hat er kaum Hals, sein fleischiges Kinn verdeckt die Krawatte größtenteils. Der Hintergrund besteht aus einer einfarbigen, verwaschen gelblichen Fläche.

Preusse, August "Häuser in Solingen"

Im Vordergrund blickt man über eine kleinere Nutzgartenanlage auf mehrere eng beieinander stehende Gebäude, drei davon weiß, am oberen Bildrand ragt über die Dächer der braune Turm eines vermutlich sakralen Gebäudes. Hierbei scheint es sich um ein kleines Dorf oder den Ausschnitt eines Stadtbezirks zu handeln. Die dicht aneinandergefügten Gebäude lassen nur einen schmalen Streifen des blauen Horizonts im Hintergrund frei. Wie der Bildtitel verrät, hat Preusse hier eine Ansicht der Stadt Solingen gemalt. Im Bild herrschen kubische Formen vor, die durch die Fassaden der vielen Häuser entstehen. Diese werden nur partiell von dunkelgrünen Pflanzen aufgelockert, die aber verhältnismäßig einen deutlich kleineren Anteil im Bild beanspruchen. Farblich fügt sich das Gemälde vor allem durch braun und weiß Töne zusammen, kontrastiert durch sattes Grün der Bepflanzungen der Nutzgartenanlage im vorderen Bildbereich.

Preusse, August "freie Form"

Das abstrakte Werk erinnert an vegetabile Formen (Unterwasser?). Die Gestaltung ist in gedeckten Farben gehalten und wird von den für Preusse typischen, geschwungenen Linien dominiert.

Preusse, August "Baumhaftes"

"Baumhaftes" von August Preusse ist eine Variation seiner häufig gemalten Bildserie von abstrahiert-geometrisierten vegetabilen Formen. Hier wurden sie in einem querrechteckigen Format realisiert, welches sich in zwei Bildteile gliedern lässt. Dabei ist rechts eine umrandete bräunlich-gelbe Fläche zu sehen, auf welcher die Äste eines Baumes zu erkennen sind. Die aufragenden Äste des Baumes besitzen eine nicht natürliche, übersteigerte Rundung, die wie sich schlängelnde Kurven aussehen. Zwischen den Ästen sind kleinere schwarze Kreise erkennbar, die wie Blasen in die Luft zu steigen scheinen. Umschlossen wird dieser Bereich von drei dicken Linien in beige, gelb und dunkelblau. Direkt vor diesem Bereich befindet sich eine grüne, kegelförmige Figur, die dadurch optisch die Bildmitte füllt, obwohl sie eigentlich leicht in den linken Bildraum versetzt sind. Durch die beschriebene Rahmung und die Positionierung des Kegels vor dieser Fläche wirkt dieser Bildteil wie eine Person, die an einem Fenster oder Fernseher steht und darauf blickt. Ein hinter die Figur gelagertes flaschengrünes Dreieck ragt mit der Spitze nach links. Auf dem Dreieck ist eine Reihe aus schwarzen kleinen Kreuzen zu sehen, die mit einem ebenfalls schwarzen Band miteinander verbunden sind. Weil einige der Kreuze auf dem Kopf stehen, sieht dieses Gebilde wie ein Gartenzaun aus. Die linke verbleibende Bildfläche ist mit grauer Farbe versehen, die mit einzelnen kurzen, blauen Strichen rhythmisiert wird.

Preusse, August "Freie vegetabilische und geometrische Formen"

Das Bild "Landschaften mit weißem Band" zeigt konstruierte geometrische Formen, die sich in ihrer Form abwechseln und teilweise berühren sowie eine angedeutete hügelige Landschaft im Hintergrund. Bei näherer Betrachtung ist auch im Vordergrund ein Teil der Landschaft zu sehen. Die geometrischen Konstrukte durchbrechen die dargestellte karge und einheitlich düstere Natur sowohl mit ihrer Form als auch mit ihrer Farbigkeit. Dabei sind leuchtendes Gelb, Rot und Blau die dominierenden Töne. Zwei geschwungene, unterschiedlich breite Bänder laufen ebenfalls durch das Bild. Hinsichtlich der Form sind quadratisch konzipierte Elemente am häufigsten verwendet, außer die intensiv blauen, kugelförmigen Bälle im Vordergrund. Es ist auffällig, inwiefern die gelblich-dunkle Farbigkeit der Grundfläche durch die kubistischen Elemente aufgelockert wird.

Preusse, August "Weiblicher Torso"

Zu sehen ist ein hochrechteckiges Gemälde von August Preuss. Es zeigt einen abstrakten weiblichen Akt in Form eines Torsos mit Kopf. Die Figur steht zentral in der Bildmitte und nimmt optisch den Großteil des Bildraumes ein. Sie steht aufrecht auf einem geometrischen Gebilde, welches wie eine schräg gelegte Platte aussieht. Sie hat die Hüfte auf die linke Seite verlagert, der linke Arm befindet sich hinter dem Oberkörper, der echte schlingt sich um den Kopf. Der Blick des schemenhaft angedeuteten Gesichts richtet sich nach unten. Unter dem Körper steht jenes geometrisch ausgeformte Gebilde, welches geschwungene und gerade Flächen abwechselt. Die intensiv königsblaue Farbe dieses Objekts setzt einen farblichen Akzent in dem ansonsten neutral gehaltenem Gemälde. Außerdem wird dadurch ein Kontrast zu dem strahlend weißen weiblichen Körper gebildet. Im Hintergrund sind ebenfalls geometrisch-eckige Flächen platziert, die teilweise starke Schatten werfen. Auch der Torso ist auf der echten Seite in eine leichte Schattierung getaucht. Indem das Konstrukt unter der Figur organische Linien mit kantigen vereint, weckt es Assoziationen zu gegenständlichen Objekten. Die schräge Platte erscheint dabei wie ein Spiegel, das blaue Gebilde erinnert an eine große Muschel. Anhand der Komposition und der neutralen Farbtöne dominieren Ruhe und Klarheit das Bildgeschehen, es wird nur das Wesentliche in seiner puren Form dargestellt.

Preusse, August "Landschaft bei Brücke"

August Preusses "Landschaft bei Brücke" zeigt zwei baulich zusammenhängende Häuser inmitten einer grünen Landschaft. Bei dieser scheint es sich um ein Dorf oder eine ländliche Kleinstadt zu handeln, es sind weideartige Wiesen und sanfte Hügel zu erkennen. Die beiden zentral stehenden Gebäude ähneln sich sehr in ihrem Aussehen, lediglich die Dächer haben unterschiedliche Farben (anthrazit und ziegelrot). Es scheint sich daher um Reihenhäuser zu handeln, die am Stadtrand oder in einem Dorf liegen. Das Gelände hinter den beiden Häusern im Hintergrund steigt an, die Gebäude scheinen daher in der Tal Achse gelegen zu sein. Allgemein wirkt das Bild sehr hell, trotz der dunkleren Bäume, die sich im Hintergrund erstrecken. Dieser Eindruck wird durch die hellen Farbpunkte erzielt, die das Gemälde partiell wie von der Sonne erstrahlt erscheinen lassen. Der Farbauftrag ist eindeutig pastos, es sind deutlich die Spuren der Malutensilien zu erkennen.

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