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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Folge von neun Zeichnungen, vermutlich Darstellungen einzelner Szenen für eine Aufführung "Lebender Bilder"

Folge von neun Zeichnungen, vermutlich Darstellungen einzelner Szenen für eine Aufführung "Lebender Bilder"

Die Motive deuten auf einen inhaltlichen Zusammenhang hin und könnten Stationen des sich unter dem Schutz der Kirche vollziehenden Erkenntnis- und Lebensweges eines Knaben vom Kind zum gereiften Mann darstellen. Gefestigt im christlichen Glauben wird er nach seinen Lehr- und Wanderjahren in den Bund der Ehe eintreten. Eine literarische Vorlage ließ sich bisher nicht identifizieren. Vermutlich handelt es sich um Zeichnungen, die im Kontext einer Aufführung "Lebender Bilder" entstanden sind. Das Stellen von "tableaux vivants" war im 19. Jahrhundert eine sehr verbreitete Form künstlerischer Unterhaltung bei festlichen Anlässen. Caroline Bardua besaß eine besondere Erfindungsgabe für derartige Inszenierungen.

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Der Traum der Kindheit

Ein schlafendes Kind liegt auf einer Wiese zwischen zwei hohen geflochtenen Blumenkörben. Aus den Körben wachsen links eine Lilien- und rechts eine Rosenblüte mit Mädchenköpfen empor. Über dem Kind thront auf einem Hügel ein himmlisches Wesen in Gestalt einer jungen Frau, das auf einer Lyra spielt. Sein Haupt ist von Sternen umgeben, sein mit wenigen Strichen angedeutete Schleier breitet sich schützend über die Szene aus. Das Blatt gehört zu einer Gruppe von neun Zeichnungen im Hochformat, die auf ein gleichartiges farbiges Untersatzpapier kaschiert sind und eine von derselben Hand geschriebene Betitelung tragen. Die Motive deuten auf einen inhaltlichen Zusammenhang hin und könnten Stationen des sich unter dem Schutz der Kirche vollziehenden Erkenntnis- und Lebensweges eines Knaben vom Kind zum gereiften Mann darstellen. Gefestigt im christlichen Glauben wird er nach seinen Lehr- und Wanderjahren in den Bund der Ehe eintreten. Eine literarische Vorlage ließ sich bisher nicht identifizieren. Vermutlich handelt es sich um Zeichnungen, die im Kontext einer Aufführung „Lebender Bilder“ entstanden sind. Das Stellen von "tableaux vivants" war im 19. Jahrhundert eine sehr verbreitete Form künstlerischer Unterhaltung bei festlichen Anlässen. Caroline Bardua besaß eine besondere Erfindungsgabe für derartige Inszenierungen. Auch für das vom Berliner Kaffeter-Verein am 29. März 1845 im Hause des Staatsministers von Savigny gestaltete Fest für den König besorgte der „Altmeister Bardolio“, so Carolines Name im Verein der Kaffeologen, eine Aufführung „Lebender Bilder“, deren Inhalt im Einzelnen nicht überliefert ist. Die Mitwirkende Maximiliane von Arnim erinnerte sich später an dieses Ereignis: „ich musste mich gewöhnen, „als Lilie aus einem grünen Blätterkelch herauszuwachsen – das war ein ganz origineller Einfall, dass bei dem einen der „Lebenden Bilder“ mehrere junge Mädchen als lebende Blumen, aus großen Gartenkörben herauswachsend, figurierten.“ (Weber, 1937, S. 144). Im Anschluss an die Aufführung kam es zu einer Begegnung zwischen dem Königspaar und der Bardua, der für ihr Einfallsreichtum gedankt wurde. Es ist nicht auszuschließen, dass die Zeichnungen im Zusammenhang mit dem „Fest für den König“ entstanden und in dessen Folge Aufnahme die königliche Sammlung fanden. Hier vermutlich die erste Szene. Claudia Sommer Aus dem Besitz König Friedrich Wilhelms IV. und der Königin Elisabeth von Preußen Unsigniert / Bezeichnet nachträglich von fremder Hand: C. Bardua Unpubliziert (nicht im Werkverzeichnis)

Die Wanderung I

Dreiteilige Figurenkomposition in einer nur spärlich angedeuteten Landschaft. In der Mitte steht eine Frau in altertümlicher Kleidung mit schleierartiger Kopf- und Halsbedeckung. Der Blick und die Hände sind bittend zum Himmel gerichtet. Links ein kniender Jüngling mit einem Wanderstab. Er wendet sich einem weinenden Mädchen zu, das vor ihm steht und ihm zum Abschied ein kleines Bukett aus Rose und Lilie überreicht. Aus einer Folge von neun Zeichnungen, vermutlich Darstellungen einzelner Szenen für eine Aufführung „Lebender Bilder“. Hier vermutlich die zweite Episode. Aus dem Besitz König Friedrich Wilhelms IV. und der Königin Elisabeth von Preußen Unsigniert / Bezeichnet nachträglich von fremder Hand: C. Bardua Unpubliziert (nicht im Werkverzeichnis)

Die Wanderung II

Ein Engel nimmt den Jüngling mit Wanderstock bei der Hand und weist ihm den Weg. Andeutung eines steinigen Geländes. Aus einer Folge von neun Zeichnungen, vermutlich Darstellungen einzelner Szenen für eine Aufführung „Lebender Bilder“. Hier vermutlich die dritte Episode. Aus dem Besitz König Friedrich Wilhelms IV. und der Königin Elisabeth von Preußen Unsigniert / Bezeichnet nachträglich von fremder Hand: C. Bardua Unpubliziert (nicht im Werkverzeichnis)

Die Wanderung III

Eine erwachsene Frau in altertümlicher Kleidung blickt suchend in die Ferne und hat dafür ihre Hand über die Augen gehoben. Auf ihren linken Arm stützt sich ein Mädchen mit geschlossenen Augen. Andeutung eines landschaftlichen Hintergrundes. Aus einer Folge von neun Zeichnungen, vermutlich Darstellungen einzelner Szenen für eine Aufführung „Lebender Bilder“. Hier vermutlich die vierte Episode. Aus dem Besitz König Friedrich Wilhelms IV. und der Königin Elisabeth von Preußen Unsigniert / Unbezeichnet Unpubliziert (nicht im Werkverzeichnis)

Das Erwachen der Seele I

Ein Knabe kniet neben einer großen Engelsfigur, die ihn umarmt und ihm zugleich ein großes aufgeschlagenes Buch hinhält. Der im Profil dargestellte Junge liest darin und stützt den Kopf auf seinen linken Arm ab. Der Engel in Gestalt einer jungen Frau trägt einen Kranz aus zarten Blüten auf dem Haar. Aus einer Folge von neun Zeichnungen, vermutlich Darstellungen einzelner Szenen für eine Aufführung „Lebender Bilder“. Hier vermutlich die fünfte Episode. Aus dem Besitz König Friedrich Wilhelms IV. und der Königin Elisabeth von Preußen Unsigniert / Bezeichnet nachträglich von fremder Hand: C. Bardua Unpubliziert (nicht im Werkverzeichnis)

Das Erwachen der Seele II

Diese Zeichnung korrespondiert mit dem Blatt „Erwachen der Seele I“ und schildert die Fortsetzung der Handlung. Der im Profil dargestellte Knabe steht neben der großen Engelsfigur, schaut zu ihr empor und legt seinen Arm auf deren Schulter. Sie hält den Jungen schützend in ihrem rechten Arm. Das große Buch ist zugeschlagen. Auf dem Kopf trägt der Engel in Gestalt einer jungen Frau nun einen Kranz aus voll entfalteten Blüten. Über beiden Figuren sind Sterne gezeichnet. Aus einer Folge von neun Zeichnungen, vermutlich Darstellungen einzelner Szenen für eine Aufführung „Lebender Bilder“. Hier vermutlich die sechste Episode. Aus dem Besitz König Friedrich Wilhelms IV. und der Königin Elisabeth von Preußen Unsigniert / Bezeichnet nachträglich von fremder Hand: C. Bardua Unpubliziert (nicht im Werkverzeichnis)

Die Heimkehr I

Eine Komposition aus drei Figuren, die oben durch einen (Regen- oder Strahlen-) Bogen eingefasst ist. Von links schreitet ein gereifter, mit Lorbeer bekränzter Mann auf eine junge Frau zu, die mit gesenktem Blick auf einem Podest steht. Er streckt ihr seine Hände entgegen, in die sie ihre rechte Hand hineingelegt hat. Beider Köpfe sind im Profil erfasst. Der Engel im Hintergrund hält ein großes Buch mit kostbaren Beschlägen in den Händen. Auf dem Podest steht eine Vase mit Rosen und Lilien. Aus einer Folge von neun Zeichnungen, vermutlich Darstellungen einzelner Szenen für eine Aufführung „Lebender Bilder“. Hier vermutlich die siebte Episode. Aus dem Besitz König Friedrich Wilhelms IV. und der Königin Elisabeth von Preußen Unsigniert / Unbezeichnet Unpubliziert (nicht im Werkverzeichnis)

Die Brautschmückung

Eine junge Frau sitzt im Mittelpunkt der Komposition auf einem Stuhl, ihr Fuß ruht auf einem Kissen. Ihr Blick ist auf den Betrachter des Bildes gerichtet. Vier Mädchen umgeben die Braut: Das Mädchen vorn links legt ihr einen Armreif an. Ein zweites steht dahinter und trägt einen Blumenkorb auf dem Kopf. Rechts vorn kniet ein weiteres Mädchen, das mit gefalteten Händen zur Hauptfigur aufschaut, über die das vierte den Brautkranz hält. Aus einer Folge von neun Zeichnungen, vermutlich Darstellungen einzelner Szenen für eine Aufführung „Lebender Bilder“. Hier vermutlich die achte Episode. Aus dem Besitz König Friedrich Wilhelms IV. und der Königin Elisabeth von Preußen Unsigniert / Unbezeichnet

Die Heimkehr II

Eine Komposition aus drei Figuren: Ein sitzendes Paar im Vordergrund, einander zugewandt. Links die junge Frau mit Blumen im Haar, die einen Arm auf die Schulter des Bräutigams gelegt hat. Ihre Hand ruht in der seinigen. Der bärtige Mann ist mit Lorbeer bekränzt und trägt ein Schwert am Gürtel. Hinter ihnen steht ein Engel mit ausgebreiteten Armen, einen Lilien- und einen Rosenzweig haltend. Aus einer Folge von neun Zeichnungen, vermutlich Darstellungen einzelner Szenen für eine Aufführung „Lebender Bilder“. Hier vermutlich die neunte Episode. Aus dem Besitz König Friedrich Wilhelms IV. und der Königin Elisabeth von Preußen Unsigniert / Unbezeichnet Unpubliziert (nicht im Werkverzeichnis)

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