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Winckelmann-Museum Stendal Sammlungskabinett Wilhelm Höpfner

Sammlungskabinett Wilhelm Höpfner

In den fünf Jahrzehnten seines Wirkens hinterließ der Magdeburger Künstler Wilhelm Höpfner (1899-1968) ein umfangreiches Werk, insbesondere Druckgraphik, Aquarelle und Zeichnungen. Seine Bilderwelt ist zauberhaft und phantasievoll, durchdrungen von Ironie und hintergründigem Humor, teils grotesk, teils surreal, doch bei aller Heiterkeit niemals weltfremd oder banal. Unter den Nazis wurden einige seiner Werke als "entartet" stigmatisiert, als Soldat im Zweiten Weltkrieg kam er in russische Kriegsgefangenschaft. Doch niemals verließen den Künstler Humor, Ideenreichtum und Experimentierfreude. Das Winckelmann-Museum besitzt den Nachlass des Künstlers.

[ 505 Objekte ]

Charon

Vor einem sehr dunklen Hintergrund ist ein greiser Charon zu sehen, welcher das Ruder führend über den Acheron setzt. An Bord hat er sechs Tote, die er befördert. Bez. unten links: Charon; unten rechts: sig. W. Höpfner 56 Wilhelm Höpfner, 1956 WV 383

Circe II

Circe sitzt auf einem Felsblock, links hinter ihr ist der Fuß einer Stele zu sehen. Rechts und links vor Circe sind die Gefährten des Odysseus als Schweine abgebildet. Bez. unten links: Circe II; unten rechts: 56 für Wilhelm Höpfner, signiert: J. Höpfner WV 392

Pompeji

Zu sehen ist eine Ruinenlandschaft. In der Bildmitte steht eine Säulenreihe, weiter links stehen weitere Säulen. Im Vordergrund und Rechts sind Mauerreste zu erkennen. Links führt eine Straße auf den Vesuv zu. Sig./dat.: l.u. W. Höpfner 33 Bez.: verso: Titel WV A 86 Datierung auf 33 nachträglich eingetragen

Pompeji

Zu sehen ist eine Ruinenlandschaft. In der Bildmitte steht eine Säulenreihe, weiter rechts stehen weitere Säulen. Im Vordergrund und Links sind Mauerreste zu erkennen. Links führt eine Straße auf den Vesuv zu. Sig./dat.: r.u. W. Höpfner 58 Bez.: Titel l.u. WV 534

Nachtgespräch in der Via Appia

Dargestellt ist die Via Appia in der Nacht. Ein Ausschnitt zeigt im Vordergrund Straßenplatten, seitlich sind Säulen und Sockel zu sehen. Im Hintergrund erheben sich Mauerreste, zusätzlich zeigen sich die Silhouetten von Bäumen. Es sind Plastiken zu sehen, die wie Dämonen im Gespräch wirken. Sig./dat.: Wilhelm Höpfner, 1960 Bez.: l.u. Titel; r.u. 60 WV 703

Paestum

Das Bild zeigt eine ähnliche Darstellung wie WM-VI-b-h-38: Zu sehen ist eine Ruinenlandschaft. In der Bildmitte steht eine Säulenreihe, weiter links stehen weitere Säulen. Im Vordergrund und Rechts sind Mauerreste zu erkennen. Im Hintergrund ist der Vesuv zu erkennen. Sig./dat.: Bez.: Ohne Jahresangabe

Puppenbühne und Affe

Bei diesem Blatt handelt es sich um einen Neudruck a. d. J. 1976. Höpfners Radierung aus dem Jahre 1922 (vgl. WM-WH-42) zeigt unter einer Puppenbühne mit einem Harlekin(?) einen auf einem Seil balancierenden Affen. Die Arbeit ist unten links mit dem Bildtitel und rechts "für Wilhelm Höpfner sign: Johanna Höpfner" sowie der Datierung "22" bezeichnet. Unten links außerdem die später nachgetragene Nummer des Werkverzeichnisses "W.V.39".

Krokodil und Froschtiere

Höpfners Radierung aus dem Jahre 1923 zeigt unterhalb eines aufgerichteten Krokodils ein weiteres Krokodil in Teilansicht sowie zwei Frösche. Die Tiere scheinen angesichts zersplitterter Bretter "schiffbrüchig" zu sein. Die Arbeit ist unten links mit dem Bildtitel und rechts "f. Wilhelm Höpfner sign: Johanna Höpfner" sowie der Datierung "23" bezeichnet. Unten links außerdem die später nachgetragene Nummer des Werkverzeichnisses "W.V.41".

Grätenfisch

Höpfners Radierung aus dem Jahre 1923 zeigt einen mit Ausnahme von Kopf und Schwanzflosse bis auf die Gräten "skelettierten" Fisch, welcher - als Stillleben arrangiert - von zwei Flaschen (eine vermutlich mit der Aufschrift "Schnaps"), einem prismenförmigen durchsichtigen Objekt sowie einem Kopf im Profil umgeben ist. Letzterer erscheint in jenen Teilen, die hinter dem Prisma liegen, detailreich "geschärft", ansonsten schemenhaft. Die Arbeit ist unten links mit dem Bildtitel und rechts "für Wilhelm Höpfner sign: Johanna Höpfner" sowie der Datierung "23" bezeichnet. Unten links außerdem die später nachgetragene Nummer des Werkverzeichnisses "W.V.47".

Clown, 2 Tauben m. Kreuz

Höpfners Radierung aus dem Jahre 1923 zeigt umrahmt von einem Bühnenvorhang einen Clown - eher Harlekin - vor einer Szenerie fragmentarischer Denkmäler. Im Zentrum ein Taubenpaar mit christlichem Kreuz im Strahlenkranz. Die Arbeit ist oben links mit "WH" signiert, unten links mit dem Bildtitel und unten rechts mit der Datierung "23" bezeichnet. Unten links außerdem die später nachgetragene Nummer des Werkverzeichnisses "WV.48".

Vogel in geometrischer Umgebung

Höpfners Radierung aus dem Jahre 1924 (ein weiteres Blatt unter WM-WH-58) zeigt einen stark stilisierten, nach rechts gewendeten Vogel inmitten einer Szenerie aus geometrischen Versatzstücken, die teils wie Architekturfragmente anmuten. Die Arbeit ist unten links mit dem Bildtitel und rechts mit der Datierung "24" sowie "für Wilhelm Höpfner sign: Johanna Höpfner" bezeichnet. Unten links außerdem die später nachgetragene Nummer des Werkverzeichnisses "W.V.55".

Mechanisches Ballett III

Höpfners Radierung aus dem Jahre 1924 gehört zu einer aus drei Blättern bestehenden Serie (Mechanisches Ballett I-III; vgl. WM-WH-60 u. WM-WH-1892; WM-WH-61 u. WM-WH-226). Das Blatt zeigt in einer deutlichen Dynamik begriffene geometrische Figuren, wovon die linke wie ein stark abstrahierter Ballett Tänzer anmutet. Die Arbeit ist unten links mit dem Bildtitel und rechts "für Wilhelm Höpfner sign: Johanna Höpfner" sowie der Datierung "24" bezeichnet. Unten links außerdem die später nachgetragene Nummer des Werkverzeichnisses "W.V.58".

Figurine

Höpfners undatierte Radierung - hier ein Neudruck von Augustinski (vgl. auch WM-WH-229) - zeigt innerhalb eines Raumes mit Dielenboden eine in deutlicher Dynamik begriffene stark abstrahierte Figur, die einen fast ebenso dynamisch erscheinenden Schatten auf die rechte Wand wirft. Bei näherer Betrachtung scheint die Figur aus Metallteilen zu bestehen und mittels Nieten bzw. Schrauben zusammen gesetzt zu sein. Im Hintergrund - an der Schmalseite des Raumes - befindet sich eine wandfüllende zweidimensionale Zeichnung aus geometrischen Elementen. Die Arbeit ist unten links mit dem Bildtitel und rechts "für Wilhelm Höpfner Johanna Höpfner" bezeichnet. Unten links außerdem die später nachgetragene Nummer des Werkverzeichnisses "W.V.62".

Mechanischer Handball

Höpfners Radierung aus dem Jahre 1924 - hier ein Neudruck von Augustinski (ein weiteres Blatt unter WM-WH-232) – zeigt in abstrahierter Form einen an eine schwarze Sonne oder einen ebensolchen Mond erinnernden Ball, der offenbar von einer überdimensionierten hand- bzw. armähnlichen mechanischen Wurfvorrichtung in das hell gehaltene Zentrum des Blatts befördert wird. Unter dem Ball befinden sich geometrische Elemente, die an Spielfeldmarkierungen oder Tore erinnern sowie ein langgestreckter vertikaler Pfeil. Insgesamt entsteht ein spannungsreicher Kontrast aus statischen und dynamischen Bildelementen. Die Arbeit ist unten links mit dem Bildtitel und rechts "für Wilhelm Höpfner Johanna Höpfner" sowie der Datierung "24" bezeichnet. Unten links außerdem die später nachgetragene Nummer des Werkverzeichnisses "W.V.72".

Frau mit konstruierten Vögeln

Auch diese Radierung aus dem Jahre 1924 ist durch einen spannungsreichen Kontrast aus statischen und dynamischen Bildelementen gekennzeichnet: Während das Blatt links und rechts durch eine statuenhafte Frauenfigur bzw. ein rechteckiges Bildelement (Schrank?, Tür?) und unten durch einen relativ gleichförmig gestalteten Holzfußboden gerahmt wird, bilden der aus geometrischen Formen konstruiert erscheinende Vogel im Vordergrund wie auch die stark strahlende Glühlampe und das auf dem Podest arrangierte Objekt das dynamische Zentrum. Die Arbeit ist unten links mit dem Bildtitel und rechts mit der Signatur und Datierung "Wilhelm Höpfner Johanna Höpfner 24" bezeichnet. Unten links außerdem die später nachgetragene Nummer des Werkverzeichnisses "W.V.73".

Cowboy

Höpfners Radierung aus dem Jahre 1925 zeigt im Vordergrund links eine auf dem Boden liegende bzw. halb aufgerichtete, wohl gestürzte Person mit einem schmerzverkrampften, affenartigen Gesicht und zusammen geballter Faust, rechts einen gesichtslosen Jockey. Hinter einer schwach diagonalen Absperrung erscheint ein ebenfalls gesichtsloser Cowboy auf einem sich aufbäumenden Pferd. Die unsignierte Arbeit ist unten links mit dem Bildtitel und rechts mit der Datierung "25" bezeichnet. Unten links außerdem die später nachgetragene Nummer des Werkverzeichnisses "83" ("78" gestrichen).

Gratulant

Höpfners Radierung aus dem Jahre 1925 zeigt einen modisch gekleideten Herrn, welcher in lockerer Pose beschwingt einen Raum betritt. Dort kommt ihm ein euphorischer älterer Herr entgegen, welcher ihm einen Blumenstrauß entgegen reckt. Von links oben erscheint eine überdimensionale weibliche Engelsgestalt. Die Arbeit trägt unten links den Bildtitel und rechts die Signatur und Datierung "W. Höpfner 25" Unten links außerdem die später nachgetragene Nummer des Werkverzeichnisses "W.V. 86"

Harold Lloyd II Tarzan

In dieser Radierung aus dem Jahre 1925 (ein zweites Blatt unter WM-WH-98) klammert sich ein Mann - ganz offensichtlich der Schauspieler, Komiker und Filmproduzent Harold Clayton Lloyd (1893 -1971) mit angsterfülltem Gesicht an die Decke eines chaotisch anmutenden Raumes, während ein bekleideter Schimpanse nach einer Frau mit weit aufgerissenen, angsterfüllten Augen zu greifen scheint, von welcher nur der Kopf zu sehen ist. Die Arbeit ist unten links mit dem Bildtitel und rechts "für Wilhelm Höpfner sign: Johanna Höpfner" sowie der Datierung "25" bezeichnet. Unten links außerdem die später nachgetragene Nummer des Werkverzeichnisses "97" (gestrichen "74").

Wettlauf

Höpfners Arbeit aus dem Jahre 1956 zeigt ein Wettrennen zweier auf Schildkröten reitender Frösche. Die Arbeit ist unten links mit dem Bildtitel und rechts "für Wilhelm Höpfner sign: Johanna Höpfner" sowie der Datierung "56" bezeichnet. Unten links außerdem die später nachgetragene Nummer des Werkverzeichnisses "374" ("414"? gestrichen).

Dressur

Höpfners Arbeit aus dem Jahre 1956 zeigt in einer Manege, vielleicht auch einem Käfig, einen eher schmächtigen Dompteur und drei "Männchen machende" Löwen, von welchen nur der rechte aufmerksam, die beiden anderen eher lustlos bis resigniert erscheinen. Die Arbeit ist unten links mit dem Bildtitel und rechts mit der Original-Signatur "W. Höpfner" sowie der Datierung "56" bezeichnet. Unten links außerdem die später nachgetragene Nummer des Werkverzeichnisses "WV 385".

Perseus

Höpfners Arbeit aus dem Jahre 1956 thematisiert jene Szene aus der antiken Mythologie, in welcher Perseus Andromeda vor dem Meeresungeheuer ketos - hier als krokodilähnliches Wesen dargestellt - errettet. Die Arbeit ist unten links mit dem Bildtitel und rechts "für Wilhelm Höpfner sign: Johanna Höpfner" sowie der Datierung "56" bezeichnet. Unten links außerdem die später nachgetragene Nummer des Werkverzeichnisses "388".

Druckgrafik

Höpfners Arbeit nimmt Bezug auf ein häufig rezipiertes Motiv der griechischen Mythologie. Während von links ein anmutiger weiblicher Kentaur die Szene betritt, befinden sich die beiden männlichen Kentauren in einem Gespräch oder eher Disput. Die Arbeit ist unten links mit dem Bildtitel und rechts "für Wilhelm Höpfner sign: Johanna Höpfner" sowie der Datierung "56" bezeichnet. Unten links außerdem die später nachgetragene Nummer des Werkverzeichnisses "390"("432" gestrichen).

Elfenreigen

Dieses Höpfner-Blatt ist ein Neudruck von Augustinski a. d. J. 1957. Es zeigt drei tanzende Elefanten in einer zerzaust wirkenden südlichen Landschaft mit Palmen. Im Vordergrund ist der Platz durch den Tanz bereits in eine Sandwüste verwandelt. Die Arbeit ist unten links mit dem Bildtitel und rechts "für Wilhelm Höpfner sign: Johanna Höpfner" sowie der Datierung "56"(?) bezeichnet. Unten links außerdem die später nachgetragene Nummer des Werkverzeichnisses "WV 438" sowie der Vermerk "imp. Augustinski".

Dreigroschenoper, Bl. 1

Diese Arbeit a. d. J. 1957 ist einer der zahlreichen Belege für Höpfners künstlerische Auseinandersetzung mit den Bühnenstücken Brechts. Sie zeigt u. a. den "berühmten" Haifisch aus der "Moritat von Mackie Messer". Die Arbeit ist unten rechts mit "W. Höpfner" signiert. Unten links außerdem die später nachgetragene Nummer des Werkverzeichnisses "WV 443".

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