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HfG-Archiv Ulm Walter Zeischegg: Plastiker, Designer, Lehrer an der HfG Ulm

Walter Zeischegg: Plastiker, Designer, Lehrer an der HfG Ulm

Der Plastiker und Designer Walter Zeischegg (1917-1992) war ein prägender Lehrer an der Ulmer Hochschule für Gestaltung. Er selbst wanderte Zeit seines Lebens auf dem Grat zwischen freier und angewandter Kunst: Nach einem Bildhauerstudium an der Wiener Akademie der Künste entschloss er sich zunächst, nur noch als Industriedesigner zu arbeiten. In den frühen Sechziger Jahren begann er, neben seiner Tätigkeit für die Industrie, wieder mit freien plastischen Arbeiten.

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Beleuchtungssystem (Straßenbeleuchtung)

Mitte der 1960er Jahre begannen viele Kommunen mit der Planung großer Straßenbauwerke, die dem immer weiter zunehmenden Verkehr gerecht werden sollten. Die Stadt Ulm hatte Walter Zeischegg als Berater für die Beleuchtung ihrer Projekte herangezogen. Mit einer Gruppe von vier HfG-Studenten erarbeitete Zeischegg ein Leuchtensystem, das sich durch seine organischen Formen ebenso auszeichnet wie durch seine vielseitige Kombinierbarkeit und Stabilität. Das System entstand in Zuammenarbeit mit den Firmen Osram in München sowie der Firma Siemens (Erlangen). Die Modelle sind aus lackiertem Metall gefertigt. Die Beleuchtungskörper lassen sich grundsätzlich in zwei verschiedene Kategorien einteilen: Ein Teil funktionierte in einer eher zweidimensionalen, anderer in einer dreidimensionalen Reihung. Auf diese Weise waren sie für den Einsatz als Straßen-, Brücken- oder Unterführungsbeleuchtungen geeignet. Eine intensive Beschäftigung mit technischen Details ging parallel mit der Entwurfsarbeit. Mast, Leuchte und Auslegerstange der verschiedenen Leuchten wurden mittels geometrisch konstruierter Knoten miteinander verbunden. Die so entstehenden Formübergänge sorgten dafür, dass jede Variante als eine geschlossene visuelle Einheit wahrnehmbar ist. Die Leuchtkörper selbst bekamen unterschiedliche Querschnitte, abhängig davon, ob das Licht fokussiert oder gestreut werden sollte. Jeder dieser Entwürfe ist als eine in sich geschlossene visuelle Einheit wahrnehmbar.

Beleuchtungsanlage (Straßenbeleuchtung)

Das Leuchtensystem entstand im Unterricht bei Walter Zeischegg als Gemeinschaftsarbeit von vier Studenten. Mitte der 1960er Jahre begannen viele Kommunen mit der Planung großer Straßenbauwerke, die dem immer weiter zunehmenden Verkehr gerecht werden sollten. Die Stadt Ulm hatte Walter Zeischegg als Berater für die Beleuchtung herangezogen. Neben der Stadt Ulm arbeitete die Studentengruppe außerdem mit der Firma Osram in München sowie der Firma Siemens (Erlangen) zusammen. Auf dem historischen Diapositiv ist das Modell einer der Lampen (gefertigt im Maßstab 1:5) vor einer der Straßen auf dem Ulmer Kuhberg zu sehen. Im Hintergrund befinden sich die Dozentenhäuser der HfG. Die Schatten in den Ecken des Bildes befinden sich bereits auf dem Original.

Fassungen für Leuchtstofflampen

Walter Zeischegg entwarf diese sehr minimalistisch gestalteten Leuchten für das HfG-Gebäude: An einem Metallrohr wurden Fassungen aus Kunstharz angebracht, zwischen die widerum Leuchtstoffröhren gespannt wurden. Die Metallrohre wurden zwischen die Unterzüge der Decken an der HfG gespannt. Hergestellt wurden die Halterungen von der Neu-Ulmer Firma Zwick, einer "Fabrik für Kunstharz-Press- und Gussteile". Die HfG bestellte dort zunächst insgesamt 600 Stück, teils mit Schraubkopflöchern, teils mit Gewindebuchsen in der Farbe "kaltweiß", die in den Räumen der Hochschule eingebaut wurden. Im März 1955 äußerte die Firma ihr Interesse, die serienmäßige Fertigung der Halterungen in Lizenz zu übernehmen und übernahm kurz darauf die Vermarktung der "Leuchtstofflampen mit Ulmer Trägerelementen".

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