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Freilichtmuseum Roscheider Hof Rathaus

Rathaus

Das Rathaus aus Gödenroth: Gebäude und Inventar

[ 2 Objekte ]

Sparherd Küppersbusch

Freilichtmuseum Roscheider Hof: Sparherd der Firma Küppersbusch, ein Standardherd, der mehr oder weniger identisch - oft unter Verwendung zugekaufter Bauteile - von verschiedenen Herstellern gebaut wurde. Der Herd besitzt an der Frontseite 3 Türen - von oben nach unten - zum Schüren, zur Brennkammer und zum Aschefach. Rechts neben den Türen befindet sich ein Ofenrohr und unten zwischen den 4 Füßen ist eine Schublade zur Aufnahme des Brennguts. Auf der obersten Türe befindet sich außen und innen je eine Inschrift mit dem Inhalt "Küppersbusch". Die Klappe in der Mitte bietet die Möglichkeit den Luftzug durch Ausklappen zu regulieren. Die mehrteilige Herdplatte besitzt zwei Aussparungen für Ofenringe zum Einhängen von Kochtöpfen und eine Aussparung für ein Wasserschiff. Der Griff zur Regulierung des Zugs bzw. der Abluft fehlt. Das Unternehmen Küppersbusch mit Sitz in Gelsenkirchen wurde 1875 gegründet. 1907 war es die größte Spezialfabrik für Kochapparate aller Art in Deutschland. 1944 wurde das Werk durch Bombenangriffe zerstört. Später kam Küppersbusch zur AEG und meldete 1982 als AEG-Tochter Konkurs an. 1999 wurde Küppersbusch von der Teka Group übernommen. Sparherd allgemein: Ein Sparherd (auch als Küchenhexe, Stangenofen oder Stangenherd bezeichnet) ist ein meist mit Brennholz befeuerter Herd und wurden vom Ende des 18. Jh bis in die 1960er-Jahre gebaut und benutzt. Danach wurden sie immer mehr von Gas- und Elektroherden verdrängt. Im Vergleich zu den bis dahin üblichen Herdfeuerungen mit Rauchmantel und damit der Umgang mit offenem Feuer im Haushalt waren sie ein großer Fortschritt. Mit ihnen konnte der Energieverbrauch beim Kochen und Braten reduziert werden. Die Küchen waren rauchfrei und konnten so auch als Wohnraum genutzt werden. Sparherde besitzen eine Abdeckplatte aus Gusseisen mit mehreren runden Öffnungen die normalerweise mit kreisrunden Herdringen verschlossen werden und dazu dienen Töpfe, Pfannen, Kaffeeröster etc. direkt in das Feuer einhängen zu können. Die innerste Kreisscheibe kann mittels eines Schürhakens entfernt werden. Eine rechteckige Aussparung in der Herdplatte war für ein Wasserschiff vorgesehen. Sparherde wurden auch für Kochwäsche benutzt. Sie besitzen fast immer auch ein Bratrohr. Sparherde besitzen außen einen Mantel aus dünnen Eisenblechen, die zum Schutz vor Korrosion emailliert sind. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Herdflanken weiß emailliert, um die neue Sauberkeit der Küche zu unterstreichen.

Rathaus aus Gödenroth

(Rhein-Hunsrück-Kreis) Erbaut: 1749 Aufgestockt: 1774 Abgebaut: 1976 Wiedererrichtet: 1976-78 Das Dorfrathaus aus Gödenroth war das erste Gebäude, das im Freilichtmuseum Roscheider Hof wiedererrichtet wurde. Ursprünglich wurde es 1749 in dem Hunsrückdorf Gödenroth als einstöckiges Hirtenhaus der Gemeinde erbaut. Schon 1792 sah die Gemeinde die Notwendigkeit, es zum Dorfrathaus aufzustocken. Es erhielt ein Krüppelwalmdach mit Dachreiter. Hier war die Rathausglocke untergebracht, die die Gemeinsleute zur Gemeinderatssitzung rief. Der Aufgang zum Sitzungssaal wurde in Form einer überdachten Treppe außen auf der Giebelseite angebracht. Hierdurch waren Lauscher an der Tür weithin sichtbar. Das Erdgeschoß wurde zeitweise als Armenhaus der Gemeinde genutzt. Die Remise nebenan diente zunächst als Kleintierstall, später zur Unterbringung der Feuerlöschgeräte. Aus Trierer Sicht ist ein solches Dorfrathaus sehr bemerkenswert, da es von einer gewissen kommunalen Selbstverwaltung zeugt. Im einstigen straff regierten Kurstaat Trier wurden solche Dinge wie Gemeinschaftsmühlen, genossenschaftliche Backhäuser und eigene Dorfrathäuser nicht geduldet. Die Verwaltung der Kurfürstlichen Zeit funktionierte sehr gut, duldete aber keine demokratischen Einrichtungen.

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