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Freilichtmuseum Roscheider Hof Saargauhaus

Saargauhaus

Saargauhaus in der Baugruppe Technik. Auch als Trierer Einhaus bezeichnet

[ 22 Objekte ]

Saargauhaus

Bei diesem Gebäude handelt es sich um den Nachbau eines für das Trierer Land typischen Haustyps, der deshalb gemeinhin auch "Trierer Einhaus" genannt wird. Es ist die Variante eines Haustyps, der im ganzen Südwesten Deutschlands vorkommt und von Fachleuten "Breitgegliedertes Quereinhaus" genannt wird. Das Gebäude wurde nach dem Vorbild eines großen Hofes in Köllig auf dem Saargau errichtet. Quereinhäuser kommen im Trierer Land und auch im angrenzenden Luxemburg und in Lothringen in allen Größen und Ausstattungen vor. Auf dem Saargau, dem Mittelgebirgsstreifen zwischen unterer Saar und Obermosel, nehmen sie jedoch besonders stattliche Ausmaße an. Gute Böden und ein die Zersplitterung der Besitzverhältnisse verhinderndes Erbrecht haben dazu geführt, dass sich bis in die Gegenwart hinein viele imposante Baukörper erhalten haben. Schon die fünfachsige Fassadengliederung weist darauf hin, dass es sich hier um ein ungewöhnlich geräumiges und repräsentatives Gebäude handelt. Es ist mit einem tonnengewölbten Mittelflur und einer gewölbten Küche ausgestattet, was auf einen Ursprung des Originalgebäudes im 18. Jahrhundert hindeutet. Das Haus wurde 1987 in allen Details aufgemessen und in der Folgezeit an einem geeigneten Platz im Museumsgelände nachgebaut. Durch einen Hinweis der Kreisverwaltung Trier-Saarburg gelang dann die Beschaffung passender Gewände aus dem sehr beklagenswerten Abbruch eines der schönsten Häuser auf dem Saargau, in Dittlingen bei Merzkirchen. Einige dann noch fehlende Steine wurden von einem Konzer Steinmetz nach den vorhandenen Vorlagen angefertigt. Das Obergeschoß des Saargauhauses beherbert eine vermietete Wohnng. Im Untergeschoß befindet sich neben einer Küche und eine Wohnstube die Brennerei der 1881 gegründeten Firma Jean Marx aus Cochen. Die Firma betrieb Weinbau, Weinhandel und eine Brennerei. Als Brenner belieferte sie nicht nur Privatkunden, sondern auch Großkunden wie Hotels etc. Der Versand geschah früher zunächst in Fässern, dann in sogenannten „Korbflaschen“, mit Stroh ausgeschlagenen Weidenkörben, in die die Glasballons eingepasst wurden. Später, als die Produktion von Korbflaschen zu aufwendig wurden, verschickte man in mit Pappe ummantelte Plastikbehälter. Die Behälter wurden, wie früher üblich, als Stückgut per Bahnfracht expediert. Neben der für eine Brennerei in einer Wein- und Obstbauregion typischen Produktpalette wie Weintrester, Weinhefebrand, verschiedene Obstbrände, hatte sich die Brennerei Marx auf die Herstellung von Boonekamp spezialisiert. Hierbei wird nach einem Rezept - welches jeder Hersteller als streng gehütetes Geheimnis bewahrt – aus einem Kräutersud und Alkohol ein Magenbitter hergestellt. Dieser Magenbitter wurde in den für ihn typischen kleinen Flaschen unter dem gesetzlich geschützten Namen „Burg Cochem, Marx Boonekamp“ in den Handel gebracht. Die Abfüllanlage für jeweils zwei Boonekamp-Flaschen ist nun bei uns zu bewundern. Der Brennereikomplex im Saargauhof besteht aus drei Räumen: der Brennerei, einem Vorbereitungsraum und dem Verkaufsraum. Die in einem Seitenanbau des Saargauhofes untergebrachte Brennerei umfasst u.a. Dampfkessel, Brennblase und Kühler. Im Vorbereitungsraum mit Boonenkamp-Füllanlage, Etikettenschrank, Laborgerät etc. wurden die Flaschen verkaufsfertig gemacht, um dann im Verkaufsraum mit großer Regalwand, Theke, Verpackungsmaterialien usw. an die Kunden gebracht zu werden.

Rundofen

Rundofen (Pottofen, Kanonenofen) mit Langhals ohne Vorofen. Konstruiert als Hinterlader. Der Ofen besitzt eine ungeteilten Feuerraum (ohne Rost) und ist deshalb nur zur Verfeuerung von Holz geeignet. Der Ofen ist ein sogenannter Hinterlader und wird vom Nebenraum aus beheizt. Dort wird in einem sogenannten Vorofen ein Holzfeuer entzündet und der heisse Rauch zieht in den aus einem Raum bestehenden Rundofen und erwärmt diesen. Der Pottofen hat seinen Namen von dem Hüttenwerk Coolebrook-da bei Pottstown in Pennsylvania, das ab 1735 runde Stubenöfen fertigte. Leider besitzt der Ofen keinen Hinweis auf den Hersteller. Die Zuschreibung zur Hütte De Dietrich (Niederbronn) erfolgte auf Grund einer Abbildung eines nahezu identischen Ofens in Hammer/Michelsberger S. 92 (s.Literaturangabe unten).

Sparherd Küppersbusch

Freilichtmuseum Roscheider Hof Sparherd der Firma Küppersbusch, ein Standardherd, der mehr oder weniger identisch - oft unter Verwendung zugekaufter Bauteile - von verschiedenen Herstellern gebaut wurde. Der Herd besitzt an der Frontseite 3 Türen - von oben nach unten - zum Schüren, zur Brennkammer und zum Aschefach. Rechts neben den Türen befindet sich ein Ofenrohr und unten zwischen den 4 Füßen ist eine Schublade zur Aufnahme des Brennguts. Auf der obersten Türe befindet sich außen und innen je eine Inschrift mit dem Inhalt "Küppersbusch". Die Klappe in der Mitte bietet die Möglichkeit den Luftzug durch Ausklappen zu regulieren. Die mehrteilige Herdplatte besitzt zwei Aussparungen für Ofenringe zum Einhängen von Kochtöpfen und eine Aussparung für ein Wasserschiff. Der Griff zur Regulierung des Zugs bzw. der Abluft fehlt. Das Unternehmen Küppersbusch mit Sitz in Gelsenkirchen wurde 1875 gegründet. 1907 war es die größte Spezialfabrik für Kochapparate aller Art in Deutschland. 1944 wurde das Werk durch Bombenangriffe zerstört. Später kam Küppersbusch zur AEG und meldete 1982 als AEG-Tochter Konkurs an. 1999 wurde Küppersbusch von der Teka Group übernommen. Sparherd allgemein: Ein Sparherd (auch als Küchenhexe, Stangenofen oder Stangenherd bezeichnet) ist ein meist mit Brennholz befeuerter Herd und wurden vom Ende des 18. Jh bis in die 1960er-Jahre gebaut und benutzt. Danach wurden sie immer mehr von Gas- und Elektroherden verdrängt. Im Vergleich zu den bis dahin üblichen Herdfeuerungen mit Rauchmantel und damit der Umgang mit offenem Feuer im Haushalt waren sie ein großer Fortschritt. Mit ihnen konnte der Energieverbrauch beim Kochen und Braten reduziert werden. Die Küchen waren rauchfrei und konnten so auch als Wohnraum genutzt werden. Sparherde besitzen eine Abdeckplatte aus Gusseisen mit mehreren runden Öffnungen die normalerweise mit kreisrunden Herdringen verschlossen werden und dazu dienen Töpfe, Pfannen, Kaffeeröster etc. direkt in das Feuer einhängen zu können. Die innerste Kreisscheibe kann mittels eines Schürhakens entfernt werden. Eine rechteckige Aussparung in der Herdplatte war für ein Wasserschiff vorgesehen. Sparherde wurden auch für Kochwäsche benutzt. Sie besitzen fast immer auch ein Bratrohr. Sparherde besitzen außen einen Mantel aus dünnen Eisenblechen, die zum Schutz vor Korrosion emailliert sind. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Herdflanken weiß emailliert, um die neue Sauberkeit der Küche zu unterstreichen.

Großer Dörrofen aus Geisenheim

Dörrofen der Firma „Valentin Waas– Inhaber Gebr. Waas“ in Geisenheim zur Trocknung und Haltbarmachung von Obst. Der viereckige Dörrofen besteht unten aus einer Brennkammer aus Eisenblech mit einer nicht mehr vorhandenen Tür. Unter dieser hängt die Ascheschublade. Ziemlich weit oben an der Frontseite befindet sich die Herstellerplakette: VAL WAAS G.M.B.H. Maschinenfabrik GEISENHEIM A. RH. Über dem eigentlichen Ofen befinden sich 20 Holzroste zur Aufnahme des zu trocknenden Obsts. Diese werden beim Trockenvorgang von der heißen Luft aus dem Ofen durchströmt. Der Dörrofen ist stark renovierungsbedürftig und ist nicht öffentlich zugänglich. Die Firma Valentin Waas war im gleichen Ort wie die damalige Landwirtschaftliche Lehr- und Versuchsanstalt (heute Gartenbauzentrum Geisenheim) gelegen. Der Erfolg des Unternehmens ist auch im Zusammenhang mit der Gründung der königlichen Lehr- und Forschungsanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau 1872 in Geisenheim zu sehen. Für deren ersten Direktor, Landesökonomierat Rudolf Goethe, Obstanbau und dessen Verwertung im Vordergrund stand. Ab 1884 beschäftigte sich dort eine eigene Abteilung mit der Dörre von Obst zur Haltbarmachung. Durch deren Zusammenarbeit mit der Firma Waas gingen zwei verschiedene Dörren in Produktion. Mit der Einführung neuer Konservierungsverfahren auf Basis von Kühlung und dem Einsatz von Elektroenergie gingen in den 50er Jahren die Anfrage immer mehr zurück und schließlich wurde 1964 die Produktion eingestellt.

Kaffeemühle Goldenberg gruen

Große grüne gusseiserne, obergriffige Kaffeemühle für den gewerblichen Gebrauch. Die Mühle besteht aus zwei gusseisernen Schalen, einer darunterliegenden Schublade und der Mechanik zum Antrieb des Mahlwerks mit der Kurbel über ein schwarzes Schwungrad mit Griff. Die Mahlgradeinstellung befindet sich am oberen Ende der Antriebsachse des Mahlwerks. Die zu mahlenden Kaffeebohnen werden in die untere der beiden Schalen gefüllt. An deren unterem Ende befindet sich das Mahlwerk der Kegelmühle. Der gemahlene Kaffee fällt danach in die darunterliegende hölzerne Schublade und kann aus dieser entnommen werden. Die Mühle ist mit zwei Schrauben auf einem Metalltischchen festgeschraubt. Der Hersteller, die Firma Goldenberg entstand im Elsaß in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus der Gründung von mehreren Unternehmen. Sie existierte als eigenständiges Unternehmen bis in die 1970er Jahre und produzierte im Laufe der Jahre mehrere Modelle von Kaffeemühlen.

Wandmühle HH

Kaffeemühle mit Wandhalterung aus weiß glasierter Keramik. Die Bohnen werden in einen Keramikbehälter mit einer Blumendeco und der Aufschrift KAFFEE geschüttet. Unter diesem ist das unterstellige Kegelmahlwerk. Dreht man an der Kurbel werden die über dem Mahlwerk gelagerten Bohnen gemahlen und das Kaffepulver wurde in dem unter dem Mahlwerk befindlichen gläsernen, leider abgängigen Auffangbehälter aufgefangen. Oben auf dem Mahlwerk befinden sich die Buchstaben "HH" für Harthaus Hagen. Hersteller: Theodor August Harthaus in Hagen. 1875 gegründet, 1967 geschlossen. Initialen HH, ab 1930 HaHa. Die Firma fertigte alle für eine Kaffeemühle benötigten Einzelteile, d.h. sowohl Mahlwerk als auch Gehäuse, in der eigenen Fabrik an.

Rührgerät zum Buttern und zur Erzeugung von Schlagsahne

Rührgerät aus verzinktem Eisenblech. Mechanik aus verzinktem Gusseisen. Griff der Kurbel aus gedrechseltem Holz. Das Gerät besteht aus einer Blechschüssel und einer Mechanik zum Aufschlagen von Sahne. Mittels Kurbel und Übersetzung werden vier nach unten gerichtete Metallbügel in Bewegung gesetzt und schlagen die in die Schüssel gefüllte Sahne auf. Kein Hinweis auf Entstehungsjahr und Hersteller.

Einfaches Flacheisen

Spitz zulaufendes leicht rostiges Flachbügeleisen mit angeschweistem Eisenbügel im Rheinischen Stil, gerader und flacher Oberfläche. An der Spitze die Zahl "17" für die Größe des Eisens. Es handelt sich um ein einfaches Flacheisen, das auf der Herdplatte oder an einem Bügeleisenofen erhitzt werden musste. Das leichte Flachbügeleisen gehört zu den massiven Volleisen, die aus Eisen oder Stahlgeschmiedet oder gegossen und bereits ab dem 18. Jh. hergestellt wurden. Auf Grund seines geringen Gewichts und seiner flachen Sohle, die nahezu mühelos über die vorher mit Wasser besprengte Wäsche gleitet, erfreute es sich noch weit bis ins 20. Jahrhundert hinein großer Beliebtheit. Das Erhitzen auf dem Kohleofen oder in einer offenen Feuerstelle wie dem Kaminfeuer erforderte jedoch verschiedene Vorsichtsmaßnahmen, um die Bügelwäsche nicht zu beschmutzen oder sich am fest verbundenen Metallgriff zu verbrennen. Viele Büglerinnen wischten daher nach dem Erhitzen des Eisens mit einem Tuch, das sie an ihrer Schürze befestigt hatten, über die Bügelsohle. Als Hitzeschutz wurde oftmals ein dicker Handschuh oder ein Lappen, der um den Griff gewickelt wurde, verwendet.

Einfaches spitzes Flacheisen

Einfaches. spitz zulaufendes Flacheisen mit vernickelter Oberfläche. Am hinteren Ende des Eisens befinden sich die Initialen K O und in der Mitte unter dem Bügel Größenangabe "17". Das Eisen besitzt einen angeschweißten Bandeisengriff der Rheinischen Form. Das relativ leichte Flachbügeleisen gehört zu den massiven Volleisen, die aus Eisen oder Stahl geschmiedet oder gegossen und bereits ab dem 18. Jh. hergestellt wurden. Auf Grund seines geringen Gewichts und seiner flachen Sohle, die nahezu mühelos über die vorher mit Wasser besprengte Wäsche gleitet, erfreute es sich noch weit bis ins 20. Jahrhundert hinein großer Beliebtheit. Das Erhitzen auf dem Kohleofen oder in einer offenen Feuerstelle wie dem Kaminfeuer erforderte jedoch verschiedene Vorsichtsmaßnahmen, um die Bügelwäsche nicht zu beschmutzen oder sich am fest verbundenen Metallgriff zu verbrennen. Viele Büglerinnen wischten daher nach dem Erhitzen des Eisens mit einem Tuch, das sie an ihrer Schürze befestigt hatten, über die Bügelsohle. Als Hitzeschutz wurde oftmals ein dicker Handschuh oder ein Lappen, der um den Griff gewickelt wurde, verwendet.

Miele Holzbottich-Waschmaschine

Holzbottich-Waschmaschine mit Wäschewringer. Das Besondere an dieser Art von Waschmaschinen war für den Kunden, dass (fast) keine menschliche Kraftanstrengung beim Wäschewaschen mehr erforderlich war. Die Waschmaschine hatte zwar keine Heizung und man musste eine bereits heiße Waschlauge einfüllen, dafür wurde das Rührwerk über einen Elektromotor, ein Transmissionsseil, große gefräste Zahnräder und ein Wringergetriebe angetrieben, sodass kein anstrengendes Bearbeiten der Wäsche von Hand mehr erforderlich war. Allerdings benötigte das Auslohen des Bottichs als Vorbereitung am Tag vor dem Waschtag einen erheblichen Arbeitsaufwand. Im Gegensatz zu Vorgängermodellen die mit einem an der Seite angebrachten Motor mittels Transmisseionsriemen angetrieben wurden, sitzt bei diesem Modell der Motor unter dem Kessel und das Rührwerk wird von diesem über eine Welle direkt antetrieben. Mit dem angebauten Wäschewringer konnte ein großer Teil der Waschlauge aus den Wäschstücken herausgequetscht werden.

KyM Turmmühle

KyM Turmmühle Nr. 900 aus elfenbeinfarbig lackiertem Hartholz. An der Vorderseite befindet sich das Firmenschild mit der Aufschrift KyM MOCCA Von der Konstruktion der Mokka-Mühle her ist der vordere Teil des Deckels abnehmbar um dort die Bohnen hineinzuschütten. Der abnehmbare Teil des Deckels ist leider abgängig. Die Mühle besitzt ein unterstelliges Mocca-Mahlwerk (mit feinen Rillen am Mahlkegel und Mahlkranz). Die Kurbel ist vernickelt und besitzt einen kugelförmigen Holzgriff. Eine Besonderheit dieser Mühle ist, dass der gemahlene Kaffe nicht in eine Schublade fällt, sondern in ein von unten in die Mühle einschiebbares, trichterfömiges Gefäß aus Bakelit, das nach dem Mahlvorgang zusammen mit dem Kaffeepulver herausgenommen werden kann. Hersteller war die Firma Kissing & Möllmann in Iserlohn, die von 1826 bis 1980 existierte, neben anderen Produkten auch Kaffeemühlen herstellte und vor dem Ersten Weltkrieg hierbei Marktführer war.

Kaffemühle K. Gaunel

Relativ alte Kaffeemühle. Die Mühle besitzt einen auf der Deckplatte aufgesetzten Tricher ohne Deckel aus Messing, ein unterstelliges Mahlwerk, eine Schublade mit Messingknauf und eine Vierkantschraube zur Befestigung der Kurbel. Letztere besitzt einen Griff aus gedrechseltem Holz. Die 4 Seitenteile der Mühle sind untereinander verzapft. Die Deckplatte ist aus Gusseisen und besitzt die folgende Inschrift: K.K. A.PRIV K. GRUNEL Diese weist auf ein österreichsiches Unternehmen hin. Mehr zu K. Grunel war nicht herauszufinden.

Kaffeemühle Dienes 409

Die Mühle mit Kegelmahlwerk wurde aus lackiertem Buchenholz mit gezahntem Holzkörper gefertigt. Auf der Frontseite der Mühle befindet sich ein Schild mit dem Markennamen Pe De und dazwischen das Markenlogo. Über dem Logo streht "PATENTAMTL. GESCHÜTZT" unter dem Logo "GESCHMIEDET. WERK" Der Bohnentrichter sitzt auf dem hölzernen Deckel mit geschweiften Deckelkanten. Die Kaffeebohnen und ggf. auch der Kaffeeersatz werden bei dieser Mühle oben in den vernickelten und mit einer Schiebeöffnung versehenen Bohnentrichter eingefüllt. Die Mühle besitzt ein unterstelliges (d.h. der Mahlgrad wird wird von unten geregelt) Kegelmahlwerk . Unter dem Mahlwerk befindet sich eine hölzerne Schublade mit Holzgriff in die das Kaffeepulver nach dem Mahlvorgang fällt. Das Mahlwerk wird mit einer Kurbel, die sich auf diesem und oberhalb der Kuppel befindet, händisch angetrieben. Die Kurbel besitzt einen flachen Stiel mit eingraviertem Markennamen und einen Holzgriff. Die Firma Peter Dienes bestand von 1869 bis 1970 und produzierte vornehmlich Kaffeemühlen.

Kaffeemühle KyM Modell 783

Die Mühle mit Kegelmahlwerk wurde aus dunkel gebeiztem Holz gefertigt. Auf der Frontseite der Mühle befindet sich ein Typenschild. Auf diesem ist links ein Kamel mit Reiter und rechts das Firmenlogo mit dem Schriftzug KyM abgebildet. Die Kaffeebohnen und/oder der Kaffeeersatz werden bei dieser Mühle oben in die Kuppel eingefüllt und fallen in einen Blechtrichter. Die Mühle besitzt ein oberstelliges Kegelmahlwerk. Die Mühle wurde zur Verstellung des Mahlgrads mit dem "patentierten Feinsteller" mittels Mutterhülse verkauft. Unter dem Mahlwerk befindet sich eine hölzerne Schublade in die das Kaffeepulver nach dem Mahlvorgang fällt. Der Knauf der Schublade ist leider verloren gegangen. Bedient wird das händisch angetriebene Mahlwerk mit einer Kurbel, die sich oberhalb der Kuppel befindet. Die Kurbel besitzt einen flachen Stiel und einen Holzgriff. Auf dem Stiel befindet sich eine Punze mit dem Firmenlogo. Hersteller ist die Firma Kissing & Möllmann in Iserlohn, die von 1826 bis 1980 existierte, neben anderen Prodkuten auch Kaffeemühlen herstellte und vor dem Ersten Weltkrieg hierbei Marktführer war.

Kaffeemühle Zassenhaus Nr. 370

Kaffeemühle der Firma Zassenhaus. Die Kaffemühle dient dazu Kaffebohnen zu zerkleinern. Die Bohnen werden oben im Glocken-Doppelschiebedeckel in eine durch einen Schiebeverschluss öffenbare Öffnung in der Kuppel in die Mühle geschüttet und durch Drehen der Kurbel im Mahlwerk gequetscht und zerkleinert. Sie fallen aus dem Mahlwerk in die darunterliegende Schublade mit weißem Griff und können dort entnommen werden. Die Mühle aus Buchenholz mit gezapftem Mühlenkörper besitzt ein unterstelliges (d.h. der Mahlgrat wird unterhab des Mahlwerks eingestellt) Mahlwerk. Auf der Frontseite der Mühle überhalb der Schublade befinden sich auf einem stark erodiertem Blechschild Logo und Schriftzug des Herstellers: ZASSENHAUS R. Z. QUALITÄTSAWARE zwischen R. und Z. befindet sich das Logo der Firma: Der Löwe mit dem Sonnenschirm. Die Mühle ist unrestauriert und zeigt starke Gebrauchsspuren.

Elektrobügeleisen rotem Griff und Abstellplatte

Das elektrische Bügeleisen der Marke Cloer ist ein Haubeneisen mit Gusseisensohle und einer Haube aus vernickeltem Eisenblech. Der Holzgriff ist mit einem durchlaufenden Eisenband und Hutmuttern am Eisen befestigt. Das Eisen besitzt als (männliche) Stecker einen zweipoligen, sogenannten Waffel- oder Bügeleisenstecker, wie er für Heißgeräte wie Waffeleisen, Bügeleisen oder Wasserkochern verwendet wurde. Der Anschluss für das Elektrokabel ist als Stecker mit Metallummantelung ausgeführt. Das Bügeleisen konnte ausschließlich mit Wechselstrom mit 220 Volt und 400 Watt betrieben werden. Das Bügeleisen besitzt keinen Thermostat. Bügeleisen werden seit dem 17. Jahrhundert zum Glätten der Wäsche verwendet. Die ersten Bügeleisen bestanden aus einer Metallplatte und einem bügelartigen Griff aus Eisen. Daher auch der Name. Mit der Elektrifizierung der Haushalte setzten sich Elektrobügeleisen - ab etwa 1920 - mehr und mehr durch. Das Bügeleisen erinnert von seiner Form her etwas an die früheren Ochsenzungenbügeleisen. Der rote Holzgriff ist mit einem durchlaufenden Eisenband und Hutmuttern am Eisen befestigt. Auf der Haube unterhalb des Holzgriffs befindet sich das Typenschile mit der Aufschrift: Cloer Volt 220 Watt 400 Wobei der Herstellername Cloer in Zierschrift geschrieben ist.

Remise aus Kahren

An der nordöstlichen Giebelwand des Saargauhauses ist ein Schuppen angebaut, der im Jahr 1999 in Kahren bei Saarburg abgebaut wurde. Das besondere an diesem Schuppen ist seine Eindeckung mit Mönch-und-Nonne-Ziegeln. Diese Eindeckungsart ist typisch für die Lothringer Bauernhäuser, sie reicht nach Norden in Einzelfällen jedoch bis auf den Saargau vor. Das nördlichste Beispiel ist aus Wincheringen an der Obermosel bekannt. Die hier verlegten Dachziegel stammen jedoch nicht aus handwerklicher Produktion, sondern es handelt sich um holländische Dachziegel wohl aus den 30er Jahren, die über eine "Befestigungsnase" verfügen, die hinter die Dachlatten gehängt ist. In diesem Schuppen wurde mittlerweile eine Schnapsbrennerei eingerichtet. Nachdem der Brennereibetrieb 2002 aufgegeben wurde, und die Brennerei aus zollrechtlichen Gründen von ihrem Standort entfernt werden mußte, gelangte sie 2005 ins Freilichtmuseum Roscheider Hof. Bei der Obstbrennerei handelt es sich um eine sogenannte Abfindungsbrennerei. Abfindungsbrennereien sind Brennereien, die im Gegensatz zu Verschlussbrennereien nicht zollamtlich verschlossen sind. In Abfindungsbrennereien darf aus genau definierten Rohstoffen nur eine bestimmte Menge an Branntwein im Betriebsjahr gewonnen werden. Dieser Ertrag ist zu versteuern oder kann an die Bundes-Monopol-Branntweinverwaltung zu einem festgelegten und subventionierten Preis verkauft werden (Abfindung). Die Alkoholmenge, die über dem festgelegten Ertrag liegt, ist der eigentliche Gewinn des Brenners. Eine weitere Erklärung für "Abfindung" lautet, dass der Brenner sich damit "abfinden" muß, wenn das Ergebnis auch weniger ist, als erwartet.

Schwarze Tafelwaage

Tafelwaage aus dem Hause Rhewa (Rheinische Waagenfabrik A. Freudewald) nach dem Konstruktionsprinzip von Joseph Béranger mit einem Eichstempel für eine Eichung bis 1965. Die Waage besitzt auf der einen Seite eine Halterung für die Schütte und auf der anderen Seite eine Tafel zur Auflage der Gewichte. Sie ist für ein Gewicht von bis zu 5 kg zugelassen. In der Mitte der Waage befindet sich auf der Front- und auf der Rückseite das Logo/der Schriftzug der Marke Rhewa, darunter eine "5" und darunter "Kg". Eine Tafelwaage unterscheidet sich von einer einfachen Balkenwaage durch das Gestänge im Inneren. Dieses bewirkt, dass das Moment am Waagebalken von der Position der Gewichte auf der Schale unabhängig ist. Auch werden Schrägstellung als auch Standortbewegungen bei der Béranger-Waage besser kompensiert, was die Nutzungsmöglichkeiten der Tafelwaage wesentlich erweitert. Am Gestänge der Waage befindet sich als Schlagstempel ein sehr schlecht lesbare Eichstempel - möglicherweise 11 / DR / 7 . Es handelt sich hier um den Eichaufsichtsbezirk Köln mit Eichamt Düsseldorf mit dem Jahrgangsstempeln 65 für das Jahre 1965 bis zu dem die jeweilige Eichung gültig war. Wir bedanken uns beim Landesamt für Mess- und Eichwesen Rheinland-Pfalz für die Informationen zum Eichwesen.

Weiße Tafelwaage Döft

Weiß lackierte Tafelwaage des Herstellers Mikro Waagenfabrik Döft oHG nach dem Konstruktionsprinzip von Joseph Béranger. Eine Tafelwaage unterscheidet sich von einer einfachen Balkenwaage durch das Gestänge im Inneren. Dieses bewirkt, dass das Moment am Waagebalken von der Position der Gewichte auf der Schale unabhängig ist. Auch werden Schrägstellung als auch Standortbewegungen bei der Béranger-Waage besser kompensiert, was die Nutzungsmöglichkeiten der Tafelwaage wesentlich erweitert. Die Waage besitzt auf der einen Seite eine Halterung für die Schütte und auf der anderen Seite eine Tafel zur Auflage der Gewichte. Sie ist für ein Gewicht von bis zu 10 kg zugelassen. In der Mitte der Waage befindet sich auf der Front- und auf der Rückseite ein Aufkleber mit dem oben dem Adlerlogo der Firma Mikro Waagenfabrik Döft oHG und darunter ein Aufkleber mit dem Text 10kg. Am Gestänge der Waage befindet sich als Schlagstempel ein sehr schlecht lesbare Eichstempel - möglicherweise 22 / DR / 5 . Es handelt sich hier um den Eichaufsichtsbezirk Stuttgart, Eichamt Eichamt Heilbronn oder dessen Nebenstellen in Öhringen oder Künzelsau. Rechts daneben befinden sich mehrere Jahrgangsstempeln (bis zu dem die jeweilige Eichung gültig war) von 58 für das Jahre 1958 bis 74 für das Jahr 1974. D.h. die Waage muss zwischen 1948 (Gründung der Firma) und 1956 (Eichung bis 1958) gebaut worten sein. Auf der Waage befindet sich ein Aufkleber "Haushaltswaage", der wohl im Zusammenhang mit dem Eintrag in das Eingangsbuch angebracht worden ist. Vielleicht war sie dies zum Ende ihres praktischen Einsatzes, aber vorher war sie definitiv im gewerblichen Einsatz, da sie als Haushaltswaage definitiv nicht so oft geeicht worden wäre. Ein auf der Waage liegender Holzteller mit der Aufschrift Kurt Sambale ff. Fleisch- u. Wurstwaren L i p p s t a d t Tel. 2951 könnte vom letzten Einsatzort stammen. Wir bedanken uns beim Landesamt für Mess- und Eichwesen Rheinland-Pfalz für die Informationen zum Eichwesen.

Teigwaage (Schwabenwaage)

Es handelt sich um eine Balkenwaage der Marke Schwabenwaage mit 2 Laufgewichten und einem dritten Gewicht zur Kalibrierung bzw zum Ausgleich des Taras. Das Große Laufgewicht befindet sich auf einem Balken mit einer Skala von 0 bis 4,5 kg. Zu jedem ganzen und halben Kilo befindet sich ein Strich und eine Einkerbung für das Laufgewicht. Ganze Kilos werden mit Zahlen bezeichnet. Die Skala auf dem Balken für das kleine Gewicht läuft von 0 g bis 500 g. Jede 10g werden mit einem Strich angezeigt, alle 100 g mit der entsprechenden Zahl. Die Waage besitzt eine flache Brot-Schale (im Gegensatz zu einer hier nicht vorhandenen hohen Konditorschale). Die Säule ist auf einem Holzbrett montiert. Hersteller ist die Schwäbische Waagenfabrik, Buhl, Karl, Ing., Esslingen. Dieses Unternehmen ist 1929 bis 1985 in Esslingen, Bahnhofstraße 11 - heute von einem Einkaufszentrum überbaut - nachweisbar. Die Waage besitzt an der kg.-Skala ein Eichzeichen mit dem Buchstaben R und daneben 44. In Frankreich wurden bei der Eichung oft Buchstaben für Jahresangaben benutzt. R könnte sich auf das Jahr 1819 beziehen. Ebenfalls wurde das R für das Jahr 1902 im (damals zu Deutschland gehörende)n Elsass-Lothringen verwendet. die Jahrespunze 44 könnte sich auf eine Nacheichung (oder die Ersteichung) im damals wieder deutschen Elsaß-Lothringen beziehen. Bezieht man die Daten des herstellenden Unternehmens mit ein, so kann man von einer Ersteichung im Jahr 1942 in Elsaß-Lothringen ausgehen. Weitere Punzen sind "Tragkraft 5 kg" und "D.R.G.M." . Letzteres steht für "Deutsches Reichs Gebrauchs Muster". Leider sind die Gebrauchsmuster von vor 1945 nicht erhalten. Auf dem Waagebalken ist das Eichzeichen "R" zusammen mit der Jahreszahl 44 (für 1944) zu sehen. Dieses könnte auf Frankreich hinweisen. Vergleichbare Waagen werden auch heute (2023) noch von mehreren Herstellern produziert und zu einem Preis von ca 600 € angeboten. Wir bedanken uns beim Landesamt für Mess- und Eichwesen Rheinland-Pfalz für die Informationen zum Eichwesen.

Federwaage Imperial

Haushaltswaage mit der Aufschrift "Imperial" auf dem nur teilweise erhaltenen Ziffernblatt aus Papier. Fassung der Waage im floralen Jugendstil mit Maiglöckchendekor. Die Waage steht auf drei Füßen und besitzt einen Zeiger. Das Ziffernblatt ist für mehrere Maßeinheiten ausgelegt. Oben auf der Waage befindet sich eine Halterung für einen Teller auf den das Wiegegut gelegt werden kann. Nach unsicherer Quelle ist P & Co der Name einer Waagenfabrik in der Tschechoslowakei. Sollte diese nicht auch schon zur k.und k. -Zeit existiert haben, so könnte die Waage frühestens 1918 hergestellt worden sein. Andererseits könnte die Aufschrift "Imperial" auch nach England zeigen. Federwaagen bestimmen ein Gewicht aufgrund der Verformung einer im Inneren der Waage befindliche Feder. Die Waage wiegt bis zu 10 Kilogramm mit einer Genauigkeit von 20 Gramm. Hergestellt wurden diese Art von Waagen von etwa 1900 bis etwa 1930.

7 Gewichtssteine

7 Gewichtssteine für Tafelwaagen, drei zu 2kg, einer zu 1 kg, und drei zu 0.5 kg. Fünf von diesen besitzen Eichstempel 4 / DR / 9 ( Aufsichtsdirektion Bad Kreuznach, Eichamt Trier) Eichstempel 4 / DR / 5 ( Aufsichtsdirektion Bad Kreuznach, Eichamt Koblenz) einer weiteres Gewicht einen entwerteten und nicht mehr lesbaren Stempel Die Gewichtssteine besitzen die Jahreszahlen 57, 62 und 66.

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