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Freilichtmuseum Roscheider Hof Heizöfen (Festbrennstoffe)

Heizöfen (Festbrennstoffe)

Öfen und einerne Offene Kamine (Russische Kamine) die mit Festbrennstoffen (Kohle, Koks, Holz, Torf, ..) geheizt wurden.

[ 7 Objekte ]

Eisener offener Kamin mit Erotik

Ein "offener Kamin" aus Eisen. Er bestand normalerweise aus Branschutzgründen ganz aus Stein. Dieser ist aus Gusseisen. Er wurde um Brenngut zu sparen in einen gemauerten Offenen Kamin eingesetzt. Ganz unten konnte man das Brenngut - Holz oder Torf - in die Brennschale einlegen. Bei unserem Exemplar ist diese leider zerbrochen. Darüber ist am Ofen eine Art eisener Schirm eingehängt, der wohl Funkenflug verhindern sollte. Darüber befindet sich eine Art Ofenplatte mit einer Doppelflöte spielenden Nymphe - also ein antiker Naturgeist - mit Eroten, im Barock auch als Putten bezeichnet werden. War wohl nötig in einer Zeit in der es weder onlyfans noch den Playboy gab... Das Objekt ist darüberhinaus auf der Frontseite und den beiden Seiten nahezu flächendeckend mit Ornamenten versehen. Selbst auf der Rückseite ist ein Relief, das möglicherweise Herakles mit 2 Säulen zeigt (ist derzeit leider nicht fotografierbar). Im Vergleich zu einem gemauerten Offenen Kamin nutzt er die Wärme des Brennholzes viel besser aus. Der durchbrochene und ursprünglich abnehmbare Deckel ist recht mit verschlungenen Ornamenten verziert. In der Mitte befindet sich ein Medallion mit einer nach unten fliegenden Schwalbe, dem Logo des Herstellers "Société générale de Chauffage". Über dem Logo befindet sich der Schriftzug "Cheminees Russes" Zum einen ist de Brennraum kleiner, zum anderen ziehen die heissen Rauchgase zuerst hinter dem Nymphenrelief nach oben und durch einen Spalt in der inneren Zwischenwand kurz unter der Decle im hinteren Teil des Ofens in einem Sturzzug wieder nach unten. Danach verlassen sie - nachdem sie möglichst viel Wärme abgegeben haben - den Ofen in einem Ofenrohr, das etwa in halber Höhe des Ofens angeschlossen ist.

Einsatz für Offenen Kamin mit Zeus/Jupiter

Einsatz für einen Offenen Kamin zur Verbesserung der Wärmeleistung des eingesetzten Holzes. Unten befindet sich ein Rost der einen Zug von unten ermöglicht. Auf diesen können Holzscheite gelegt werden. Die seitlichen Stangen dienen gleichzeitig als Böcke für diese. Die Rückwand dient auch zur Reflexion der Wärme in den zu beheizenden Raum.Sie ziert eine Darstellung des Jupiters mit Donnerbüchse und Blitzen.

Regulierofen aus Quint

Regulierfüllofen in Form eines Kanonenofens von der Hütte in Trier-Quint. Der Ofen steht auf einem achteckigen Sockel. Unten befindet sich eine Schublade mit dem Aschekasten, darüber ein Schieberegler mit 3 Schlitzen zur Regulierung der Luftzufuhr. Über diesem ist eine große fast quadratische Tür zu finden. Sie besitzt in der Mitte einen ornamental gestalteten Griff und die Herkunftsbezeichnung "No 5" und "QUINT BEI TRIER" und dient zur Befüllung des Ofens sowie zum Zugang zur Brennkammer. Ganz oben befindet sich ein durchbrochener Rundfries mit auskragendem profiliertem Sims. Er hatte ursprünglich zusätzlich noch einen durchbrochenen Deckel. Öfen dieses Typs wurden gerne auch als Bahnhofsöfen verwendet. Hergestellt wurde der Ofen von der Eisenhütte in Quint (heute ein Stadtteil von Trier). Diese wurde 1683 gegründet und entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem bedeutenden Unternehmen. Sie betrieb von 1857 bis 1891 bei Schweich ein eigenes Eisenbergwerk. Nach mehrfachem Besitzerwechsel kommt das Unternehmen zum Klöckner-Konzern, der 1925 das Walzwerk stilllegt und zum 31.1.1972 diesen Unternehmensteil ganz aufgibt. Quint-Öfen wurden von Ende des 17. Jahrhunderts bis 1960 hergestellt. Heute (2021) sind nur noch das Schloss des Hüttenherrn und einige Verwaltungsgebäude erhalten.

Rundofen

Rundofen (Pottofen, Kanonenofen) mit Langhals ohne Vorofen. Konstruiert als Hinterlader. Der Ofen besitzt eine ungeteilten Feuerraum (ohne Rost) und ist deshalb nur zur Verfeuerung von Holz geeignet. Der Ofen ist ein sogenannter Hinterlader und wird vom Nebenraum aus beheizt. Dort wird in einem sogenannten Vorofen ein Holzfeuer entzündet und der heisse Rauch zieht in den aus einem Raum bestehenden Rundofen und erwärmt diesen. Der Pottofen hat seinen Namen von dem Hüttenwerk Coolebrook-da bei Pottstown in Pennsylvania, das ab 1735 runde Stubenöfen fertigte. Leider besitzt der Ofen keinen Hinweis auf den Hersteller. Die Zuschreibung zur Hütte De Dietrich (Niederbronn) erfolgte auf Grund einer Abbildung eines nahezu identischen Ofens in Hammer/Michelsberger S. 92 (s.Literaturangabe unten).

Dunkelrotbrauner Regulierofen

Mit dunklem Rotbraun emaillierter und Füll- Regulierofen. Der Ofen besitzt oben eine Klappe zum Nachfüllen von Brenngut und an der Frontseite je eine Tür zur Brennkammer und darunter zum Aschekasten. An ersterer sind drei Glimmerscheiben, an letzterer ist ein Schieber zur Regulierung der Zuluft angebracht. Ein Drehgriff zur Regulierung der Abluft befindet sich oben hinten am Ausgang für die Abluft zum Schornstein. Der Ofen ist innen mit Schamotte ausgekleidet. Oben auf der Klappe zum Füllen des Ofens befindet sich die Inschrift KA WE. Möglicherweise ist dies der Name oder das Kürzel des Herstellers. Leider konnten dazu bisher keine Hinweise zu einem möglichen Hersteller gefunden werden. Es gibt heute zwar mehrere Unternehmen mit diesem Kürzel (und meisten dazu noch einem Zusatz) aber keine ist heute in dem Bereich Eisenguss/Metallverarbeitung tätig.

Dunkelgrüner Regulierfüllofen Marke Cora

Der grüne Heizofen der Marke Cora wurde von den Burger Eisenwerken hergestellt. Das Unternehmen wurde 1817 gegründet und produzierte ab 1826 Herde, Öfen und Gusswaren. Trotz vielfachem Besitzerwechsel war es wirtschaflich erfolgreich. Nach dem Wirtschaftlichen Erfolg in der Wiederaufbauzeit nach dem Zweiten Weltkrieg kam es wie so viele vergleichbare Unternehmen in den 1960er Jahren in die Krise. 1958 kam es in den Besitz des Flick-Konzerns, ab 1990 in die Hände von Elektrolux. Im März 2003 wurde es endgültig geschlossen. Unser Ofen ist ein Regulierfüllofen des irischen Tpys der durch eine Klappe oben befeuert wurde. Das oberste Stockwerk ist angeschraubt (möglicherweise wurde es erst später angeschraubt) und kann nicht abgenommen werden. Reguliereinrichtungen befinden sich am Rauchabzug in Richtung Schornstein, an der Tür zur Brennkammer und an der (getrennten) Tür zum Aschekasten. An der Tür zur Brennkammer befinden sich 2 Glimmerscheiben. Unten auf der Seite die Seriennummer 841.

Biedermeierofen

Aus drei Teilen bestehender Biedermeierofen für die Feuerung mit Holz (d.h. er besitzt keinen Rost). Aus sechs Hauptteilen bestehender klassischer Biedermeierofen für langflammige Brennstoffe. Quadratische Brennkammer, darunter minimal größerer nach hinten offener Aschekastensockel mit nicht mehr originalem Aschekasten. Am runden Aufsatz befindet sich ein Relief eines Engelchens auf einem Säulenstumpf. Mit dem Zeigefinger der rechten Hand bohrt er in das Nasenloch, in der linken Hand trägt er eine Fackel. Das Innenleben des Ofen (Auskleidung, Steig- und Sturzzüge) ist nicht mehr vorhanden.

[Stand der Information: ]