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Freilichtmuseum Roscheider Hof Haus Klaesjes

Haus Klaesjes

Haus Klaesjes, Gebäude, Innenräume und Inventar

[ 4 Objekte ]

Haus Klaesjes (Hirtenhaus)

Erbaut: 2. Hälfte des 18 Jhdts. Abgebaut: 1980 Wiedererrichtet: 1986 (Kreis Cochem-Zell) Das Bild zeigt das Hirtenhaus aus Lieg, das den Hausnamen "Kläsjeshaus" trägt. Zweistöckiges, zweiraumtiefes Wohn-Stall-Haus, Wohnteil aus Fachwerk, Stallteil aus Schieferbruchsteinen. Das schlichte Fachwerkgebäude war bis 1845 das Schweinehirtenhaus der Gemeinde Lieg. Das Fachwerk wurde vollständig mit zweitverwendetem Holz erbaut. 1857 wurde es an den Schneider Johannes Nikolaus Wickert ("Kläsje") verkauft, auf den sich wahrscheinlich der Hausname bezieht. Vor dem Haus ist links der Mistplatz mit Jauchepumpe zu erkennen. Im Obergeschoß befinden sich eine Räucherkammer sowie die Schlafstuben für die Eltern und Kinder. In dem für den Heuvorrat vorgesehenen Raum ist eine Werkstatt zur Herstellung von Sensen eingerichtet.

Sparherd Küppersbusch

Sparherd der Firma Küppersbusch, ein Standardherd, der mehr oder weniger identisch - oft unter Verwendung zugekaufter Bauteile - von verschiedenen Herstellern gebaut wurde. Der Herd besitzt an der Frontseite 3 Türen - von oben nach unten - zum Schüren, zur Brennkammer und zum Aschefach. Rechts neben den Türen befindet sich ein Ofenrohr und unten zwischen den 4 Füßen ist eine Schublade zur Aufnahme des Brennguts. Auf der obersten Türe befindet sich außen und innen je eine Inschrift mit dem Inhalt "Küppersbusch". Die Klappe in der Mitte bietet die Möglichkeit den Luftzug durch Ausklappen zu regulieren. Die mehrteilige Herdplatte besitzt zwei Aussparungen für Ofenringe zum Einhängen von Kochtöpfen und eine Aussparung für ein Wasserschiff. Der Griff zur Regulierung des Zugs bzw. der Abluft fehlt. Das Unternehmen Küppersbusch mit Sitz in Gelsenkirchen wurde 1875 gegründet. 1907 war es die größte Spezialfabrik für Kochapparate aller Art in Deutschland. 1944 wurde das Werk durch Bombenangriffe zerstört. Später kam Küppersbusch zur AEG und meldete 1982 als AEG-Tochter Konkurs an. 1999 wurde Küppersbusch von der Teka Group übernommen. Sparherd allgemein: Ein Sparherd (auch als Küchenhexe, Stangenofen oder Stangenherd bezeichnet) ist ein meist mit Brennholz befeuerter Herd und wurden vom Ende des 18. Jh bis in die 1960er-Jahre gebaut und benutzt. Danach wurden sie immer mehr von Gas- und Elektroherden verdrängt. Im Vergleich zu den bis dahin üblichen Herdfeuerungen mit Rauchmantel und damit der Umgang mit offenem Feuer im Haushalt waren sie ein großer Fortschritt. Mit ihnen konnte der Energieverbrauch beim Kochen und Braten reduziert werden. Die Küchen waren rauchfrei und konnten so auch als Wohnraum genutzt werden. Sparherde besitzen eine Abdeckplatte aus Gusseisen mit mehreren runden Öffnungen die normalerweise mit kreisrunden Herdringen verschlossen werden und dazu dienen Töpfe, Pfannen, Kaffeeröster etc. direkt in das Feuer einhängen zu können. Die innerste Kreisscheibe kann mittels eines Schürhakens entfernt werden. Eine rechteckige Aussparung in der Herdplatte war für ein Wasserschiff vorgesehen. Sparherde wurden auch für Kochwäsche benutzt. Sie besitzen fast immer auch ein Bratrohr. Sparherde besitzen außen einen Mantel aus dünnen Eisenblechen, die zum Schutz vor Korrosion emailliert sind. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Herdflanken weiß emailliert, um die neue Sauberkeit der Küche zu unterstreichen.

Regulierofen aus Quint

Regulierfüllofen in Form eines Kanonenofens von der Hütte in Trier-Quint. Der Ofen steht auf einem achteckigen Sockel. Unten befindet sich eine Schublade mit dem Aschekasten, darüber ein Schieberegler mit 3 Schlitzen zur Regulierung der Luftzufuhr. Über diesem ist eine große fast quadratische Tür zu finden. Sie besitzt in der Mitte einen ornamental gestalteten Griff und die Herkunftsbezeichnung "No 5" und "QUINT BEI TRIER" und dient zur Befüllung des Ofens sowie zum Zugang zur Brennkammer. Ganz oben befindet sich ein durchbrochener Rundfries mit auskragendem profiliertem Sims. Er hatte ursprünglich zusätzlich noch einen durchbrochenen Deckel. Öfen dieses Typs wurden gerne auch als Bahnhofsöfen verwendet. Hergestellt wurde der Ofen von der Eisenhütte in Quint (heute ein Stadtteil von Trier). Diese wurde 1683 gegründet und entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem bedeutenden Unternehmen. Sie betrieb von 1857 bis 1891 bei Schweich ein eigenes Eisenbergwerk. Nach mehrfachem Besitzerwechsel kommt das Unternehmen zum Klöckner-Konzern, der 1925 das Walzwerk stilllegt und zum 31.1.1972 diesen Unternehmensteil ganz aufgibt. Quint-Öfen wurden von Ende des 17. Jahrhunderts bis 1960 hergestellt. Heute (2021) sind nur noch das Schloss des Hüttenherrn und einige Verwaltungsgebäude erhalten.

Wandkaffeemühle von JRUS

Kaffeemühle mit Wandhalterung aus weiß glasierter Keramik. Die Bohnen wurden nach Abnahme des Holzdeckels in einen Keramikbehälter geschüttet. Diese Mühle hat wie alle Mühlen der Firma JRUS kein Kegelmahlwerk sondern Schleifscheiben aus Kunstmahlsteinen. Dreht man an der Kurbel, werden die über dem Mahlwerk gelagerten Bohnen gemahlen und das Kaffeepulver wird in dem unter dem Mahlwerk befindlichen gläsernen Auffangbehälter aufgefangen. Auf dem Mahlwerk befindet sich eine künstlerisch gestaltete Oberfläche mit den Aufschriften "JRUS", "KAFFEE" und "D.R.P.a". Letzteres steht für Deutsches Reich Patent (siehe Link auf Patentschrift weiter unten). Auf dem Mahlwerk befindet sich als erhabenes Relief die Schrift "JRUS PATENT" Die Firma JRUS (ab 1950 IRUS) eigentlich "IRSUWERKE DUSSLINGEN J.RILLING & SÖHNE, Dusslingen" wurde 1865 gegründet und fertigte in ihrer Geschichte neben Kaffeemühlen unter anderem auch Wasserräder, Hackblöcke für Fleischereibetriebe und Stanzwerkzeuge für die Schuh- und Lederindustrie. Die Firma fertigte auch die Kaffeemühle für die Bordküche des Luftschiffs Graf Zeppelin. Sie wurde 1984 geschlossen.

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