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Kunsthalle Bielefeld Max Klinger: Opus XI. Vom Tode. Erster Teil

Max Klinger: Opus XI. Vom Tode. Erster Teil

Der Zyklus "Opus XI. Vom Tode. Erster Teil" wurde im Jahr 1889 zunächst im Selbstverlag publiziert. Die ersten Probedrucke lassen sich jedoch auf das Jahr 1885 datieren. Die Graphikfolge besteht aus 10 Blättern.

[ 10 Objekte ]

Opus XI. Vom Tode. Erster Teil. Blatt 1: Nacht

Ein Mann in Profilansicht (Klinger selbst) sitzt auf einer Bank am Rand eines Weges. Mit seiner rechten Hand stützt er seinen Kopf, die linke ruht auf seinem Knie. Gedankenverloren blickt er auf eine langstielige Lilie, die von einem Schmetterling umflogen wird. Sie wächst auf einer kurzgeschnittenen Grasfläche, die von einer Hecke mit geöffneter Pforte eingefriedet wird. Hinter der Hecke erstreckt sich das Meer bis zum Horizont. An dem schwach bewölkten Himmel zeigt sich der Mond, dessen Licht sich im Wasser spiegelt. Die erste Ausgabe der Folge "Vom Tode. Erster Teil" erschien 1889 in Rom. In diesem Fall handelt es sich um ein Blatt der vierten Ausgabe, nach 1897 erschienen.

Opus XI. Vom Tode. Erster Teil. Blatt 2: Seeleute

Das Blatt ist graphisch zweigeteilt. Der Titel bezieht sich auf das obere Bild, in dem sich drei Seeleute auf Felsen gerettet haben. Die im Hintergrund im Meer aufragenden Wrackteile deuten darauf hin, dass sie Schiffbruch erlitten haben. Während sich zwei Seeleute etwas zurückversetzt gegenseitig auf die Felsen helfen, erblickt der vordere in Rückenansicht eine riesige Schildkröte, die links auf den Felsen kriecht. Die Situation erscheint ausweglos. Auf der unteren Bildtafel ist eine höllenartige Szene mit nackten Menschen vor einem Dämon zu sehen. Links treibt ein Skelett mit Sense eine Gruppe bekleideter Menschen in die Welt dieses monströsen Wesens. Die erste Ausgabe der Folge "Vom Tode. Erster Teil" erschien 1889 in Rom. In diesem Fall handelt es sich um ein Blatt der vierten Ausgabe, nach 1897 erschienen.

Opus XI. Vom Tode. Erster Teil. Blatt 3: Meer

Ein Segelschiff, dessen mittlerer Mast bereits abgebrochen ist, droht im hohen Wellengang der aufgewühlten See zu kentern. Schemenhaft ist im linken Bildhintergrund ein Skelett angedeutet, das nach dem verbliebenen Mast greift. Der Zierrahmen zeigt einen Meeresgrund, auf dem einige Pflanzen wachsen und ein Totenschädel liegt. Die erste Ausgabe der Folge "Vom Tode. Erster Teil" erschien 1889 in Rom. In diesem Fall handelt es sich um ein Blatt der vierten Ausgabe, nach 1897 erschienen.

Opus XI. Vom Tode. Erster Teil. Blatt 4: Chaussee

Auf einem Gehweg, der einerseits von einem Holzzaun und andererseits von einer Reihe junger Laubbäume gesäumt wird, liegt eine Gestalt. Ihre Füße weisen in Richtung Bildvordergrund. Neben ihr ragt vereinzelt eine Stange in die Luft. Der einst an sie gebundene Baum ist gespalten. Klinger betitelte das Blatt auch als "Vom Blitz erschlagen". Die Darstellung ist von einem dunklen Zierrahmen eingefasst, der auf der rechten Seite ein in ein langes Gewand gekleidetes Skelett zeigt, das in seiner linken Knochenhand eine Sense hält. Die erste Ausgabe der Folge "Vom Tode. Erster Teil" erschien 1889 in Rom. In diesem Fall handelt es sich um ein Blatt der vierten Ausgabe, nach 1897 erschienen.

Opus XI. Vom Tode. Erster Teil. Blatt 5: Kind

Eine schlafende Frau sitzt auf einer Bank am Wegesrand, neben ihr steht ein leerer Kinderwagen. Aus dem Wagen hängt halb eine Decke heraus. Am Ende des von Gras gesäumten Pfades geht eine Gestalt in wehendem weißem Gewand davon. Im Hintergrund sind Bäume und Büsche zu sehen. Das Bild ist von einem hellen Zierrahmen eingefasst, dessen Seiten zwei frontale Frauengestalten in antikisierenden Gewändern einnehmen. Im unteren Bereich erstrahlt eine Sonne über einer Blumenwiese. Die erste Ausgabe der Folge "Vom Tode. Erster Teil" erschien 1889 in Rom. In diesem Fall handelt es sich um ein Blatt der vierten Ausgabe, nach 1897 erschienen.

Opus XI. Vom Tode. Erster Teil. Blatt 6: Herodes

Monumental erhebt sich ein mit Löwen verzierter Thron auf einem Podest inmitten eines Amphitheaters. Am Fuß der Treppe, die zum Thron führt, liegt Herodes rücklings am Boden. Teile seines Gewandes haben sich an der Armlehne des Thrones verfangen. Im Mittelgrund am linken Bildrand steht eine Dreiergruppe, auf den Rängen sind weitere Gruppen zu sehen. Die Darstellung ist von einem dunklen Zierrahmen umfasst, von dessen linker Seite der Tod in monumentaler Gestalt mit einer Lanze auf das Geschehen blickt. Im unteren Rahmensegment ist eine Krone zu sehen. Die erste Ausgabe der Folge "Vom Tode. Erster Teil" erschien 1889 in Rom. In diesem Fall handelt es sich um ein Blatt der vierten Ausgabe, nach 1897 erschienen.

Opus XI. Vom Tode. Erster Teil. Blatt 7: Landmann

Zwei Ackerpferde sind an einen verunfallten Pflug gebunden. Rechts davon liegt ein Bauer bäuchlings am Boden, die rechte Hand an den Kopf gepresst. An den Seiten des Zierrahmens, der die Darstellung einfasst, sind hochgewachsene Getreidehalme zu sehen, im unteren Segment Knochen sowie eine weibliche Gestalt. Ihr Gesicht befindet sich auf gleicher Höhe mit dem Kopf des Landmannes, dessen Leib sie mit ihrer Knochenhand umschlingt. Die erste Ausgabe der Folge "Vom Tode. Erster Teil" erschien 1889 in Rom. In diesem Fall handelt es sich um ein Blatt der vierten Ausgabe, nach 1897 erschienen.

Opus XI. Vom Tode. Erster Teil. Blatt 8: Auf den Schienen

Der in Form eines Skeletts erscheinende Tod liegt entspannt, die Beine übereinander, den Kopf zur Seite gedreht und auf seinen Mantel gebettet, einen Finger wie überlegend am Mund, quer über Eisenbahnschienen und wartet auf einen Zug. Hinter ihm öffnet sich neben hohen Felsen ein Abgrund. Im tieferliegenden Gelände schlängelt sich ein Pfad ins zurückliegende Gebirge. Die Darstellung ist von einem Zierrahmen eingefasst, aus dessen dunklem Grund Köpfe und Wurzelwerk aufscheinen. Die erste Ausgabe der Folge "Vom Tode. Erster Teil" erschien 1889 in Rom. In diesem Fall handelt es sich um ein Blatt der vierten Ausgabe, nach 1897 erschienen.

Opus XI. Vom Tode. Erster Teil. Blatt 9: Arme Familie

Eine Frau im langen dunklen Gewand mit einem dürftig bekleideten Kind auf dem linken Arm blickt aus dem Fenster einer kargen Dachkammer. Mit dem rechten Ellbogen stützt sie sich an der schrägen Fensterlaibung ab. Im Lehnsessel hinter ihr sitzt bleich und mit geschlossenen Augen ein Mann. Im umlaufenden Rahmen steht links im Profil mit monumentaler Gestalt der Tod. In der sich öffnenden Landschaft schaufelt eine vom zentralen Bild angeschnittene Figur ein Grab. Die erste Ausgabe der Folge "Vom Tode. Erster Teil" erschien 1889 in Rom. In diesem Fall handelt es sich um ein Blatt der vierten Ausgabe, nach 1897 erschienen.

Opus XI. Vom Tode. Erster Teil. Blatt 10: Der Tod als Heiland

In einer kargen Wüstenlandschaft mit drei Palmen steht eine bis zum Kopf in ein weißes Gewand gehüllte Figur im Profil nach rechts. Im rechten Arm trägt sie einen Palmzweig, der linke Arm ist erhoben. Vor ihr und ihr zugewandt, kniet ein Mann in dunklem Gewand wie in Anbetung, den Kopf am Boden. Rechts flieht eine Menschengruppe in die entgegengesetzte Richtung. Im Zierrahmen, der die Darstellung umgibt, verbinden sich menschliche Leiber mit floralen Motiven. Unterhalb der Bildtafel liegt in einer architektonischen Rahmung, ähnlich einer Predella oder einem Sarkophag, ein nackter Toter in strenger Profilansicht und mit abgewendetem Kopf. Mit den Worten "WIR FLIEH'N DIE FORM DES TODES, NICHT DEN TOD; DENN VNSRER HOECHSTEN WUENSCHE ZIEL IST: TOD", fasst Max Klinger in diesem letzten Blatt der zehnteiligen Graphikfolge den Inhalt des Zyklus zusammen. Die erste Ausgabe der Folge "Vom Tode. Erster Teil" erschien 1889 in Rom. In diesem Fall handelt es sich um ein Blatt der vierten Ausgabe, nach 1897 erschienen.

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