museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH, Burg Mildenstein Koffer

Koffer

Wenn einer eine Reise macht, dann … ja, dann braucht er einen Koffer! Daran hat sich grundsätzlich nichts geändert. Nur die Form und das Aussehen des Gepäcks haben sich über die Jahrhunderte an die jeweils neuen Mobilitätsformen angepasst. Im 18. Jahrhundert konnte eine Reise mit Hilfe von Kutschfahrten unternommen werden. Das ausgebaute Netz von Poststationen machte eine Kutschreise in der Mitte des 18. Jahrhunderts relativ einfach möglich. In Koffertruhen und Kutschenkoffern konnte das Reisegepäck verwahrt und transportiert werden. Die oftmals mit Leder bezogenen Deckel ließen das Regenwasser gut ablaufen und die Wäsche trocken am nächsten Ort ankommen. Für gehobenere Ansprüche kam ein Reisenecessaire in Frage. Mit vielen Fächern und Schubladen und zumeist reich dekoriert, bot es Platz für die Reisetoilette oder auch für Schreibzeug, Papier und sonstige Kostbarkeiten. Ein sagenumwobenes Stück befindet sich auch in der Mildensteiner Sammlung. So soll ein messinggeprägter mit Papierarbeiten geschmücktes Reisenecessaire einst Napoleon gehört haben.
Im 19. Jahrhundert führen der Ausbau der touristischen Infrastruktur und das nötige Kleingeld bei den Reisenden zum Anstieg der Reisetätigkeit. Reisen mit dem Schiff oder der Bahn bringen wieder neue Koffertypen auf den Markt. Der Überseekoffer und das Bahngepäck werden geboren. Ende des 19. Jahrhundert sprießen Kofferfabriken wie Pilze aus dem Boden. Der Handkoffer, mit einem Henkel und leicht tragbar, ist aus dem 20. Jahrhundert nicht mehr wegzudenken und wird zum Alltagsgegenstand für die Massen.

[ 16 Objekte ]

Kutschenkoffer

Koffer aus Holz, Leder, Eisen und Papier, Datierung: 18. Jahrhundert. Der Typus des sogenannten "Kutschenkoffers" zeichnet sich durch seinen konvex gewölbten Deckel aus. So konnte Regenwasser gut abfließen. Nachdem der Korpus vom Tischler gefertigt wurde, überzog der Täschner ihn mit Leder. Das Truheninnere ist mit Zeitungspapier ausgelegt. Dieses ist vermutlich jünger als die Truhe. Auf dem Zeitungspapier sind einzelne Anzeigen noch gut lesbar ("Weltausstellung 1875.."). Interessant ist eine originale Reparatur im Boden: ein rundes Eisenblech von außen und innen aufgelegt und vernietet: Vermutlich wurde so ein Astloch verschlossen. Durch den Ausbau der Straßen nahmen Reiseverkehr und somit Kutschenkoffer im 19. Jahrhundert immer mehr zu.

Kutschenkoffer

Koffer aus Holz, Leder und Eisen, Datierung: Ende des 18. Jahrhunderts. Der Typus des sogenannten "Kutschenkoffers" zeichnet sich durch seinen konvex gewölbten Deckel aus. So konnte Regenwasser gut abfließen. Nachdem der Korpus vom Tischler gefertigt wurde, überzog der Täschner ihn mit Leder. Durch den Ausbau der Straßen nahmen Kutscherkoffer im 19. Jahrhundert immer mehr zu.

Kutschenkoffer

Koffer aus Holz, Leder, Eisen und Papier, Datierung: 19. Jahrhundert. Der Typus des sogenannten "Kutschenkoffers" zeichnet sich durch seinen konvex gewölbten Deckel aus. So konnte Regenwasser gut abfließen. Nachdem der Korpus vom Tischler gefertigt wurde, überzog der Täschner ihn mit Leder. Innen wurde der Koffer mit rosa Papier ausgelegt, welches orange, weiß und schwarze Blüten besitzt. Durch den Ausbau der Straßen nahmen Reiseverkehr und somit Kutschenkoffer im 19. Jahrhundert immer mehr zu.

Kutschenkoffer

Koffer aus Holz, Leder, Eisen und Papier, Datierung: Anfang 19. Jahrhundert. Der Typus des sogenannten "Kutschenkoffers" zeichnet sich durch seinen konvex gewölbten Deckel aus. So konnte Regenwasser gut abfließen. Nachdem der Korpus vom Tischler gefertigt wurde, überzog der Täschner ihn mit Leder. Für seine Größenverhältnisse ist dieser Kutschenkoffer recht leicht. Durch den Ausbau der Straßen nahmen Reiseverkehr und somit Kutschenkoffer im 19. Jahrhundert immer mehr zu.

Kutschenkoffer

Koffer aus Holz, Leder/Fell, Eisen, Leinen, Datierung: um 1800. Der Typus des sogenannten "Kutschenkoffers" zeichnet sich durch seinen konvex gewölbten Deckel aus. So konnte Regenwasser gut abfließen. Nachdem der Korpus vom Tischler gefertigt wurde, überzog der Täschner ihn mit Leder. Die Seitenwände des Deckels wurden mit dunklem, geprägtem Leder bespannt (Rautenmuster). Auf der linken Deckelseitenwand klebt ein Stück Papier. Darauf wurde mit Hand geschrieben "Benjamin Be…". Durch den Ausbau der Straßen nahmen Kutschenkoffer im 19. Jahrhundert immer mehr zu.

Kutschenkoffer

Koffer aus Holz, Leder und Eisen, Datierung: 17. Jahrhundert. Der Typus des sogenannten "Kutschenkoffers" zeichnet sich durch seinen konvex gewölbten Deckel aus. So konnte Regenwasser gut abfließen. Nachdem der Korpus vom Tischler gefertigt wurde, überzog der Täschner ihn mit Leder. Die Innenwände sind vermutlich mit Papier (Papierkante an der Öffnung der Frontseite sichtbar) ausgelegt. Auf der Front- und Rückseite wurden über die unteren Ecken schräge kurze Eisenbänder gelegt. Durch den Ausbau der Straßen nahmen Kutschenkoffer im 19. Jahrhundert immer mehr zu.

Bahn- oder Aufgabekoffer

Koffer aus Holz, Leinen, Leder, Papier und Eisen, Datierung: Anfang 20. Jahrhundert. Bahn- oder Aufgabekoffer, außen imprägniertes Leinen mit 2 ledernen Handhaben. Die truhenartigen Koffer wurden durch den Reisenden nicht mit der Hand transportiert, sondern bei der Bahn aufgegeben. Die ledernen Henkel störten beim Transport nicht und waren robust genug, um den Transport auszuhalten. Dieser Koffer besitzt noch zwei Frachtzettel: einer schwarz bedruckt "697 Annaberg (Erzgebirge)1." ein zweiter mit "(B)erlin Friedrichstraße".

Handkoffer

Reisekoffer oder Handkoffer aus imprägniertem Leinen und mit Stoßkanten, Datierung: zwischen 1930 und 1960. Nach dem 1. Weltkrieg stand Arbeitnehmern gesetzlich bezahlter Urlaub zu. Der Bedarf an erschwinglichen Koffern nahm zu. Reisen nach Übersee oder per Bahn waren auf einmal möglich: Der Koffer wurde zur Massenware. Dieser hier kam per Bahn von Weida nach Leisnig zur Burg Mildenstein. Wo er letztendlich auch blieb und in den Bestand einging.

Reisekoffer

Würfelartiger Reisekoffer; Korpus aus Holz, außen mit imprägnierten Leinen, Datierung: Anfang 20. Jahrhundert. Der Koffer zeugt von der Reisefreudigkeit seines Besitzers. Einige Kofferaufkleber von besuchten Orten haben sich noch erhalten, so zum Beispiel vom Grand-Hotel Imperial Sonne aus Riva am Gardasee. Die Hoteliers verschafften sich so kostenlose Werbefläche auf den Koffern ihrer Urlaubsgäste, die das meistens duldeten. Die schwarz-weiß bedruckten Klebereste verraten, dass dieser Koffer als Reisegepäck per Bahn aufgegeben wurde. Der Koffer wurde vermutlich bei M. Lambert in Cannes (Etikett innen) erworben.

Holzkoffer

Einfacher Holzkoffer mit einfachem Metallgriff. Die Nutzung dieses Koffers ist unbekannt. Es könnte sich um einen Koffer handeln, der im 1. oder 2. Weltkrieg genutzt wurde.

Reisekoffer oder Soldatenkoffer

Ein großer hochformatiger quaderförmiger Koffer, der außen mit rotbraunem Linoleum bezogen ist, Datierung: 1. Hälfte 20. Jahrhundert. Dieser Koffer wurde beim bekannten Kofferhersteller Moritz-Mädler in Leipzig gefertigt. Die Fabrik wurde 1850 gegründet und stand für Qualität in der Fertigung von Reisegepäck. Die Form ist eher ungewöhnlich. Es könnte sich um einen Musterkoffer für Stoffe oder ähnliches handeln. Einen zweiten Verwendungszweck erfuhr der Koffer im 2. Weltkrieg. Er wurde als Soldatenkoffer verwendet. Soldat G. Naumann reiste mit dem Koffer vom Hauptbahnhof Leipzig über Naunhof nach Leisnig.

Reisenecessaire auch Napoleonkoffer genannt

Kabinettkästchen aus Holz, Messing, Papier, Eisen und Leder, Datierung: 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Dieser kleiner Koffer, auch Kabinettkästchen genannt, ist das Kuriosum der Sammlung. Er lässt sich nach oben hin, aber auch nach vorn öffnen und hält über 20 Schubkästchen und Fächer parat, die einst einzelne Kostbarkeiten beinhalteten. Geschmückt wurde das Innenleben mit grafischen Darstellung, wie zum Beispiel die der vier Jahreszeiten. Das interessanteste am Koffer ist aber sein Gesichte, besser gesagt seine Legende - denn: er soll Napoleon gehört haben. Als er im Dezember 1812 von Russland nach Dresden flüchtete, übernachtete er bei einer Familie, dessen Dienstmädchen aus Leisnig kam. In aller Eile soll er am Morgen den Koffer stehen lassen haben. Viele Jahr später vermachte dann der Hausherr dem Mädchen das kuriose Stück. In dieser Familie verblieb es, bis die Leisniger Frau des Uhrmachers Gasch den Koffer 1925 den Leisniger Geschichts- und Altertumsverein schenkte, dessen Sammlung in den Beständen der Burg Mildenstein aufging. Seit dem wird der Koffer auch "Napoleonkoffer" genannt.

Rohrplattenkoffer

Rohrplattenkoffer an den Ecken verstärkt, Datierung: 1. Hälfte 20. Jahrhundert. Koffer aus Rohrplatten zeichneten sich durch ihre Leichtigkeit und Haltbarkeit aus. Oft konnten die Platten auch einen "Lederbezug" imitieren und sahen so auch "edel" aus. Die umlaufenden Holzbügel schützten den Koffer beim Stapeln und Umladen. Wie die Reste der Klebeetiketten zeigen, wurde dieser Koffer auch als Aufgabegepäck bei der Bahn benutzt.

Handkoffer

Handkoffer, außen vollständig mit Rindsleder bezogen, Datierung: 1. Hälfte 20. Jahrhundert. Dieser Koffer konnte als Handgepäck mit in die Bahn oder ins Automobil genommen werden. Im Gegensatz zu den späteren Stücken, die mit imprägniertem Leinen überzogen wurden, wurde bei diesem Koffer noch das teurere Rindsleder verwendet. Hergestellt wurde der Koffer von der renommierten Leipziger Firma Moritz Mädler in Leipzig, die Koffer- und Lederwaren seit 1850 herstellte.

Bahn- oder Aufgabegepäckkoffer

Große Koffertruhe aus Holz, Leder und Eisen, Datierung: 1. Hälfte 20. Jahrhundert. Dieser große Reisekoffer wurde aus Rohrplatten gefertigt. So zeichnete er sich durch seine Leichtigkeit und Haltbarkeit aus. Oft konnten die Platten auch einen "Lederbezug" imitieren und sahen so auch "edel" aus. Die umlaufenden Holzbügel schützten den Koffer beim Stapeln und Umladen. Auf der linken und rechten Deckelseite ist das Firmenschild aus Messingblech gedrückt:"SCHUTZMARKE TRIUMPHATOR FEDERLEICHT HANNOVER". Ebenfalls auf dieser Seite klebt ein Papierwerbesschild "Hospiz Alster-Hof Hamburger".

Kutschenkoffer

Koffer aus Holz, Leder und Eisen, Datierung: Ende des 18. Jahrhunderts. Der Typus des sogenannten "Kutschenkoffers" zeichnet sich durch seinen konvex gewölbten Deckel aus. So konnte Regenwasser gut abfließen. Nachdem der Korpus vom Tischler gefertigt wurde, überzog der Täschner ihn mit Leder. Durch den Ausbau der Straßen nahmen Kutscherkoffer im 19. Jahrhundert immer mehr zu.

[Stand der Information: ]