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Walheide Emma Katharina Wittmer (1894-1975)

Walheide „Heidel“ Emma Katharina Wittmer wurde am 1. September 1894 in der damals dem Großherzogtum Baden zugehörigen Stadt Bretten geboren. Zusammen mit ihren drei Schwestern Milly, Hilde und Paula wuchs sie im elterlichen Haus in der heutigen Heilbronner Straße 8 auf. Ihr Vater Hermann Wittmer entstammte einer anerkannten bürgerlichen Familie aus Eppingen, ihre Mutter Sophie Wittmer entstammte der Familie Beuttenmüller und somit einer der bedeutendsten Brettener Fabrikantenfamilien ihrer Zeit. Die Kindheit Walheide Wittmers war von den vorherrschenden bürgerlichen Idealen geprägt. Wie es für die bürgerlichen Töchter der Kaiserzeit üblich war – und dies insbesondere im sehr auf eine schulische Bildung der Jugend bedachten Großherzogtum Baden – besuchte sie zunächst die Brettener Volksschule und anschließend die Höhere Töchterschule. Walheide Wittmer zeigte schon früh künstlerisches Talent. Nach dem Tod des Vaters (gestorben 1904) zog die Mutter Sophie Wittmer mit ihren vier Töchtern nach Karlsruhe, wo Walheide Wittmer schon mit 14 Jahren an der Malerinnenschule) gastierte und schließlich von 1911–1914 als Schülerin aufgenommen wurde. Nach Jahren privaten Unterrichts und der Einrichtung eines Ateliers studierte sie schließlich 1924–1925 an der Badischen Landeskunstschule In Karlsruhe, an der 1919 erstmalig auch Frauen zum Studium zugelassen werden konnten. Walheide Wittmer gehört zu dieser frühen Generation der Malerinnen, die nicht nur im Kunstgewerbe, als Autodidaktinnen oder Zeichenlehrerinnen tätig sein konnten, sondern von nun bei ausreichender Qualifikation die Möglichkeit einer akademischen Ausbildung erhielten. Trotz dieser künstlerischen Emanzipation und der Chance aus alten Strukturen auszubrechen, waren viele Künstlerinnen parallel auf Nebenerwerbstätigkeiten angewiesen oder auf die finanzielle Unterstützung der Familie oder Ehepartner. Aufgrund einer Anstellung als Kunsterzieherin am wenige Jahre zuvor gegründeten Lietzschen Landerziehungsheim Schloss Gebesee (Thüringen), beendete Walheide Wittmer ihr Studium. Nach einigen Jahren in Thüringen kehrte die Künstlerin nach Karlsruhe zurück und eröffnete erneut ein Atelier, das 1944 bei einem Bombenangriff vollständig zerstört wurde und mit diesem auch zahlreiche Werke der Künstlerin. Walheide Wittmer zog wieder in ihre Heimatstadt Bretten. Bei ihrer Familie, zu der sie stets einen engen Kontakt pflegte, fand sie ein neues zu Hause. Hier arbeitete sie bis zu ihrem Tod im Jahr 1975 als Gemälderestauratorin und erfährt mit einer Sonderausstellung zu ihrem Leben und Wirken im Frühjahr bis Sommer 2022 im Stadtmuseum im Schweizer Hof nach vielen Jahrzehnten nun endlich mehr Aufmerksamkeit. Walheide Wittmer machte zeitlebens kein großes Aufsehen um ihre künstlerische Tätigkeit, nur in ihrem Atelier zeigte sich die bunte und dennoch stille Vielfalt der Werke dieser introvertierten Frau.

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Walheide Wittmer, o.T., Inv. Nr. 2020/450Walheide Wittmer, o.T., Inv. Nr. 2020/538Walheide Wittmer, o.T., Inv. Nr. 2020/460Walheide Wittmer, o.T., Inv. Nr. 2020/510Walheide Wittmer, o.T., Inv. Nr. 2020/53Walheide Wittmer, o.T., Inv. Nr. 2020/500
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Gemalt Walheide Emma Katharina Wittmer (1894-1975)
[Person-Körperschaft-Bezug] Badische Landeskunstschule

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