Am 2. März 1923 starb in Cottbus der "Königliche Hofphotograph" Carl Metzner. Der im schlesischen Trebnitz am 31.Dezember 1849 Geborene erwarb nach langjähriger Tätigkeit in Fotoateliers mehrerer Städte das "Photographisch-Artistische Atelier" von A. Ritschel im Hof des Postamtes am Berliner Platz in Cottbus. In Cottbus waren damals bereits drei Fotografen mit ihren Ateliers ansässig.
Etwa 1879 zog Metzner mit seinem Atelier in das Haus des Juweliers F.F. Sack am Schlosskirchplatz 27a (heute Schlosskirchplatz 1), später kaufte er das Haus Schlosskirchplatz 28 (heute Sorat-Hotel). Er ließ es umbauen und aufstocken. Carl Metzner schuf Porträts betuchter Cottbuser, lichtete Schulklassen und Vereine ab und begleitete mit seiner Kamera Turnfeste und Aufmärsche.
Metzner hielt sein Objektiv in die Gassen und Plätze von Cottbus, die zu zwei Foto-Alben "Historische Stadtansichten" zusammengestellt wurden. Sie waren ein Geschenk an den Kronprinzen Friedrich III., als dieser 1880 das Infanterie-Regiment 52 in Cottbus besuchte. Im gleichen Jahr erhielt Carl Metzner den Titel "Hofphotograph Sr. Königlichen Hoheit des Fürsten von Hohenzollern". Die fotografischen Ansichten von Cottbus bot Metzner bereits 1881 seinen Kunden an.
Für die Forschung besonders ergiebig sind seine Aufnahmen des Branitzer Parkes im Zustand von 1890. Sie waren vom Reichsgrafen Heinrich von Pückler bestellt worden, 45 Aufnahmen davon sind erhalten. 1896 fertigte Metzner Landschafts- und Trachtenbilder aus dem Spreewald und dem Cottbuser Kreis für die Dresdener "Ausstellung des sächsischen Handwerks und Kunstgewerbes" an. Seine Arbeiten wurden mit sieben Diplomen und Medaillen ausgezeichnet. Nach dem Tode Metzners führten seine Frau, später seine Tochter, das Atelier bis 1945 weiter.
Das frühere Atelier ist am Eingang des Katharinengässchens zu finden, wo über'm Torbogen der Wahlspruch Metzners zu lesen ist: "Nihil absque Deo" (Nichts geht ohne Gott).
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