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Fayencemanufaktur Terhellen

Fayenmanufaktur Dietrich und Wilhelm Terhellen in Vegesack.

"Und doch lockte die Lehmbank auf dem rechten Lesum- und Weserufer, aus der die Bremer und Hamburger Hafner (Töpfer) ihr Material bezogen, zur Anlage einer Fayencefabrik. So hatte 1735 ein Matthias Haslop in Rönnebeck für die bremischen Zuckerbäcker eine Zuckerformenfabrik und Pottbäckerei angelegt, konnte aber als gelernter Schiffer seine Kundschaft nicht zufrieden stellen; deshalb erwarb im März 1750 der bremische Kaufmann Diederich Terhellen ein großes Stück Land in Aumund bei Vegesack, um eine Zuckerformenfabrik, Pottbäckerei und Porzellanfabrik im großen Stile zu erbauen. Er assoziierte sich dazu mit einem jüngeren Bruder Wilhelm Terhellen und seinem Schwager Johann Christoph Mülhausen. Haupterzeugnisse waren zunächst die Zuckerformen, die in Bremen - Diederich Terhellen gehörte selbst dem Zuckerbäckeramt an - abgesetzt, aber auch nach Hamburg und Dänemark ausgeführt wurden. Daneben spielten die Fayencen eine Rolle, für deren Herstellung man keine Kosten scheute, da "das Augenmerk der Fabrikation auf ziemlich kostbare und besonders durch die Malerei erhobene Arbeit gerichtet war". Leider brachte aber dieser Zweig der Fabrik nichts ein. Am 2. April 1755 starb Mülhausen, über dessen Nachlaß sofort der Konkurs eröffnet wurde. Welche Summen für derartige Gründungen aufgewendet wurden, geht aus der Bilanz vom 9. Januar 1755 hervor; ca. 25 018 Taler waren in die Fabrik hiningesteckt und nur 8 825 Taler herausbezahlt worden. Die beiden Brüder Terhellen setzten die Fabrikation fort, konnten aber die Restsumme nicht aufbringen und kamen miteinander auch noch in Streit. Der Zusammenbruch blieb daher nicht aus; bei der öffentlichen Versteigerung am 26. April 1757 erwarb der bremische Ältermann und kgl. dänische Agent Albrecht v. Erberfeldt, der Schwager Terhellens, die Fabrik. Erst das Jahr darauf erhielt er auf sein Gesuch ein Privilegium exclusivum für den Vertrieb der Fayencewaren in den Herzogtümern Bremen und Verden. Hochmütig und jähzornig, kam v. Erberfeldt mit seinen Arbeitern in Streit, so daß der Betrieb teilweise stille stand. Schließlich wurde ihm im April 1760 das Privileg entzogen, weil seine Waren zu teuer und ganz untauglich waren. Nach seinem Tode am 29. März 1761 ging die Fabrik endgültig ein." - August Stoehr, "Deutsche Fayencen und deutsches Steingut", Berlin 1920, S. 486-488

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