Pokal aus farblosem Kristallglas mit dazugehörigem Deckel. Auf dem Fußrand blanker flacher Bogenschnitt, leicht gewölbter Fuß mit Spitzblattfries, angrenzend an Perlborte, hohler, mit weiteren Blattkränzen verzierter Balusterschaft mit zwei Nodi zwischen geschliffenen Ringscheiben. Am Kuppaansatz Spitzblattfries unter facettierten Rundbögen. Auf der Wandung die fünfzehn in Kartuschen eingefassten tiefgeschnittenen Wappen der Fuldaer Stiftskapitulare mit Helmzier in zwei Reihen (oben acht, unten sieben), Perl- und Diamantborte an Lippen- sowie Deckelrand. Spitzblattfries auf hochgewölbtem Deckel, Knauf korrespondierend zum Schaft gestaltet.
Der Pokal wurde entweder von Fürstabt Dalberg, dessen Wappen als das größte auf der Wandung dargestellte ist, in Potsdam in Auftrag gegeben, gelangte als Geschenk König Friedrich Wilhelms I. nach Fulda oder, so neueste Forschungen von Gerd Dethlefs (2018), er wurde als Rohling aus Potsdam über die Vermittlung des Glasschneiders und -händlers Johann Friedrich Trümper (1699-1748) nach Kassel verbracht und dort erst geschnitten.
Der Pokal ist eines der größten erhaltenen Gläser aus der Potsdamer Manufaktur. Er gehört zum Altbestand (vor 1945) des Potsdam Museums und wird in der Ständigen Ausstellung präsentiert. [Uta Kaiser]