Menander, der 342/341 v. Chr. in Kephisia (Attika) geboren wurde und zwischen 293 und 290 v. Chr. im Piräus bei einem Badeunfall ums Leben kam, ist wohl der beliebteste griechische Komödiendichter. Das Porträt zeigt den Dichter im Alter von ca. 50 Jahren. Das etwa lebensgroße ebenmäßige, leicht idealisierte Gesicht, das von locker über die Stirn gelegtem und an den Schläfen herabfallendem lockigem Haar gerahmt wird, strahlt ein feinsinniges Selbstbewußtsein aus. Markant für das Menander-Bildnis ist die nach rechts gelegte, aus mehreren Haarsträhnen bestehende Locke, die über dem rechten Auge leicht auf die Stirn fällt.
Neben den Klassizismen, die unsere Kopie in die frühe römische Kaiserzeit datieren, weist das Porträt deutlich auf sein frühhellenistisches Original.
Unserem Porträt am nächsten stehen die Menander-Bildnisse in Dresden und in Kopenhagen, die in das zweite Viertel des 1. Jh. v. Chr. bzw. in flavische Zeit datiert werden.