Schaft/Korbform; der Cul-de-lampe besteht aus 12 Armen; die 3 Hauptarme tragen auf der unteren und mittleren Konsole je 3 Kerzenarme, auf der oberen Konsole Zierarme mit Behang; auf der Konsole der 3 mittleren Zwischenarme sind 3 Kerzenarme, 2 Kerzenarme sind innen aufgesetzt; die 6 kleinen Zwischenarme haben auf der Konsole je 3 Kerzentüllen; alle Arme sind üppig mit flachen Pendeloquen behängt, deren Verdrahtung durch Stern oder Rosette verdeckt ist; Schaftenfilade aus Hohlglasteilen in Kugel- und Balusterform, unterbrochen von 2 Metallsternen; der untere Stern, von dem gleichzeitig Verstrebungen zu den Hauptarmen ausgehen, hat 3 dreifach gegabelte Zierärmchen für Behang; beim mittleren Stern sind die 6 Ärmchen abwechselnd für 3 bzw. 1 flache Pendeloque; ein weiterer Stern mit 6 dreifach gegabelten Ärmchen befindet sich über dem oberen Gesims; die Bekrönung ist ein Behangkranz mir 6 Ärmchen, abwechselnd für 3 bzw. 1 flache Pendeloque; der Bas-de-lustre ist eine glatte Hohlglaskugel.
Dieser Kronleuchter wurde 1902 als Ersatz für die ein Jahr zuvor nach Königsberg in den Spiegelsaal des Schlosses gebrachten originalen wohl auch friderizianischen Kronleuchter im Orangerieschloss gehängt. Grund für die Umhängung waren die Feierlichkeiten anlässlich des 200. Jubiläums der Königskrönung. Zwei dieser fünf 1892 aus Schloss Schönhausen gekommenen Kronleuchter befinden sich noch in den Unteren Roten Kammern des Neuen Palais (Inv. Nr. VIII 876 und VIII 877), ein weiterer im Lapislazulizimmer des Orangerieschlosses (Inv. Nr. VIII 261). Das Modell hat in seinem Aufbau große Ähnlichkeit mit der Kronleuchter Inv. Nr. 104, ist aber von größeren Ausmaßen. Es ist nicht mehr nachvollziehbar, für welchen Raum in welchem Schloss sie gefertigt wurden. Eine genaue Untersuchung des für das 18. Jahrhundert ungewöhnlich großen Gestells mit einer ungewöhnlich hohen Anzahl von Kerzentüllen steht noch aus.
Käthe Klappenbach