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Erklärung von Heinrich Kissel, 21.11.1934

Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir Archäologische Abteilung Schriftgut - Urkunden [2023/1239/033]
https://rlp.museum-digital.de/data/rlp/resources/documents/202308/13113852423.pdf (Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Erklärung von Heinrich Kissel, dass er zusammen mit Dr. Adolf Stoll und einer dritten Person bei den Ausgrabungen am Kriemhildenstuhl die Felszeichnung eines Lindwurms persönlich gesehen habe. Des weiteren beschwert er sich über die Vorwürfe Dr. Spraters, er veröffentliche "haltlose Phantastereien". Schuld an dem Streit gibt er auch dem "Dürkheimer Tagblatt" des "Freimaurer-Verlegers Vogel".

Material/Technik

Papier / geschöpft, maschinenbeschrieben

Maße

Höhe: 29,7 cm, Breite: 21,0 cm

Abschrift

Original: Deutsch

Bad Dürkheim, 21. 11. 1934 Erklärung Im Anschluss an das Schreiben des Facharztes Dr. Adolf Stoll an Herrn Prof. Dr. Reinerth-Tübingen gebe ich die Erklärung ab, dass ich zu der Stunde, als Herr Dr. Stoll am Brunholdisstuhl von der Entdeckung des Lintwurm in Kenntnis gesetzt wurde, selbst zugegen war und dass wir uns mit einem dritten Herrn gemeinsam davon überzeugten, dass unter und neben den von den Ausgrabungsarbeitern angebrachten Schwarz-Strichen tatsäch- lich Linien im Gestein zutage traten, über deren Deutung Herr Dr. Stoll mir für das Dürkheimer Tageblatt die beigelegte Abhandlung überliess. Am 1. Oktober bin ich aus der Schriftleitung dieser Zeitung auegeschie­- den und habe mit ihr nichts mehr zu tun. Etwa Mitte September, als ich mich bereits in Urlaub befand, wurde mir von der Verlagsleitung mitgeteilt, Dr. Sprater habe behauptet, die Zei-­ tung sei einer Mystifikation zum Opfer gefallen hinsichtlich der Lind­- wurm-Veröffentlichung. Bei der Hauptschriftleitung dieser Zeitung, die sich in Neustadt/H be­- findet (weil Kopfblatt!), wurde mir später eröffnet, dass über die Aus- grabungsfunde nicht mehr ausführlich und nur noch mit gewissen Einschrän­- kungen berichtet werden dürfe und dass es heisse, Dr. Stoll und ich mach- ten die Wissenschaft durcheinander. Unterm 18. November ds. Js. schreibt mir Dr. Sprater u.a. folgendes: "Seit längerer Zeit schon schreiben Sie immer wieder über die Ausgra-­ bungen am Brunholdisstuhl. Obwohl Sie genau wissen, dass die wissenschaft- liche Leitung diese Ausgrabungen mir untersteht, haben Sie es grund­- sätzlich vermieden, sich bei mir Auskunft über die Ergebnisse der Gra­- bungen zu erholen. Sie haben sich vielmehr grundsätzlich nur an Stellen gewendet, die keinerlei fachliche Vorbildung besitzen und deren Behaup­- tungen sich als haltlose Phantastereien herausgestellt haben..." Dem habe ich entgegenzuhalten, dass es für Herrn Dr. Sprater, der mich nun schon 1o Jahre lang kennt, ein Leichtes gewesen wäre, mir zu bewei­- sen, dass er Mut besitzt, indem er mich zwei Tage vorher bei Begegnung auf dem Brunholdisstuhl und im hiesigen Kurkhotel persönlich zur Rede ge­- stellt hätte. Zum andern wundert es mich, dass er sich nicht schon gleicl beim ersten Artikel, den ich schrieb, an mich wandte und zum dritten ist mir der Pachtpreis, den Herr Dr. Sprater für das Monopol der Meinungs­- äusserung über Funde am Brunholdisstuhl erlegte, leider nicht bekannt ge­- worden. Ausserdem kenne ich Herrn Dr. Stoll als die angegriffene "Stelle»" zu gut, als dass er, der aus Lust und Liebe in völkischer Einstellung Altertumswissenschaft betreibt, sich mit "haltlosen Phantastereien" ab- gibt, vielmehr hat er mir seine Anschauungen stets anhand einwandfrei feststehender analoger Fälle glaubhaft zu machen gewusst! Zum Glück hat Dr. Sprater im kongenialen Dürkheimsr Tageblatt, dessen Freimaurer-Verleger Vogel gegenwärtig als Lokalschriftleiter verantwort­- lich zeichnet, ein Blättchen gefunden, das seinen an mich gerichteten Brief anhand des überlassenen Durchschlags im Auszug wiederglbt. Ich habe mich über das müssige Köter-Gekläff dieser Zeitung, die ihre Toll­- wut über meine gegenwärtige umfassende Berichterstattung für eine kon­- kurrierende auswärtige Zeitung ohnmächtig anstelle ihrer Unfähigkeit ausbellt, nur köstlich amüsieren können, eingedenk des schönen Spruchs von den nicht minder "schönen Seelen". Im übrigen verweise ich auf die sündhafte "Lintwurm-Mystifikation". Hell Hitler! (gez.: Hkissel) Schriftleiter.

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