Wegen des Königstitels kann die Prägung nur im Zeitraum 1152-1155 erfolgt sein, da Friedrich I. im Jahre 1155 bereits zum Kaiser gekrönt wurde. Deshalb kann es sich bei der Frau nur um die erste Gemahlin Friedrichs I., Adela von Vohburg, handeln, von der er sich aber bereits 1153 getrennt hatte und 1156 in zweiter Ehe Beatrix von Burgund heiratete. Weshalb die erste Gemahlin noch so kurz vor Scheitern der Ehe auf das Münzbild gesetzt wurde, ist ebenso schwer zu erklären wie die Person des weltlichen Schwertträgers. Buchenau (1928) hat ihn als den Vogt des Erfurter Petersklosters, Graf Erwin II. von Tonna und Gleichen, und das Ganze als eine in Erfurt während der Vakanz des Mainzer Erzbischofstuhles 1165 ausgeführte Prägung gedeutet. Sowohl der Rex-Titel (1165 war Friedrich seit 11 Jahren Kaiser) als auch der Stil der Münzen sprechen gegen diese Annahme. Wahrscheinlicher scheint eine Lokalisierung in der unter Friedrich I. ausgebaute Pfalz Tilleda am Kyffhäuser.
Vorderseite: Unter einem mit Architektur geschmücktem Dreipass der König Friedrich I. Barbarossa mit Lilienzepter und Reichsapfel, rechts seine Gemahlin Adela, links ein Weltlicher mit geschultertem Schwert.