Katalog: Die zusätzlichen Notizen von Waehner besagen, daß es sich um Teile eines Maskenkleides für Mädchen handelt. Die Bemerkung "Curupira" deutet darauf hin, daß die Maske einen Waldteufel verkörpert. Spix und Martius (III, 1109) schreiben um 1825: "Minder schrecklich als Jurupari ist der Curupirá, ein neckischer Waldgeist, welcher den Indianernunter allerlei Formen begenet; sich mit ihnen auch wohl in Gespräche einläßt, feindliche Gefühle zwischen einzelnen Personen erweckt und unterhält und mit Schadenfreude dem Ungemache oder Unglücke der Menschen zusieht."
Die Maße der einzelnen Teile und die Lage der erkennbaren Armschlitze und Gesichtsmarkierungen lassen vermuten, daß es sich um drei vollständige Maskenkleider handelt. Während die Teile b und c das Haupt der trägerin als Haube überragten, wurde Teil a offenbar an der Schulter gerafft. Auch bei diesem dreiteiligen Maskenkleid bleibt offen, ob die Teile nach- oder übereinander getragen wurden. Die klaren Zeichnungen des Kleidteils a (152), die offenbar Knospen und Blüten beinhalten, wirken beschwingt. Während auf einer Kleidseite die Horizontale im Vordergrund steht, wurde die andere Seite flächenmäßig als Einheit mit einer Blütenrispe bemalt.
Die Teile b und c (150, 151) sind übereinstimmend mit gezackten j-ähnlichen Symbolen versehen. Unter dieser Zeichnung ist ein eindeutig durch Flossen charakterisierter Fisch (151) dargestellt. Im übrigen trägt dieses Kleid Augensymbole (bikonvex) und Teil b (150) als Gegenstück ein Bionkav-Muster.
Karteikarte : Maske für Mädchen.
Angaben zur Herkunft:
Siegfried Wähner, Sammler
Westbrasilien (Land/Region)
Rio Solimóes (Fluss)
Tikuna (Tukuna) (Ethnie)
Igarapé Caledeiráo (Bach/Zufluss)