Die Statere des Nektanebos II. sind die ersten und einzigen ägyptisch-pharaonischen Prägungen, die es gibt. Das Museum August Kestner besitzt ein Exemplar dieser seltenen Münzen, welches das schönste und am besten erhaltene in einem deutschen Museum ist.
Auf der Vorderseite ist ein Perlenkragen abgebildet, an dem unten sechs Anhänger angebracht sind. Rechts und links hängen Schnüre herab, mit denen der Kragen im Nacken verknotet werden konnte. Unterhalb sieht man eine Lunge, aus der die Luftröhre senkrecht nach oben herauswächst. Beide Hieroglyphen – Lunge mit Luftröhre sowie Perlenkragen – stehen zusammen für „perfektes Gold“ und sind die ersten und einzigen jemals auf Münzen geprägte Hieroglyphen. Pferde hingegen waren ein häufiges Münzmotiv. Mit ihnen verband man militärische Qualitäten.
Darüber hinaus gibt es keine weiteren Angaben, die auf den Prägeherrn schließen lassen, doch aus historischen Gründen kommt nur der letzte einheimische Pharao Ägyptens, Nektanebos II. (360-343 v. Chr.), als Prägeherr in Frage.
Nektanebos II. musste zur Sicherung seines Reiches gegen persische Angriffe ausländische, vor allem griechische Söldner einsetzen. Diese verlangten offenbar eine Bezahlung in Münzgeld, dem seit über zwei Jahrhunderten bewährten Zahlungsmittel im östlichen Mittelmeerraum. Das Gewicht der Münze (8,51 g) entspricht einer doppelten griechischen Drachme, dem für Griechen gewohnten Nominal. Über die Kaufkraft der Goldmünze haben wir leider keine Hinweise. (SV)