Original: Deutsch
Schatzkammer Heimatmuseum
Ein bunter Strauß schöner Erinnerungen
Kurioses und Alltägliches (4): Die „Dürkheimer Rose“ - Andenkenartikel aus dem Jahr 1866
Viele der Objekte im Dürkheimer
Heimatmuseum sind Andenkenarti-
kel. Sie stehen mit der Entwicklung
des Fremdenverkehrs in Verbindung
und geben wertvolle Aufschlüsse
über die Sehenswürdigkeiten der
Stadt und ihre Umgebung. Eines der
frühesten Exponate dieser Art ist die
sogenannte „Dürkheimer Rose“.
Diese „Rose“ ist ein durchbroche-
nes und beidseitig mit Lithografien
versehenes Faltblatt, das in entfalte-
tem Zustand die Form einer großen
Blüte annimmt. Zusammengefaltet
zeigt es zwei farbige Rosen- und Ver-
gißmeinnichtsträuße. Sämtliche an-
deren durch die Faltlinien bezeich-
neten Blattabschnitte sind mit ins-
gesamt 22 einfarbigen Darstellungen
von Sehenswürdigkeiten in runden
oder ovalen Goldrahmungen ausge-
füllt.
Neben verschiedenen Ansichten
der Stadt, den wichtigsten Baudenk-
mälern und landschaftlichen Anzie-
hungspunkten werden insbesondere
Trinkhallen, Gaststätten und Hotels
hervorgehoben, die durch minutiös
geschilderte zeigenössische Figuren-
szenen belebt sind.
Hergestellt und herausgegeben
wurde das dekorativ gestaltete Falt-
blatt im Jahre 1866 von der Firma
„Druckerei und Verlag Rheinber-
ger“. Im Dürkheimer Anzeiger vom
20. September des gleichen Jahres
wurde für das Faltblatt geworben
und die Aufmerksamkeit auf die
Kaufmöglichkeiten in der
Lang‘schen Buchhandlung und in
den Traubenhallen im Kurgarten ge-
lenkt.
Aufgrund der großen Nachfrage
war dieser Souvenirartikel, der - so
der Anzeigentext - „besonders den
verehrten Curgästen als sinniges Er-
innerungszeichen an ihren Aufent-
halt in unserem Bade und Trauben-
curort“ empfohlen wurde, bald ver-
griffen. Er stellt nicht zuletzt aus
diesem Grunde eine Rarität dar, wo-
bei sich wahrscheinlich nur noch
wenige Stücke davon in Dürkheimer
Privatbesitz befinden dürften, (wok)
Ein Andenken an schöne Tage in Bad Dürkheim: Dieses Faltblatt aus dem Jahr
1866 warb für Dürkheimer Sehenswürdigkeiten. (Foto: Franck-Holliday)
Rheinpfalz, 19.8.1993