Scherbe mit Siegel aus grünem Glas, gestempelt "18 [Krone] 01 / FRIEDRICH / THAL / Nō ", Innenkreis aus Linie, korrodiert und irisiert.
Es handelt sich um eine Marke aus der Glashütte Friedrichsthal 1801, die unleserliche Nummer bezeichnete den verantwortlichen Glasmacher. Diese Manufaktur wurde elf Jahre zuvor von der Witwe Pirl, der Eigentümerin der Globsower Glashütte, an der Havel in Sachsenhausen bei Oranienburg gegründet (Friese, Glashütten in Brandenburg, 1992, Serie 7.3, S. 52). Sie heizte mit Steinkohle, weil 1788 die Befeuerung mit Holz in der Mark Brandenburg untersagt worden war. Erreichbar war die Hütte für Kohlelieferungen aus Schlesien über die Havel, den Finowkanal und die Oder. In Friedrichsthal produzierte man grünes Hohlglas, hauptsächlich Quartbouteillen, aber auch Arzneigläser. Eine Neuglobsowerin fand das Fragment bei der Gartenarbeit nahe der Dagower Badestelle und übergab es dem Museum Glasmacherhaus Neuglobsow 2021. [Verena Wasmuth]