Abdruck eines Stichs von Matthäus Merian von 1645. Das Bild zeigt eine Ansicht von Dürkheim - damals noch "Dürckheim/Türckheim" geschrieben - gegen Ende des 30jährigen Krieges. Der Blick ist von Osten, also von der Rheinebene aus auf die Stadt gerichtet. Im Zentrum sind die Schlosskirche mit ihrem alten viereckigen (Wehr-)Turm, die damals noch Johanneskirche genannt wurde, zu erkennen sowie links davon die Burg der Leininger. Allerdings liegen diese näher auf dem Stich als in der Realität. Nach G. Feldmann, der diesen Stich für die Bildermappe "1200 Jahre Bad Dürkheim" beschrieb, könnte es sich bei dem Fachwerkbau im Vordergrund um das "Gutleuthaus", also ein Haus zur Unterbringung der "Aussätzigen", handeln. Auffällig ist das Fehlen der Limburg, obwohl sie in der relativ ausführlichen Beschreibung von Merian zu dem Stich explizit erwähnt wird.
Das Blatt bzw. die ausgeschnittene Ansicht stammt aus einer Ausgabe der "Topographia Palatinus Rheni" von Merian, die erstmals 1645 in seiner Reihe der "Topographia Germaniae" erschien.
Das Papier wirkt recht alt und könnte durchaus aus dem späten 17. Jh. stammen. Es kam noch ein weiteres Blatt zum Vorschein, das ebenfalls aus einer Merianausgabe aus der zweiten Hälfte des 17. Jh. stammen dürfte. Es wurde unter der Nummer 9/26 im ehemaligen Bildarchiv der Stadt eingeordnet.
Dat.: verm. 1645 oder 1672