Züngelnde Flammen aus kobaltblauem Glas umtanzen den Gefäßkörper. Betont durch schwarze Umrißlinien stehen sie im noch stärkeren Kontrast zum weißen Fadenglas. Wie schon bei den viel eher entstandenen Tierfiguren Greiner-Mais steht hier die Frage nach den Darstellungsmöglichkeiten von Raum und Umraum bzw. deren Spannungsverhältnis im Fokus. Die Flächigkeit der Kompositionselemente, die Ablehnung des Valeurs, des Nuancenreichtums der Farbpalette, das Verwenden des Kobaltblaus als hauptsächliches Ausdrucksmittel läßt die gestalterische Nähe zu den Werken von Henri Matisse (in dessen dekorativen Phasen) erahnen. Die rhythmische Linie und der Einsatz des Ornaments kehren neben der kontrastreichen Farbe als Gestaltungselement wieder.
[Text: Günter Schlüter & Antje Vanhoefen]