Der ehemalige Stahlwerker, Maler und Kunstprofessor Willi Neubert begann ab 1960 während seiner künstlerischen Tätigkeit im Harz mit der Suche nach einem haltbaren Material für Wandbilder. Aus den im Eisenhüttenwerk Thale vorhandenen Geschirremails entwickelte er in Zusammenarbeit mit dem betriebseigenen Labor ein dünnflüssiges Industrieemail, das eine gleichmäßig glatte Oberfläche ermöglichte. Ab 1969 begann Neubert bei farbigen und plastischen Bauelementen ebenfalls Industrieemail zu verwenden.
Eine neue Qualität schuf die Gründung des Instituts für Architekturemail 1970 in Thale. Das Institut gehörte zur Hochschule für Industrielle Formgestaltung Burg Giebichenstein/Halle und arbeitete eng mit dem EHW Thale zusammen. Unter der Leitung Neuberts wurden dort die Verwendungsmöglichkeiten des Industrieemails für die baugebundene Kunst erprobt.
Ein Höhepunkt der achtziger Jahre war die Schaffung des Emailwandbildes "300 Jahre EHW Thale" zum 300 jährigen Betriebsjubiläums 1986. Das beim Abriss des Lehrlingswohnheimes des EHW Thale, dessen Fassade es von 1986 bis 2001 zierte, gesicherte Wandbild wurde am 3. Juni 2005 an der Ostseite des Gebäudes der denkmalgeschützten Dampfmaschine Nr. 7 von 1911 neu eingeweiht.
Es besteht aus 336 einzelnen, emaillierten Stahlblechtafeln der Größe 51 x 51 cm.