Flugblatt von 1632/33 mit der Darstellung des Gustav II. Adolf auf einem Paradebett
4 lateinische Distichen und lateinische Inschrift
Der tote König Gustav II. Adolf von Schweden liegt in Offizierskleidung aufgebahrt auf einem Paradebett. Über ihm hängt ein Baldachin mit den Worten Caesars "veni, vidi, vici" (ich kam, ich sah, ich siegte). Zwei Putten halten die Vorhänge des Baldachins auf. Unter der Darstellung befinden sich drei Ovale mit einem Pelikan, einem Wappen und einem Phönix. Dazwischen stehen zwei lateinische Verse.
Gustav Adolf, der bei der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632 starb, galt im 17. Jahrhundert als Retter des deutschen Protestantismus, der den Sieg der Katholischen Liga verhindert hatte. Der Pelikan im linken Oval unter Gustav Adolf ist in der christlichen Ikonografie Symbol für den Opfertod Christi. In diesem Sinne ist Gustav Adolf für den Protestantismus gestorben, damit dieser weiter bestehen bleibt. Der Phönix ist Sinnbild der Auferstehung und wird hier zum Symbol für das Weiterwirken Gustav Adolfs Bemühungen. Beides verweist auf seine Rolle im Dreißigjährigen Krieg und seine zeitgenössische Rezeption.
Als mögliche Kupferstecher des Blattes werden Lucas Kilian oder Johann Jacob Gabler vermutet.