Der Kurfürst ist an seinem Kurmantel und an seinem Kurhut – eine Samtmütze mit Hermelinumrandung – gut zu erkennen. Ursprünglich gab es sieben Kurfürsten, die drei geistlichen von Mainz, Trier und Köln sowie die vier weltlichen von Böhmen, Sachsen, Brandenburg und der Pfalz. Im Verlaufe des Dreißigjährigen Krieges ging die Pfälzer Kurwürde 1623 an den Herzog von Bayern über, 1648 wurde daraufhin eine neue und somit achte Kurwürde für den Pfalzgrafen geschaffen. Im Jahr 1661, mit dem das Glas bezeichnet ist, war Karl I. Ludwig (1670 - 1680) aus der calvinistischen Linie Pfalz-Simmern Pfälzer Kurfürst. 1685 ging die Kurwürde auf die katholische Linie Pfalz-Neuburg über. Der neue Kurfürst, Philipp Wilhem (1615 - 1690), war als Herzog von Jülich gleichzeitig Landesherr der von Bylandt auf Rheydt.
Über kleinem, ca. 0,3 cm vorspringendem Wulst das zylindrische Glas. Auf der einen Seite berittener Kurfürst, bezeichnet mit "Pfaltz" und der Jahreszahl 1661. Auf der anderen Seite blaue, gelbe und grüne Blattranken mit einem Maiglöckchen in der Mitte. Unten umlaufend schmales grünes und gelbes Band; oben umlaufend ein Goldstreifen, von Punktbordüren gefasst.