Der Maler Gottfried Hempel war um die Mitte des 18. Jahrhunderts in Berlin vor allem als Porträtist tätig. Hempel gehörte zum Berliner Freundeskreis Johann Wilhelm Ludwig Gleims. Seinen Niederschlag hat dies in einer bedeutenden Bildnisreihe Gleim’scher Freunde im Gleimhaus gefunden.
Der originelle Porträtist und Gleim-Freund Hempel stellt sich im vorliegenden Bild als Figurenmaler vor. Das Thema seines Gemäldes ist der griechischen Mythologie entnommen: Danae und der Goldregen. Göttervater Zeus war sehr erfinderisch in der Wahl der Gestalt, sich der jungen weiblichen Schönheit zu nähern: Als Schwan, als Wolke oder, im Fall der Danae, als goldener Regen. Die Königstochter schürzt das Leibchen, um den Regen in den Schoß aufzufangen. Desto leichter gelangt der Göttervater ans Ziel. Die Frucht dieses Liebesabenteuers ist Perseus.
Hinter einem Vorhang im Hintergrund wohnt der kleine Amor der Szene bei. Er fordert den Betrachter mit dem Finger auf den Lippen auf, nichts zu verraten. Diese konspirative Geste zeigt, dass er weiß, was es mit dem Regen auf sich hat, und auch weiß, dass wir wissen.
bez. rechts unten: G: Hempel
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