Das vorliegende Gemälde war unter dem Titel "Allegorische Darstellung des Friedens" 1814 auf der Berliner Akademieausstellung zu sehen. Dargestellt ist die Niederwerfung Napoleons, die beim Beginn der Ausstellung im Oktober noch nicht ganz vollbracht war. Das Böse ist durch Minerva mit ihrem Schild in den finsteren Hintergrund gebannt. Die Musen der Geschichte und der Malerei sitzen bereit, das Lob des siegreichen Herrschers anzustimmen, das Volk jubelt ihm zu.
Die Szene spielt vor einer Tempelarchitektur. Der junge Fürst, mit dem Lorbeer des Siegers bekrönt, ist dabei, die Tempelpforte zu schließen. Das Schließen des Janustempels - der Tempel des Kriegsgottes wird bei Friedensschluss geschlossen - war eine gebräuchliche allegorische Bildformel für den wiedergewonnenen Frieden.
Die Füstengestalt ist jugendlich und, entsprechend der Szene, im antikischen Kostüm dargestellt. Ihre Züge sind wenig porträthaft; es scheint kein bestimmter Fürst gemeint zu sein. Oben an der Tempelfassade hängen Trophäen sowie ein Schild, der das askanisch-anhaltische Rautenkranzwappen zeigt. Auf der abgewandten Seite des Schildes ist der brandenburgische rote Adler zu vermuten. So ließe sich die Allegorie auf Anhalt ganz allgemein beziehen.
Das Gemälde befindet sich als Dauerleihgabe des Landes Sachsen-Anhalt im Gleimhaus.