Dieser Taler wurde von der freien Reichsstadt Ulm ausgegeben, wie die Legende des Avers MO(NETA) NO(VA) ARGEN(TEA) REIPVB(LICA) VLMENNSIS angibt. Das Münzbild des Avers zeigt das Wappen der Reichsstadt Ulm (waagrecht geteilt, oben schwarz, unten weiß; hier schwarze Tinktur als diagonal gekreuzte Schraffur mit Punkten) auf einem verzierten Wappenschild. Das Wappen teilt das Prägejahr 1547.
Seit dem 11. Jahrhundert wurde in Ulm Geld geprägt. Ulmer Münzgeld gelangte sogar bis nach Skandinavien. Es gab unter den Ulmer Münzen recht ansehnliche Stücke – solche Prägungen waren aber nicht die Regel. Im 15. Jahrhundert weitete Ulm sein Territorium aus und wurde zur größten Reichsstadt. Um 1500 kam ein Reim unbekannten Autors auf, der wie folgt lautet: Venediger Macht, | Augsburger Pracht, | Nürnberger Witz, | Straßburger Geschütz, | und Ulmer Geld | regier’n die Welt. Allerdings war Ulm keine außerordentlich reiche Stadt, auch wenn sie ein wichtiger Warenumschlagplatz und ein süddeutsches Kunstzentrum war. Wie der Reim auf das Ulmer Geld genau ausgelegt werden kann, ist nicht bekannt.
Auf dem Revers ist ein nimbierter, gekrönter Doppeladler abgebildet. Die Legende CAROLVS V ROMA(ORVM) IMPER(ATOR) AVGV(STVS) nennt den Kaisertitel Karls V.. Münzmeister dieser Prägung war Balthasar Hundertpfund.