Von dem in Jena als Buchdrucker tätigen Heller wurde nach der Vorlage von J.Ch.Müller ein Holzschnitt gefertigt, der vom gleichen Betrachtungsstandort aus die Stadt zeigt und die gleiche Staffage aufweist. Er umgab seine Ansicht mit einem Rahmen aus Rocailleelementen und benutzte die Bedeutungsperspektive, mit der er die Collegienkirche, das Rathaus, die Stadt- und Garnisonkirche hervorhob. Für den Bürger Heller hat das Schloß seinen überragenden Stellenwert verloren, aber er hat die bauliche Umgestaltung, die 1755 am Rathaus vorgenommen wurde, in die Ansicht aufgenommen Diese Ansicht wurde unverändert für Handwerkskundschaften der Jenaer Zünfte verwendet. Stopp ist im Besitz eines Exemplars für den Fleischhauergesellen Johann Christoph Brendel aus dem Jahr 1806. Fast hundert Jahre nach der Anfertigung des Holzschnittes ist für das von Alexander Färber und Carl Schreiber 1850 herausgegebene Buch "Jena von seinem Ursprunge bis zur neuesten Zeit" die Ansicht in der gleichen Technik, unter Auslassung des Spruchbandes, wiederholt worden (Inv.-Nr. SMJ 22955). [Birgitt Hellmann]
bez. o. M. in Spruchband: "JENA im Prospect.", u. r.: "sc. GCB Heller. Iena, 1757", Blattgröße 13,8 x 19,1 cm
Kat. Hellmann 1992, Nr. 41