Im Buch Judith des Alten Testaments wird die Geschichte der Jüdin Judith erzählt, die den assysrischen Herrscher Holofernes mit ihrer Schönheit beeindruckte, nachdem dieser die jüdische Stadt Bethulia eingenommen hatte. Judith nutzte dies und ermordete den betrunkenen Holofernes. Vor dunklem monochromen Hintergrund steht in einem dunklem Kleid und dunklem Hut mit weißen Federn eine junge Frau. Das Kleid ist reich mit Gold bestickt, um den hals trägt sie ein goldenes Halsband und eine Kette. In der rechten Hand hält sie ein Schwert, in der linken Hand an den Stirnlocken den abgeschlagenen Kopf eines bärtigen Mannes, der auf dem Tisch liegt.
Dieses Sujet wurde in der Cranach-Werkstatt in mehreren Varianten gemalt. Dem Wörlitzer Bildnis am nächsten sind die Versionen in Metropolitan Museum New York und in der National Gallery Dublin. Links neben dem Kopf des Holofernes ist eine Signatur 15 AD 25 angebracht. Diese nachträgliche Signatur sollte das Bild als angebliches Werk des im 18. Jh. höher geschätzten Albrecht Dürer ausweisen. (KSDW)