Im Zentrum dieses Antefixes befindet sich der Kopf eines Satyrs, deutlich an den spitzen tierförmigen Ohren zu erkennen. Sein Gesicht mit den hervortretenden Augenbrauen und schwarzen Augen, der kurzen kräftigen Nase, den ausgeprägten Wangenknochen und dem roten Mund ist sehr plastisch gestaltet. Auf dem Haar des Satyrs liegt der Kopf eines Löwenfells, die Pranken des Fells - rechts und links unter dem Bart erkennbar - siind um die Schulter gelegt und unterm dem Kinn verknotet.
Umrahmt ist der Kopf von einer muschelförmigen rot und schwarz bemalten Einfassung und einem Rundstab mit volutenartig aufgerollten Enden.
Von den etruskischen, überwiegend aus Holz errichteten Tempeln sind neben den Grundmauern meist nur die Terrakotta -Fragmente der Dachbekrönung erhalten. Diese meist hufeisenförmigen Stirnziegel, Antefixe, dienten nicht nur als Verzierung des Daches. Sie verschlossen die Enden der Dachziegel an der Traufseite des Tempels und schützten das Holzgebälk vor wechselndem Klima. Teilweise sehr farbenprächtig mit den Personifikationen des Schutzes verziert, mit Fabelwesen, Götterbildnissen oder auch Mänaden- und Silensköpfen sowie Gorgonenmasken, hatten sie auch Unheil abweisende Funktion. Als aufwendiger Schmuck betonten sie die Bedeutung des Tempels.
C. A.