Das Gemälde gibt ein Situationsbild der Schlacht bei Turin im spanischen Erbfolgekrieg wieder. Im Vordergrund rechts reitet Herzog Viktor Amadeus II. v. Savoyen (1666-1732). Er trägt eine weiße Allongeperücke, einen schwarzen Dreimaster und braunen Uniformrock mit roten Aufschlägen. Im Bild ist er mit LE R[oi]. DE S[ardegna]: gekennzeichnet. Neben ihm reitet sein neffe, der berühmte Prinz Eugen von Savoyen (1663-1736), einer der bedeutendsten Heerführer seiner Zeit. Er trägt einen Zopf von schwarzem Haar, einen schwarzen Dreimaster und blaue Uniform. Im Bild ist er mit LE P[rince]. E[ugene]. DE S[avoye]. gekennzeichnet. Zu Füßen der Reitergruppe sitz auf zwei Pulverfässern in roter Jacke, den Blick zu den Reitern gerichtet ein Mann. Bei ihm handelt es sich wohl um Pietro Micca, der einen Versuch der Franzosen, die Stadt durch einen unterirdischen Gang zu erreichen, vereitelte, in dem er sich selbst in diesem Gang in die Luft sprengte. In der Bildmitte ist Fürst Leopold v. Anhalt-Dessau (1676-1747) nach rechts reitend in blauer Uniform mit schwarzem Dreimaster erkennbar. Im Bild mit LE P[rince] DE A[nhalt] gekennzeichnet. Eine Im Bildvordergrund befindliche Tafel mit der Inschrift "IDEE DE LA BATAILLE /DE TVRIN DONÈE LE / 7ieme 7BRE 1706" erläutert die Szene.
Die Schlacht bei Turin am 7. September 1706 war die entscheidende Wende im spanischen Erbfolgekrieg zwischen Frankreich, Spanien und Österreich. Die Östereicher schlugen die spanisch-französischen Belagerer der Festung Turin. Es war die bedeutendste Schlacht in der militärischen Karriere des Dessauer Fürsten Leopold I. Nach dem Entsatz erklang in Turin ein Marsch, der später als "Dessauer Marsch" bekannt wurde. (KSDW)