Der Altaraufsatz ist eines der bedeutensten und kostbarsten Objekte des Lippischen Landesmuseum. Es gehörte ursprünglich zum Dominikanerinnenstift St. Marien in Lemgo (gegr. 1265). Vor diesem Ratabel legten die Nonnen ihr Gelübte ab, wenn sie dem Orden beitraten. Das spätgotische zweiflügelige Werk ist eines der wenigen sakralen Objekte, das dem reformatorischen Bildersturm in Lippe unversehrt überstanden hat.
Das Rentabel zeigt auf der geöffneten Festtagsseite die Annagelung Christi an das Kreuz. Der linke Flügel zeigt den Stifter und eine offensichtlich mit ihm verwandte junge Ordensfrau. Hinter den beiden die heilige Barbara, die durch den hoch aufragenden Turm gekennzeichnet ist. Der rechte Flügel zeigt die Frau des Stifters, hinter der die heilige Katharina steht, gekennzeichnet durch das zerbrochene Rad.
Entstanden im niederländischen Umkreis von Jacob van Oostsanen.