Das Dekor dieser konischen Vase läßt der Fantasie des Betrachters alle Möglichkeiten der Interpretation offen: Er vermag darin eine abstrakte Landschaft zu sehen. Die "untere Hülse" betont dabei die horizontalen Elemente der imaginären Gegend. Die zarten, violetten und hellblauen Linien auf opak-weißem Grund scheinen den Horizont über einer sanft hügeligen Landschaft anzudeuten. Die "obere Hülse" mit ihren zu einer Art Farbwirbel verdrehten orange-gelben und violett schwarzen Fäden verleiht dieser Fiktion Dynamik - wie ein Sturm, der über das Land jagt, "stört" die ungestüme Bewegung die Ruhe. An mancher Stelle ist das Dekor unterbrochen, vergleichbar mit tektonischen Verwerfungen bei der Auffaltung eines Gebirges. Auch diese Vase entstand im Rahmen des IV. Glassymposiums. Sie ist in Dekor und Technik als Zwillingsvase von LAU 8523 anzusprechen, in der Gestaltung der äußeren Form jedoch auf den konischen Grundkörper reduziert.
[Text: Günter Schlüter & Antje Vanhoefen]
Entwurf und Lampenarbeit: Albrecht Greiner-Mai
Hüttenarbeit in Kooperation mit Dieter Schmidt