Das braun-schwarze Oberteil eines Damenkleides in Jackenform ist aus Seidentaft mit einem kleinen, eingewebten Muster gearbeitet. Die Jacke ist vollständig mit Leinen unterlegt, das Futter der Ärmel ist aus unterschiedlichen Stoffen zusammengesetzt.
Die Vorderteile sind aus je einem Schnittteil, das Rückenteil aus einem Mittel- und zwei Seitenteilen geschnitten. Längs- und quergesetzte Abnäher formen das Bekleidungsstück zu einer eng taillierten Jacke mit Schößchen. Eine Quetschfalte in der hinteren Mitte unterhalb der Taille, die sich über dem weiten Rock öffnen konnte, betont zusätzlich die schmale Taille.
Das hochgeschlossene, kragenlose Teil wird in der vorderen Mitte durch Haken, Ösen und neun Knöpfe geschlossen. Die Knöpfe aus fadenumwickelten Rohlingen haben eine verzierte, kupferfarbene Metallauflage, die im Licht schimmert und den Glanz der Seide betont. In die Ärmelansatznaht sind zusätzlich Paspel eingefügt. Die nach hinten und seitlich überschnittene Schulternaht betont die modisch abfallende Schulterlinie. 2,5 cm breite seidene Samtbänder an den Ärmeln und hinten an der Falte sind eine zusätzliche Zierde.
Die Verbindungs- und Abnähernähte sowie die vordere Kante sind mit der Nähmaschine gearbeitet. Die Säume, die Versäuberung der Schnittteile und die Knopflöcher sind mit der Hand genäht. Die Verwendung einer Nähmaschine gibt einen Hinweis, dass das Kleid nach 1850 genäht wurde.
C. M.