Pospischil war der Künstlername der als Maria Vondrich Geborenen, die mit bürgerlichem Namen von Hirschberg hieß. Bereits als 16jährige erhielt sie ein Engagement am Böhmischen Nationaltheater im Rollenfach der sentimentalen und tragischen Liebhaberin. Ludwig Chronegk, der Intendant des Meininger Hoftheaters soll ihr anlässlich des Gastspiels der "Meininger" 1878 in Prag den Rat gegeben haben, zum deutschen Theater überzutreten. Sie spielte dann am Deutschen Theater Berlin, am Wiener Burgtheater, an dem von Ludwig Barnay geleiteten Berliner Theater, am Berliner Lessing-Theater, in Dresden und Hamburg. Sie wurde Intendantin in Aussig (Ústí nad Labem), führte Oper und Schauspiel der nordböhmischen Stadt zur Blüte. Für die Spielzeit 1895/96 holte Paul Lindau die Pospischil an das Meininger Hoftheater. Neben einigen klassischen Rollen (Eboli in "Maria Don Carlos", Elmire in "Tartuffe") war sie vor allem in Stücken zeitgenössischer Autoren beschäftigt. So mühte sie sich gemeinsam mit dem gastierenden Josef Kainz vergeblich, das schwache Drama "Der König" von Richard Voß zum Erfolg zu führen. Handschriftlich auf der Vorderseite: "Maria Pospischil / Meiningen 18 27/2 96."