Inmitten der Wirren des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) gelingt der kaiserlichen Liga ausgerechnet im erst kürzlich französisch besetzten Kurfürstentums Trier ein Husarenstück, das auf diesen beiden zusammengesetzten Einblattdrucken festgehalten ist. Sie wurden unmittelbar nach diesem militärischen Erfolg gedruckt und bestehen aus einer bildlichen (oben) und einer schriftlichen Schilderung (unten) der Ereignisse:
In der Nacht vom 25. zum 26. März 1635 schiffen sich spanische Soldaten unter dem Kommando des Grafen von Emden bei Wasserbillig ein und fahren moselabwärts. Ziel ist die Stadt Trier, in der sich der Kurfürst Philipp Christoph von Sötern aufhält. Er hatte nach der Schlacht bei Leipzig, wo die französisch-schwedisch-protestantische Koalition über die kaiserlich-katholische Liga gesiegt hatte, aus Angst vor Plünderungen in seinem Herrschaftsbereich die Annäherung an Schweden und den großen Nachbarn Frankreich, dessen Koalitionär, gesucht. Von der französischen Wache angerufen, geben sich die Spanier als Nahrungslieferanten aus, um ungestört anlanden zu können.
Die Kriegslist gelingt teilweise, denn bevor die Franzosen dem Grafen das Tor kampflos öffnen, haben ungeduldige Soldaten Sprengladungen am Kranentor angebracht und liefern sich einen erbitterten Kampf mit den Verteidigern der Stadt. Nachdem auch auf der Römerbrücke gefochten wurde, wo der spanische Kommandeur Maillard persönlich einige Feinde über die Brücke in den Fluss befördert, können die Angreifer nach dem Rückzug der französichen Einheiten in die Stadt eindringen und letzte Widerstandsnester bekämpfen.
Gegenüber der Bürgerschaft lassen die Eroberer Gnade walten. Philipp Christoph von Sötern wird in seinen Gemächern gefangen genommen und im Wirtshaus "zum Hirschhorn" verhört, bevor er erst in Brüssel und später in Wien und Linz festgesetzt wird.
Die Verhaftung von Söterns ist insofern auch für das Geschehen des Dreißigjährigen Krieges nicht unerheblich, als Frankreich als Reaktion auf die Geschehnisse auch Spanien den Krieg erklärte und von Söterns Schicksal Teil der Auseinandersetzungen zwischen den großen Mächten wurde. Seine Freilassung im Jahr 1645 war letztlich ein Friedenssignal der Liga an die Koalition.