Franz Joachim Beich: Stigmatisation des Franziskus, 1722
Franz Joachim Beich (1665-1748) kam in Ravensburg zur Welt, die Familie zog jedoch bald nach München, wo sein Vater Hofkartograph wurde. Beim ihm oder einem nahen Verwandten erhielt Franz Joachim Beich auch seine Ausbildung. Bald wurde er zum kurfürstlichen Hofmaler ernannt und bekam große Aufträge, wie die Ausstattung des Schlosses Scheißheim. Ab 1704 hielt sich Beich in Italien auf und kehrte erst 1714 nach München zurück.
Beich porträtiert hier den Heiligen Franz von Assisi, der eigentlich aus einer wohlhabenden Familie stammte. Nachdem er jedoch die Stimme Gottes vernommen hatte, entsagte er sich allen weltlichen Gütern und gründete schließlich den nach ihm benannten Bettelorden der Franziskaner. Auf dem Gemälde ist Franziskus als Einsiedler dargestellt, der sich in eine Felsnische auf einen Berg zurückgezogen hatte. Der Heilige wird von zwei Engeln gestützt und richtet seinen Blick nach oben, auf eine für die Betrachter*innen unsichtbare Erscheinung. Durch diese Vision des gekreuzigten Christi erhält von Assisi dessen Wundmale (Stigmata), die auf den Handflächen und Füßen sichtbar werden.