Gontrude Weber stellt in ihrer Schrift "Der 'rote Schmidt' - Wahrnehmung und Praxis eines echten Herrnhuters" Leben und Werk, sowie die religiösen und poltischen Anschauungen des Pfarrers Theodor Schmidt (1870-1960) dar.
Theodor Schmidt war von 1914 bis 1947 Diakonissenpfarrer und Vorsteher der Diakonissenanstalt Emmaus in Niesky. Unter seiner Leitung erweiterte sich die Diakonissenanstalt, neue Arbeitsgebiete wie Säuglingsheim, Kindergarten, Betriebsschwesternstationen, Altersheime und Mütterberatungen entstanden. Mit seinen revolutionären Ideen erneuerte der politisch stark motivierte Pfarrer viele soziale Aspekte der traditionell geprägten Nieskyer Diakonissenanstalt. So setzte er sich zum Beispiel für Mitbestimmungsrecht, Erholungsurlaub und Altersversorgung der Schwesternschaft ein.
Geprägt von religiös-sozialen Ideen brachte er sich mit großen Engagement in die Kommunlpolitik ein. Auf seine Initiative wurde 1918 im Zuge der Novemberrevolution in Niesky ein Volksrat gegründet, dessen Vorsitzender er wurde. Von 1919 bis 1929 war er als parteiloser Abgeordneter für die SPD Mitglied der Gemeindeverwaltung. Zugleich war er im Ältestenrat der Brüdergemeine.