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Maria mit dem Kind

Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst Skulpturensammlung [8011]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1552370&resolution=superImageResolution#3475459 (Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin / Antje Voigt (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Maria steht im Kontrapost, Oberkörper und Hals sind stark zurückgelehnt, um dem von ihr weit über der linken Hüfte gehaltenen Kind direkt und auf einer Höhe ins Gesicht blicken zu können. In der ursprünglich angesetzten rechten Hand befand sich vielleicht eine Blume. Über gegürtetem und auf dem Boden aufliegendem Kleid, unter dem nur die Fußspitzen hervorragen, trägt sie einen von einem lose auf der Brust liegenden Tasselriemen gehaltenen Mantel.
Das zentrale Motiv ist die intensive Blickbeziehung. Nicht nur Maria beugt sich dazu weit zurück, sondern auch das Kind reckt den Kopf schräg nach oben. Auffällig sind das Lächeln und der frohe Ausdruck in den fein geschnittenen Gesichtern, beim Kind freilich ausgelassener. Es wird sich um eine der in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts zahlreichen Motivvarianten handeln, mit denen die intime Nähe zwischen Mutter und Kind veranschaulicht werden soll und die hier zugleich auf das Brautthema angespielt. Während Maria über dem voluminösen und auf den Rücken fallenden Schleier noch eine Krone getragen hat, ist das lockige Haar ihres Sohnes unbedeckt.
Format und Material sprechen für eine Aufstellung im privaten Bereich, auch wenn die Statuette zu den größten ihrer Gattung zählt. Aus frühneuzeitlichen Quellen wissen wir, dass Buchs in Nordfrankreich (Picardie und Normandie) besonders üppig wuchs. Das Hartholz eignete sich für kleinformatige und nahansichtige Statuetten, da es eine kleinteilige Arbeit zuließ und zudem poliert werden konnte.
Der Bildschnitzer war mit den Typen stehender Madonnen vertraut, die in der Pariser Hofkunst kurz nach der Mitte des 13. Jahrhunderts geläufig waren. Die auffälligen und entscheidenden Motive der Berliner Statuette tauchen sämtlich in Nordfrankreich auf. Die berühmte, meist um 1260 datierte Elfenbeinmadonna aus der Pariser Sainte-Chapelle (Musée du Louvre, Inv. OA 57) ist in der Gestaltung der Mantelpartie mit den langen Schüsselfalten, aber auch generell durch die Haltung des Kindes der Berliner Madonna verwandt.
Nun gibt es in Nordfrankreich noch weitere stehende Marienfiguren, die diese Annahme stützen, da sie in ähnlicher Weise den Typ der Elfenbeinmadonna weiterentwickeln, wie etwa die annähernd lebensgroße Kalksteinfigur in Compiègne, die ein Geschenk des Königs an die Abtei im Valois, also das Werk eines Pariser Hofbildhauers um 1265/70 sein könnte.

(Auszug aus: Tobias Kunz, Bildwerke nördlich der Alpen. 1050 bis 1380. Kritischer Bestandskatalog der Berliner Skulpturensammlung, Petersberg, Michael Imhof Verlag 2014)

Entstehungsort stilistisch: Nordfrankreich

Entstehungsort stilistisch: Picardie?

Material/Technik

Buchsbaumholz

Maße

Höhe: 49,5 cm; Breite: 17 cm; Tiefe: 14 cm

Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

Objekt aus: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

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