Das Foto zeigt den Blick vom Tempelberg auf die Altstadt Grimmas, im Vordergrund die Wäscherei von Carl Schlunzig mit Bleichplan. Nach der Wäscherei folgt die Steinbrücke, im Volksmund Pöppelmannbrücke genannt, davon rechts das Schützenhaus und dahinter das Schloss. Die Fotografie stammt aus dem Fotoatelier des Zwickauer Porträtmalers und Fotografen Oskar Krötzsch. Im Juni 1867 schickte er seinen Mitarbeiter G. F. Eichler nach Grimma, um die Aufnahme von Lichtbildern anzubieten und hier versuchsweise eine weitere Filiale zu errichten. Der Aufnahmeplatz befand sich im Freien auf dem hiesigen Turnplatz und war täglich zwischen 9 und 16 Uhr geöffnet. Neben gemalten wie fotografierten Porträts, gehörten auch Gruppen- und Häuseraufnahmen, sowie das Kopieren von alten Daguerreotypien zum Angebot. Von einer ständigen Filiale in Grimma sah Krötzsch schließlich ab. Er eröffnete aber ein Jahr später ein Atelier in Leipzig, welches über mehrere Jahrzehnte existierte, sicherlich auch weil sich in Leipzig potentere Kundschaft als in Grimma fand.