Ansichtskarte mit gedruckter Wiedergabe zweier Schwarz-Weiß-Fotografien, oben links in großer Schrift bezeichnet "Cottbus, Ratskeller." Zwei Teilansichten des gewölbten Gastraumes im (1945 zerstörten Alten) Rathaus auf dem Marktplatz (seit 1937 Altmarkt). Rechts unten mit Kopierstift: "Ergebenen Gruß / Carl Wolffheim".
Anschriftenseite mit leicht links der Mitte teilendem schwarzen Linienvordruck. Am linken Rand mittig senkrecht "F. Böhm, Photogr., Cottbus." Rechts unten "b 1532". – Frankiert mit grüner 5-Pfennig-Germania-Briefmarke "DEUTSCHES REICH", abgestempelt "COTTBUS 1 / –4.11.12. 6-7V. / a."
Mit Bleistift beschriftet: Adressiert an "Fräulein Johanna Radke / Berlin-Friedenau / Rubensstraße 22". – Links Text: "Cottbus d. 3 XI. 1912. / Liebes Hannchen! / Wie verabredet, habe ich mich heute Nachmittag mit C. Wolffheim aus Spremberg hier getroffen. Alle neuen Eindrücke wurden ausgetauscht. Gott sei Dank ist das schlechte Wetter, das hier heute Nacht eingesetzt hat, jetzt vorbei. Mamas Brief habe ich heute erhalten. Tausend Dank. Ist Else nun bald wieder gesund? Was macht Deine Muffe? Grüße alle recht herzlichst! Viele gute Grüße von mir an Dich! Dein Bruder Karl".
Der Absender Karl Radke (geb. 8. 3. 1889 Berlin) und die Adressatin Johanna Radke (geb. 21. 6. 1893 Berlin) waren Kinder des in Berlin-Schöneberg (Post Friedenau) wohnhaften Buchhalters und damaligen "öffentlich angestellten beeidigten Bücherrevisors" Berthold Radke und dessen (als "Mama" erwähnten) Ehefrau Anna geb. de Koning. Karl Radke war später (1921 erwähnt) Rechtsanwalt in Berlin-Schöneberg. Der Wohnsitz, Rubensstraße 22 parterre, zählt seit 1939 zu Rubensstraße 66.
Provenienz: Altbestand des Archivs.