Beidseitig genutztes querrechteckiges Messingblechschild mit gravierten Inschriften. 8 Löcher für Anbringung. 1678 ließ der Iserlohner Kaufmann Gerhard Ludewig (auch Lodewig) ein Kirchensitzschild für den nicht näher bestimmten "Sitz 11" der Obersten Stadtkirche Iserlohns mit dem eigenen Familienwappen und dem seiner Frau, Anna Margaretha Elisabeth Overhoff, gravieren. Drei Blumen waren die Insignien seiner Familie, drei eingezäunte Bäume die der Familie Overhoff.
1772 wurde Ludewigs Kirchensitz "in Sachen creditorum" öffentlich verkauft und von dem Iserlohner Kaufmann Johann Hermann Helcke erstanden. Er gravierte die Rückseite im selben Stil wie Ludewig. Totenschädel, Knochen und ein Kreuz (manchmal aus den Knochen gelegt) waren die Insignien seiner Familie. Das Wappen seiner ebenfalls aus der Familie Overhoff stammenden Ehefrau zeigt wieder die drei eingezäunten Bäume.
Helcke gab im Gegensatz zu Ludewig die genaue Bezeichnung des Kirchensitzes an, der nach verschiedenen Umgestaltungen des Kircheninneren im Bereich "(Sub) Litt F" als der 11. Sitz in der Bank No. 20 identifiziert werden konnte. Im Kirchensitzregister von 1739 ist Gerhard Ludewigs Frau als die ursprüngliche Besitzerin angegeben.
Helckes Schwiegersohn Carl Wilhelm Lamberti und dessen Sohn Theodor sind die letzten eingetragenen Besitzer dieses Kirchensitzes.
Ein weiteres Kirchensitzschild des Johan Herman Helcke ist ebenfalls Teil dieser Sammlung (Inv.-Nr. 84-539), außerdem das Kirchensitzschild des Ehepaares Diedrich Hermann Reinhold und Anna Ursula Helcke (Inv.-Nr. 84-565).
Ikon. Person. Name:
Helcke, Johann Hermann
Overhoff, Anna Wilhelmina Elisabeth
Ludewig, Gerhard
Overhoff, Anna Margareta Elisabeth (* vor 1678)
Lamberti, Carl Wilhelm
Lamberti, Theodor