Dieser trepanierte Schädel stammt aus einem Grab der Schnurkeramik (ca. 2700-2200 v. Chr.), welches 1923 in Barby entdeckt und ausgegraben wurde. Die Öffnung wurde vorwiegend durch Abschaben des Knochens bzw. Herausschneiden eines Stückes mit einem scharfen Feuersteingerät erzielt. Während des Neolithikums waren Trepanationen in Europa weit verbreitet. Sie wurden vor allem bei Männern durchgeführt. Die Motive dafür sind weitgehend unbekannt. Es könnte sich bei diesen Operationen um indirekte Methoden zur Heilung Schmerz auslösender Krankheiten handeln. Kultische Ursachen sind ebenfalls denkbar. Neuere Untersuchungen haben ergeben, daß die Trepanationen in der Jungstein, Bronze- und Eisenzeit aber auch im Mittelalter zu über 90 % mit einem zuvor erlittenen Schädelhirntrauma in Zusammenhang stehen. Bei der so genannten Schabtrepanation lag die Überlebenschance bei ca. 73 %.