Ein nackter Jüngling dient als Henkel einer etruskischen Schnabelkanne. Auf dem Rand, wo er sich in die langen Haarsträhnen fasst, hocken zwei Löwen. Zu seinen Füßen befinden sich zwei Personen, eine mit erhobenem Schwert. Gefertigt wurde die Kanne in einer Werkstatt im etruskischen Mittelitalien, bestimmt für luxuriöse Gelage der Oberschicht.
Die Kanne besteht aus drei Teilen, die ursprünglich nicht zusammengehören. Etruskischer Herkunft sind nur der gegossene Henkel und das in einem Stück getriebene Blechgefäß. Am Ansatz des Kannenausgusses erkennt man ein Nahtstelle. Ein keltischer Handwerker hat hier einen nachgeformten Ausguss angesetzt.
Gefunden wurde die Kanne im reich ausgestatteten Prunkgrab eines keltischen Kriegers im Hunsrück und datiert um 400 v. Chr.
Die Kanne gehört zur Sammlung der Gesellschaft für nützliche Forschungen Trier, die im Rheinischen Landesmuseum Trier aufbewahrt wird.