Das Thema der Darstellung geht auf ein berühmtes Werk (Metamorphosen VI 381 - 399) des altrömischen Poeten Ovid zurück. Danach forderte der phrygische Naturdämon Marsyas anmaßend den Musenführer Apollon zum Wettkampf. Da aber ein olympischer Gott unbezwingbar blieb, erfuhr der Herausforderer später eine grausame Strafe für die stattgehabte Selbstüberhebung. Johann Carl Loth schuf hier eine kraftvolle, komprimierte Darstellung von bewegten Körpern, die sich aus glühendem Kolorit aufbauen. Der Maler orientierte sich bei der Figur des Marsyas sogar an dem antiken Torso von Belvedere, den er nach 1653 während seines Aufenthaltes in Rom studiert haben dürfte. Das in Venedig entstandene Gemälde ist ein prachtvolles Beispiel barocken Formwillens.