Die reichen Silbervorkommen Tirols brachten Erzherzog Sigismund auf die Idee, Silbermünzen im Wert eines Goldguldens auszugeben. Da diese Münzen wegen des Wertverhältnisses von Gold und Silber (etwa 1:12) um ein Vielfaches größer und schwerer sein mußten als alles bisherige Silbergeld, bedeuteten die Guldiner (Guldengroschen) Sigismunds nicht nur währungsgeschichtlich, sondern auch in der Münztechnik den Schritt vom Mittelalter in die Neuzeit. Die eigens dafür eingerichtete Münzstätte in Hall wurde für zwei Jahrhunderte der münztechnische Musterbetrieb Europas. Vor den ab 1486 ausgegebenen Guldinern sind ab 1484 schon 1/2 Guldiner gemünzt worden. Bei den auf der Rs. im Außenrand angeordneten 14 Wappen handelt es sich um (im Uhrzeigersinn von oben rechts): Windische Mark, Pfirt, Elsass, Burgau, Krain, Steiermark, Alt-Österreich (größer), Haus Österreich (Bindenschild), Kärnten, Tirol, Habsburg, Österreich ob der Enns, Kyburg, Portenau.
Vorderseite: Brustbild des Erzherzogs Sigismund nach rechts mit Erzherzogshut und geschultertem Zepter.
Rückseite: Erzherzog Sigismund als Turnierritter nach rechts galoppierend, darunter Jahreszahl 1484. Im Außenrand 14 Wappenschilde.